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Mord-Verdacht gegen Ex-Freund der Bordell-Chefin

Der Brandfall im Augster Bordell "Moulin Rouge" kostete drei Tänzerinnen das Leben. Jetzt beantragt die Untersuchungsbehörde, den geständigen Ex-Freund der Puff-Betreiberin wegen versuchten Mordes anzuklagen.
Augst, 6. Mai 2010

Das Statthalteramt Liestal hat die Strafuntersuchung im Brandfall "Moulin Rouge" abgeschlossen und die Akten an die Staatsanwaltschaft überwiesen. Antrag: Anklage unter anderem wegen versuchtem Mord, mehrfacher vorsätzlicher Tötung und Brandstiftung.

Anfänglich falsches Alibi

Am 15. November 2008 war es im Bordell zu einem verheerenden Brand gekommen, bei dem die Liegenschaft völlig zerstört. Die Polizei konnte drei Personen, darunter die Betreiberin des Cabarets, unversehrt aus dem ersten Stock retten. Drei Tänzerinnen, die ihre Zimmer im zweiten Stock des Etablissements hatten, kamen bei ums Leben.

Unmittelbar nach dem Brand wurde der Ex-Freund der Bordell-Betreiberin, nach dem aufgrund der bereits polizeilich bekannten Beziehungsprobleme sofort gefahndet worden war, festgenommen. Während der Verdächtige sämtliche Vorwürfe bestritt und anfänglich ein falsches Alibi erbringen konnte, habe sich aufgrund der Beweislage der Verdacht der Brandstiftung erhärtet, weshalb er in Untersuchungshaft genommen wurde, teilen Statthalteramt und Polizei heute Donnerstagnachmittag mit. Die Untersuchungshaft dauert bis zum heutigen Tag an.

"Erdrückende Indizienkette"

Aufgrund der "erdrückenden Beweislast" habe der Täter danach ein Teilgeständnis in Bezug auf die Brandstiftung abgelegt. Mit grossem Aufwand wurde in der Folge eine Beweis- und Indizienkette erarbeitet. Die Brandursachen-Ermittlung wurde von der Kriminaltechnik des Kantons durchgeführt, wobei örtlich die primären Brandherde lokalisiert werden konnten. Ebenfalls nachgewiesen werden konnte der Einsatz von Brandbeschleuniger.

Mehr als hundert Einvernahmen, verschiedene Spezialdienste der Polizei, spezielle Brandermittler mit Brand- und Leichenhunden aus Bern, die Gerichtsmedizin Basel, psychiatrische Gutachter sowie weitere kantonale Fachstellen hätten mit den weiteren Untersuchungsergebnissen eine "eindrückliche Indizienkette" erbracht, nach deren Kenntnisnahme der Täter über ein Jahr nach seiner Verhaftung ein Geständnis ablegte.


red.


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