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Todesschütze von Pratteln: Lebenslänglich für Mord

Liestal, 19. August 2006

Das Baselbieter Strafgericht hat heute Freitagnachmittag den dreifachen Todesschützen von Pratteln wegen mehrfachen Mordes und schwerer Körperverletzung zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe und 15-jähriger Landesverweisung verurteilt. Damit folgte das Gericht den Anträgen des Staatsanwaltes. Zudem sieht sich der Täter mit Genugtuungs- und Schadenersatzforderungen sowie relativ geringen Anwaltskosten in der Höhe von gesamthaft 1,5 Millionen Franken konfrontiert, die er freilich nie und nimmer wird zahlen können. Der Verteidiger hatte auf vorsätzliche Tötung und 18 Jahre Zuchthaus plädiert.

Der heute 49-jährige Türke Mustafa Dilenc (Bild, heute bei der Führung zur Urteilsverkündung) hatte am Abend des 4. Juli 2003 anlässlich einer Geburtstagsfeier den neuen Geliebten seiner Ex-Freundin, ihre 16-jährige Tochter sowie ihre Mutter erschossen und seine Ex-Freundin lebensgefährlich verletzt. Eine Frau überlebte das Blutbad unverletzt.

Der Täter nahm das Urteil reglos hin. Mit gesenkten Lidern nickte er leicht, als ihm der Strafgerichtspräsident Adrian Jent entgegenhielt: "Herr Dilenc hat nicht nur andere Leben zerstört. Er hat auch sei eigenes Leben zerstört."

In seiner ausführlichen Urteilsbegründung wies Jent das "schwere Verschulden" am Gewalt-Drama Dilenc zu, nicht ohne auf die "komplexe Beziehungsdynamik" hinzuweisen, an die auch Dilencs Ex-Geliebte "ihren Teil beigetragen" habe. Aber schuld am Verbrechen sei sie deswegen nicht. Diese Dynamik und die verheimlichte Liebe zu einem Andern habe Dilenc gekränkt und verletzt und zu einer "monströsen Tat" geführt, sagte der Richter und relativierte angesichts des guten privaten und beruflichen Leumunds: "Herr Dilenc ist kein Monster." Laut dem Gerichtspsychiater handelte Dilenc aber "nicht Affekt", sondern war zur Tatzeit "voll zurechnungsfähig". Es bestehe auch eine erhebliche Rückfallgefahr.

Durch ein fehlgeleitetes SMS wurde Dilenc am 22. Juni darauf aufmerksam, dass seine Freundin ihm einen neuen Liebhaber verheimlicht hatte. Darauf stellte er dem Nebenbuhler nach, drang am Abend des 4. Juli 2003 "wie ein Tornado" (Jent) mit geladener und entsicherter Pistole über die offene Gartensitzplatztür in dessen Wohnung, wo in Anwesenheit seiner Ex-Freundin eine Geburtstagsfeier im Gang war. Dabei präsentierte sich ihm "ein kränkendes Bild, das ihn vor vollendete Tatsachen stellte. Zur Tat bereit schoss er gezielt um sich in der Absicht, "die ganze Gruppe von Menschen auszulöschen. Das war eine Hinrichtung." Besonders verwerfliche Gesinnung warf Jent dem Angeklagten, der offenbar auch "Musti" genannt wurde, vor, dass er der knapp 16-jährigen Tochter der Ex-Geliebten in den Kopf schoss - durch die Hände hindurch, die das Kind mit den Worten schützend vor sich hielt: "Bitte, Musti, nit!"

Obschon nicht vor langen Hand geplant, habe sich Dilenc damit "zum Richter und Henker aufgespielt". Jent: "Er wollte Gerechtigkeit für sich herstellen. Das war der Egoismus."

Die überlebenden, psychisch schwer angeschlagenen Opfer des Verbrechens wollten sich zum Urteil nicht äussern. Dilenc hat das Urteil nach Angaben seines Pflichtverteidiger Fred Wagner "noch nicht endgültig akzeptiert". Der Entscheid über eine allfällige Appellation werde in den nächsten Tagen fallen.



 
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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
über den Sacco di Roma
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Laufner, Prattler, Basler ...

RückSpiegel

 

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Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

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Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

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Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

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