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Quartierbewohnerinnen und -bewohner beschweren sich über weniger Komfort nach der Sanierung.

Der Baupfusch bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse ist kein Einzelfall

Auch bei der Station Hirzbrunnen/Claraspital wurde die Kante zu hoch gebaut. Und auch hier zieht sich der Kanton aus der Verantwortung.


Von Alessandra Paone


Er habe laut lachen müssen, als er den Bericht von OnlineReports über die Probleme beim Umbau der Kleinbasler Tramhaltestelle Feldbergstrasse gelesen hat, erzählt David Frey am Telefon. Er ist Präsident des Neutralen Quartiervereins Hirzbrunnen. "Ich hatte ein Déjà-vu!", ruft er und muss erneut lachen. Obwohl ihm eigentlich nicht danach zumute ist.

Der Pfusch bei der Station Feldbergstrasse ist kein Einzelfall. Auch beim Umbau der Tramhaltestelle Hirzbrunnen/Claraspital gab es Probleme. In der Ausgabe der Quartierzeitung Quart vom vergangenen Mai beschreibt Frey, wie sich "nicht weniger als sieben Behörden-Vertreter und Baustellenverantwortliche" für einen Austausch vor Ort trafen, um die Situation anzuschauen. In einem "nicht immer konstruktiven Gespräch" hätten bei der Baustellenorganisation schliesslich doch einige Verbesserungen erreicht werden können. Es dürfe aber schon die Frage gestellt werden, wie praxisorientiert der Umbau der Tramhaltestelle geplant und umgesetzt worden sei, heisst es weiter im Zeitungsbericht. 

 

Strasse musste nochmals aufgerissen werden

 

Nach Abschluss der Bauarbeiten stellten Quartierbewohnerinnen und -bewohner fest, dass der Übergang von der Haltekante auf den Fussgängerstreifen über die Riehenstrasse zu steil war. Darauf hätten fachkundige Mitglieder des Quartiervereins die Neigung nachgemessen und seien zum selben Schluss gekommen, erzählt Frey. "Nur zähneknirschend" habe das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) den Fehler eingestanden und schliesslich behoben.

 

Mitglieder des Quartiervereins haben die Neigung nachgemessen.

Auf Anfrage von OnlineReports bestätigt das BVD, dass die Haltekante der Tramhaltestelle Hirzbrunnen auf der gesamten Länge von 45 Metern erhöht wurde. Geplant war die Erhöhung jedoch nur auf 39 Metern. Dieses "Versehen" sei aber innert dreier Tage und noch während der gleichzeitigen Erneuerungsarbeiten der Nebenfahrbahn entlang der Riehenstrasse korrigiert worden, sagt Sprecher Daniel Hofer. Dafür musste die Strasse nochmals aufgerissen werden.

Frey: "Von wegen barrierefrei!"

Wie bei der Feldbergstrasse zieht sich der Kanton auch in diesem Fall aus der Verantwortung. Schuld sei hier ebenfalls ein externes Bauunternehmen. Es handle sich aber nicht um denselben Betrieb. Und auch bei der internen Projekt- sowie der externen Bauleitung seien andere Personen involviert gewesen. Die Kosten für den Mehraufwand gingen zu Lasten des Baugeschäfts. 

Die Justierung brachte für die Bewohner des Hirzbrunnen-Quartiers aber keine Verbesserung. "Danach ist es sogar noch schlimmer geworden", sagt Frey. Nun könnten die Fahrgäste bei den hinteren beiden Türen der Tramzüge nicht mehr durchgehend ebenerdig ein- und aussteigen. Zudem seien die Gehwege nun länger. "Es ist frustrierend, dass eine Haltestelle nach der Sanierung weniger Komfort bietet als vorher."

Beim Quartierverein seien deswegen einige Beschwerden eingegangen, etwa von Grosseltern, die mit ihren Enkeln und dem Kinderwagen unterwegs sind. Wegen des Claraspitals in unmittelbarer Nähe werde die Haltestelle Hirzbrunnen auch oft von älteren Menschen genutzt. Und diese hätten Mühe, aus dem Tram auszusteigen. "Von wegen barrierefrei!" 

 

Kanton will Haltestelle nicht verschieben

 

Die Haltekante der Tramhaltestelle könne nicht durchgehend erhöht werden, weil dort ein Fussgängerstreifen mündet und der Rand des Perrons abgesenkt sein müsse, erklärt der BVD-Sprecher Hofer. Ausserdem seien die Pläne öffentlich aufgelegt worden. "Das Projekt wurde rechtskräftig bewilligt", betont er. Oder anders gesagt: Die Reklamationen kommen zu spät.

Allerdings hatte der Quartierverein vorgeschlagen, die Haltestelle um rund 20 Meter in Richtung Eglisee zu verschieben. "Das wäre eine unkomplizierte Lösung gewesen", sagt Frey. Das BVD ging aber nicht darauf ein. Eine Verschiebung würde die Hauptfahrbahn der Riehenstrasse zu stark verschmälern, begründet Hofer. Um dies zu verhindern, müssten die Bäume entlang der Strasse gefällt werden.

Immerhin scheint bei der Sanierung der Tramhaltestelle Eglisee alles nach Plan verlaufen zu sein – zumindest, was die Haltekante betrifft.

6. Februar 2024

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"Arbeiten nicht überprüft"

Der Fehler mit der falschen Höhe wurde durch Quartierbewohnende festgestellt – und zwar nach Abschluss der Bauarbeiten an der Haltestelle. Eine Baustelle auf der Nebenfahrbahn bestand nicht mehr, wie dies der Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements (BVD) behauptet. Einzig die Geländer zur Strasse fehlten noch rund zwei Monate nach dem Baustellenabschluss.

 

Deshalb musste ja der Neutrale Quartierverein Hirzbrunnen das BVD auf diesen Pfusch aufmerksam machen. Das zeigt auch, dass das BVD nach Abschluss der Arbeiten nicht überprüft hat, ob die umgebaute Haltestelle den Normen entsprach.

 

Warum bei einer Verschiebung der Haltestelle in Richtung Eglisee Bäume gefällt werden müssten, weiss vermutlich nur das BVD. Die Riehenstrasse müsste nicht verengt werden, sondern es würde die gleiche Situation wie bei der Haltestelle Eglisee entstehen.


Stephan Gassmann, Basel




"Überwachung fehlt"

Es stimmt, private Unternehmen teeren die Strassen, errichten neue Tramhaltestellen und verlegen Leitungen im Auftrag des Staates. Dabei können natürlich Fehler passieren. Der unbefangene Beobachter bekommt aber je länger je mehr den Eindruck, dass es seitens des Auftraggebers an der notwendigen Überwachung und Bauleitung fehlt.

 

Wer würde ein Zimmer streichen lassen und erst nach einer Woche die Fortschritte der Arbeit begutachten? Wer würde mit dieser Arbeit einen Einzelnen beauftragen? So wird beispielsweise die Bäumlihofstrasse über Hunderte von Metern aufgerissen, dann arbeiten wenige bis keine Arbeiter am Loch. Ebenso in der Peter Rotstrasse. Die Einfahrt Kienbergstrasse ist seit Wochen gesperrt. Die Baustelle Freie Strasse muss nicht erwähnt werden.

 

Unter diesen Umständen ist es nicht erstaunlich, wenn die neuen Tramhaltestellen ebenfalls Mängel aufweisen.


Peter Bächle, Basel



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Melanie Nussbaumer

Anstand im Rat
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"Waldenburg erhöht die Abgaben auf 72 Prozent (…). Dafür ist das Hallenbad gerettet."

BaZ
am 12. Februar 2025
auf der Frontseite
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Kein Wunder, dass die 1150-Seelen-Gemeinde kein Geld mehr hat, wenn sie sich ein Hallenbad leistet.

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BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

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BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

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In einem Satz


Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
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Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

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Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

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Der Basler Stern 2024 geht
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Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

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Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

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Markus Jordi,
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