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Walter Eglins "Sphinx" ruht hinter Liestaler KV-GipsVon Kunstkreditkommission angekauftes Mosaik wurde bei Renovation zugemauert Von Peter Knechtli Zugemauert: Im Gebäude des KV Liestal verschwand ein Mosaik des verstorbenen Baselbieter Künstlers Walter Eglin hinter Gips. Nachlassverwalter und Freunde von Eglins Kunstschaffen sind perplex. Es ist Jahrzehnte her, als die Baselbieter Kunstkreditkommission dem Känerkinder Künstler Walter Eglin (1895-1966) die Ehre erwies und sein in Israel geschaffenes Mosaik "Die Sphinx" zum Preis von 10'000 Franken erwarb. Das Werk zierte seit 1961 den Eingangsbereich des Hauses A der Liestaler KV-Schule. 21. September 2013
"Ein trauriges Verhalten" Ich habe mehrere Jahre im Kanton Basel gearbeitet und mich auch sehr für Kunst in Basel interessiert. Das Mosaik von Walter Eglin in der Liestaler KV Schule hat sehr mich beeindruckt. Nun muss ich vernehmen, dass dieses Kunstwerk einfach zugemauert wurde. Ein solches Vorgehen ist für mich unverständlich. Die "Sphinx" sollte auf jeden Fall wieder hergestellt werden. Gegenüber Kunst interessierte und Kunst schaffende ist ein solches Verhalten unverständlich und traurig.
Das Mosaik ist auf Kosten der Entscheidungsträger wieder sichtbar zu machen! Christian Schmid, Hirschthal "Das ist für mich unfassbar" Als ehemaliger Nachbar von Walter Eglin hatte ich die Möglichkeit, ihm bei seinen Arbeiten zuzusehen und so die Entstehung seiner Werke mitverfolgen zu können. Dass nun ein Kunstwerk von ihm mit Gips zugepflastert wurde, ist für mich unfassbar. Dieser Fehler muss dringend korrigiert werden. Hans Thommen, Zofingen "Etwas Einmaliges" Als gebürtige Baselbieterin liegt mir das ansässige Schaffenswerk besonders am Herzen. Es zeugt von einzigartiger Geschichte und vermittelt Identität und Heimat. Gerade Werke von Künstlern, welche sich wie Walter Eglin mit Leib und Seele dafür eingesetzt haben, mit wenig Mitteln Grosses entstehen zu lassen, strahlen etwas Einmaliges aus. Umso erschreckender ist es, wie respektlos wir heute mit Dingen umgehen, die keinen finanziellen Profit versprechen. Wie engstirnig ist doch unser Weltbild geworden! Passt uns etwas nicht mehr, lassen wir es einfach verschwinden, rücksichtslos und ohne nachzudenken. Doch wir vergessen, dass unser eigenes Schaffenswerk, nämlich bald eine kleine, fade und bedeutungslose Welt, nicht so einfach zugipsbar sein wird wie Walter Eglins "Sphinx". Nadine Loeliger, Basel "Eines seiner letzten Mosaike" Mir fehlen die Worte! Wo bleibt da der Respekt gegenüber dem namhaften Künstler und dessen Sohn Toni Eglin? Das Mosaik "Sphinx" ist eines seiner letzten Mosaike, welches der Künstler in Israel geschaffen hat und deshalb ein Werk von ganz besonderer Bedeutung. Ich hoffe ganz fest, dass das einmalige Werk noch gerettet werden kann. Franziska Steiner, Zug "Das ist absurd" Ich finde es absurd dass Kunstwerke von nahmhaften Künstlern einfach zugedeckt werden und alte noch nicht geborgene Schätze für teures Geld zum Teil mit Hindernissen entdeckt und ausgegraben werden müssen. Ich habe Walter Eglin höchst persönlich gekannt. Paul Hofer, Diegten "Wo bleibt der Respekt vor Künstler und Werk?" Anlässlich mehrerer Ausstellungen, die ich in der Galerie Rotstab in Liestal mit Werken von Walter Eglin durchführen durfte lernte ich den Wert seiner Bilder, Holzschnitte und Mosaike kennen und schätzen. Auch in den letzten Jahren konnte ich verfolgen, mit welcher Liebe und Hingabe Herr Toni Eglin das Vermächtnis seines Vaters pflegt.
So ist es für mich absolut unverständlich, dass ein so wertvolles Werk einfach abgedeckt (zugemauert) wird, ohne dass der Eigentümer oder die Familie informiert werden. Wo bleibt da der Respekt vor dem Künstler und seinem Werk? Berhard Hasenböhler, Nuglar "Irgend ein Kunstbanause" Walter Eglin hat sich über seine Heimat hinaus einen respektablen und guten Ruf als unermüdlicher Künstler geschaffen. Als Aussenstehender (ich lebte von 1971-1974 in Liestal) kann ich nur annehmen, dass irgend ein Kunstbanause in der Kette der Verantwortlichen für die Schulhausrenovation einen grossen Fehler machte. Es bietet sich aber hoffentlich die Möglichkeit, das Kunstwerk neu erstehen zu lassen und die Pfuscharbeit rückgängig zu machen.
Ich kenne den Sohn von Walter Eglin gut und weiss, wie er unter der mutwilligen Zerstörung eines Hauptwerkes seines Vaters leidet. Armin Linder, Architekt HTL/SIA, Schwanden "Wiederherstellung in jedem Fall" Bösartigkeit oder Dummheit? Die "Sphinx" sollte auf jeden Fall wiederhergestellt werden und zwar auf Kosten des Gipsers, falls der Auftraggeber fürs Abdecken nicht gefunden wird. Heinz Gerber, Oberdorf "Jetzt Stellungnahme der Kunstkreditkommission gefragt" Das Mosaik "Die Sphinx" wurde vor Jahrzehnten von der Baselbieter Kunstkreditkommission erworben und dem KV Liestal zur Präsentation im Schulgebäude zur Verfügung gestellt. Die Geschäftsführerin des KV Baselland glaubt, dass das zugegipste Mosaik nun bestens geschützt ist und jederzeit wieder sichtbar gemacht werden kann. Da würde ich doch gerne auch die Meinung des eigentlichen Eigentümers, nämlich der Kunstkreditkommission, dazu hören. Es sind nun Entscheide zu treffen, ob man das Werk möglichst bald wieder der Öffentlichkeit zugänglich macht. Wie und wo etc, etc, Es kann doch kaum richtig sein, wenn man die Verantwortung über das weitere Vorgehen einfach an den Hauswart des KV delegiert. Rolf Schneider, Liestal "Die Steuerzahler haben das Mosaik bezahlt" Ich wohnte als Schüler nahe der Universität Basel und habe wöchentlich immer wieder versucht, den Künstler Walter Eglin, beim Erstellen des wunderschönen Mosaikbildes zu beobachten. Jetzt lese ich, dass das Kunstwerk "Die Sphinx" in Liestal von Unverantwortlichen, ohne Vorwarnung, einfach zugemauert wurde. Ich frage mich, ob die Kunstkreditkommission Baselland davon Kenntnis hatte, wenn ja, müssen alle Mitglieder wegen Unfähigkeit sofort zurücktreten. Letztlich haben das wirklich schöne Mosaikbild von Walter Eglin die Steuerzahler bezahlt. Das Bild die Sphinx muss sofort wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden Paul Gubler, Aesch "Oberhalb der Hülftenschanz" Mir fällt auf, dass sich die erwähnten zerstörten Kunstwerke oberhalb der Hülftenschanz befanden resp. befinden. Vielleicht ist deren Beseitigung auch ein Seitenhieb des urchigen Oberbaselbiets gegen den dekadenten baselstädtischen Kunstbetrieb: Seht her, wir kommen ohne dekorativen Schnickschnack aus, auch wenn wir mal viel Geld dafür bezahlt haben! Ein weiterer Beweis für unsere Eigenständigkeit! Wir würden auch vor diesem – äh, wie hiess er schon wieder? – Picasso nicht halt machen! Esther Murbach, Basel "Es gibt nur eine Lösung" Leider kenne ich dieses Vorgehen am eigenen Beispiel, wo Kunstwerke unüberlegt oder mit Absicht zugemauert werden. Da das Kunstwerk von einem einheimischen Künstler stammt, ist dies besonders bedenklich. Die Arbeit wurde kaum unbeabsichtigt durch einen Gipser vorgenommen. Daher gibt es aus meiner Sicht nur eine Lösung: Das Mosaik ist auf Kosten der Entscheidungsträger wieder sichtbar zu machen. Hans Koch, Hinwil "Was geschieht im angeblich kulturbewussten Baselbiet? Mit Recht wird heute der seinerzeitige Bildersturm durch fanatisierte Eiferer der Reformation durchgehend verurteilt. Doch was geschieht im heutigen aufgeklärten und angeblich kulturbewussten Baselbiet? Genau dasselbe, nur fanden die seinerzeitigen Bildzerstörer in den ebenso selbstüberheblichen Baustylisten und Effizienzgläubigen würdige Nachfolger! Und nun wurde sogar in einer kantonal geführten Schule offenbar ohne Benachrichtigung eines zuständigen Gremiums "der Einfachheit halber" ein originales Kunstwerk zum Verschwinden gebracht! Höchste Zeit, sich wieder der hochbegabten Künstlergeneration der 1930-er Jahre zu erinnern, einer Künstlergeneration, deren Werke durch ihre unmittelbare Sprache ohne intellektuelle Interpretationen direkt unsere inneren Werte ansprechen und bereichern. Erwähnt seien neben Walter Eglin als unvollständige Aufzählung auch Ugo Cleis, Jacques Düblin, Karl Wirz, Otto Abt, Albert Zehntner, Emilio Müller nebst weiteren. Andres Schaub-Keiser, Biel-Benken "Da fehlt eine private oder kantonale Anlaufstelle" Wie mir scheint, fehlt da eine private oder kantonale Anlaufstelle für nicht so "kunstbeflissene Erneuerer", damit sich solche Kunstbanausen vor weiteren Zerstörung mindestens mal fachlich orientieren können, wie in solche Fällen vorzugehen ist. Das bedingt natürlich, dass ein solches Vorgehen breit bekannt wird und diverse Stellen sensibilisiert werden. Bruno Heuberger, Oberwil "Tritt ans Schienbein" Leider fängt der Kunstsinn bei den verantwortlichen Leuten im Kanton Basellandschaft vermutlich erst bei einem Ankaufspreis von über 100'000 Franken an. Anders ist so eine barbarische Aktion gar nicht denkbar. Dieses Vorgehen der Behörde ist für jeden Kunstschaffenden ein Tritt ans Schienbein. Dieter Isch, Fotograf, Bottmingen "Freue mich schon auf Rotstab-Cabaret" Oh, hoffentlich kann ich mir ein Ticket zum Rotstab Cabaret 2014 ergattern! Ich freue mich schon jetzt ... Daniel Thiriet, Basel |
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