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"Eine soziale Haltung": Vom Staat übernommenes Clara-Areal

Basel-Stadt kauft das Kleinbasler Clara-Areal von der Familie Vischer

Ein ungewöhnlicher Besitzerwechsel im Herzen Kleinbasels, die die neue aktive Bodenpolitik des Staates dokumentiert


Von Peter Knechtli


Ein grosses Stück Basler Stadtboden ändert seinen Besitzer: Der Kanton Basel-Stadt kauft von einem Zweig der Familie Vischer das markante Geviert, das direkt an die Claramatte angrenzt. Die Handänderung ist ein markantes Indiz für die in Gang gekommene aktive Boden- und Wohnraumpolitik des Staates.


Kaufobjekt ist das 22'750 Quadratmeter grosse Clara-Areal im Geviert zwischen Claragraben, Sperrstrasse, Hammerstrasse und Klingentalstrasse. Es besteht aus fünf prägenden Wohnhäusern, einem öffentlichen Parkhaus und einer grosszügigen Grünanlage. Büronutzungen und eine Kita ergänzen das Angebot.

In ihrer Mitteilung betont die Regierung, dass ein Verkauf eines Gesamtareals dieser Grösse "äusserst selten" sei. Sie sei erfreut, dass der Kanton "diese Chance nutzen konnte". Um das Areal hatten sich auch weitere Investoren bemüht, wie Finanzdirektorin Tanja Soland gegenüber OnlineReports erklärte.

Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Nach Recherchen von OnlineReports dürfte er sich zwischen 200 und 300 Millionen Franken bewegen. Die Regierung hat den um das Jahresende ausgehandelten Deal letzten Dienstag besiegelt.

"Im Interesse der gesamten Bevölkerung"

Der Kauf des Clara-Areals entspreche "der langfristigen Strategie des Kantons". Mit ihrer aktiven Bodenpolitik schaffe sich die Regierung "einen Handlungsspielraum, um die Entwicklung der Stadt und das Wohnraum-Angebot im Interesse der gesamten Bevölkerung zu beeinflussen".

Im Detail ist vorgesehen, dass der Kanton den gesamten Boden und drei der fünf Wohnliegenschaften mit insgesamt 200 Wohnungen in die eigene Bewirtschaftung übernimmt. Zwei Häuser mit 160 Wohnungen werden im Baurecht durch Dritte bewirtschaftet. Es handelt sich dabei um Roman Eugster und die "Immomentum AG". Das Clara-Parking wird durch die "Bau- und Finanzgesellschaft zum Greifen" betrieben.

Der Kanton Basel-Stadt als neuer Eigentümer bekennt sich ausdrücklich dazu, "den Charakter des Wohnareals" und die grosszügige Grünanlage als wichtigen Rückzugs- und Erholungsraum zu erhalten.

Dazu bekennt sich auch Finanzdirektorin Tanja Soland, wie sie gegenüber OnlineReports erklärte: "Es war eine einmalige Chance für den Kanton, etwas Bestehendes zu übernehmen und zu erhalten." Damit wolle die Regierung auch der "Angst der Mietenden vor Veränderungen, Verknappung und Verteuerung von Wohnraum im Herzen der Stadt" entgegenwirken und "ein Zeichen setzen".

Lobende Worte für Verkäufer-Familie

Verkäuferin des Areals im Familienbesitz ist die Vischer & Co, wie die Regierung heute Freitagmorgen bekanntgab. Familienvertreter ist Antony Vischer junior. Das Gelände war während über 150 Jahre im Eigentum der Familie Vischer und lange Standort einer grossen Seidenbandweberei, in der es nach deren Ende zu einer der ersten sogenannten "Zwischennutzungen" kam.

Nach der Blütezeit dieses Industriezweigs wurde das Areal sukzessive zu einem Wohnareal weiterentwickelt. Die Familie Vischer sei "erfreut, dass das Areal in Basler Händen verbleibt", schreibt die Regierung, die über den Handel offensichtlich auch erfreut ist und der Verkäuferin anerkennend eine "soziale Haltung" attestiert.

Der Verkäuferin, so die Regierung weiter, sei es "ein grosses Anliegen, dass die Mieterinnen und Mieter nach dem Verkauf in den Wohnungen bleiben können und die Hauswarte weiterbeschäftigt werden".

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14. Januar 2022

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"Mario Irmiger wird neuer Migros-Chef"

Migros-Magazin
Titel in der Ausgabe
6. Februar 2023
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Euer neuer Chef heisst eigentlich Irminger, aber Irmiger klingt urchiger.

RückSpiegel


In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

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Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


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Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

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Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.