"Eigene Fans verarscht"
Wenn ich höre, was alles so abgeht, dann wirds mir übel! Ich habe in meinem Beruf auch sehr viel mir Organisieren zu tun. Wenn ich aber so arbeiten würde, hätte ich bald keinen Job mehr. Es kann ja nicht sein, dass man die eigenen guten Fans so verarscht.
René Meier, Lausen
"Billet it be"
Roche soll doch mit dem FCB fusionieren! Oder doch lieber à la Beatles: "Billet it be"?
Dieter Stumpf, Dipl. Paradoxikologe, Basel
"ticketvorverkauf stümperhaft"
wenn der fcb höflichst bittet, keine billetanfragen zustellen, dann möchte ich ebenfalls höflich festhalten: wenn über 70 menschen schon morgens um 1.30 uhr am bivoba-container campieren, dies so etwa um 5.50 uhr schon über 500 sind, was hat man sich dann überlegt, plötzlich einen einsamen securitasmann vor die türe zu stellen mit nümmerlis und zwar über 500!!!! die ganze meute, welche erst viel später kam, überrannte uns, die wir unser hab und gut nur unvollständig retten konnten, und veranstalteten ein chaos. ich, die etwa als 75. da war, hatte losnummer 236. bei nr. ca 95 war ausverkauft, logisch bei 16 kassen im joggeli und der vernetzung aller verkaufsstellen. sollte der fcb weiterhin auf fairness pochen, dann war das seinerseits nicht fair und für einen fussballklub, welcher in der obersten europäischen liga spielen will, stümperhaft.
elfie walter, basel
"Frustrierte Fans am Aeschenplatz"
Der Druck, der in diesen Tagen auf der Geschäftsstelle des FCB lastet, ist für schweizerische Verhältnisse gewiss einzigartig in seiner Dimension. Personell aufgestockt, bis zum CEO Roger Hegi, wurde eine Infrastruktur geschaffen, die auch höheren Ansprüchen, sprich Anschluss an den europäischen Spitzenfussball, genügen sollte. Wann konnte jemals ein Schweizer Fussball-Club drei Spiele en bloc problemlos bis zum letzten Platz verkaufen? Und erst noch bei drei Spielen in der höchsten europäischen Klasse, die allesamt am Fernsehen ausgestrahlt werden?
Und dennoch sind Fehler passiert, die einer professionellen Administration unwürdig sind. Das Chaos begann letzte Woche, als den Jahreskartenbesitzern prioriär die Gelegenheit geboten wurde, ihre 3 x 1 Tickets für die Heimspiele des FC Basel in den CL-Gruppenspielen zu beziehen. Durch UEFA-Kontingente musste man den Funktionären Plätze abgeben, welche normalerweise auch durch Jahreskarten-Inhaber besetzt sind. Wohl meinte man beim FCB beim Ticketing-Konzept vorerst, wenn jeder 'seinen' Platz erhalten würde für die Champions League-Spiele, konsequenterweise eine Aufzeichnung der Saisonkarten im System unnötig sei. Schnell aber merkten viele Fans, die am ersten Tag bis zu acht Stunden vor den Kassahäuschen Schlange standen, dass das offenbar kaum instruierte Verkaufspersonal die Nummer der Saisonkarten nicht notierte im PC (später teilweise auf Notizzettelchen die Namen der Kartenbesitzer aufschrieb). Dies führte dazu, dass viele Fans zwei- und dreimal an anderen Schaltern anstanden, um dort wieder drei Tickets zu erstehen, teilweise sogar am zweiten Tag nochmals.
Der offizielle Wortlaut des Pressesprechers, Josef Zindel, löste bei den meisten Zeitzeugen nur Kopfschütteln aus: "Unrechtmässige Doppelverkäufe blieben dank der genauen Kontrollen praktisch aus, so dass am Montag, den 9. September 2002, noch rund 10'000 Dreier-Pakete in den freien Verkauf gelangen werden." Der FCB ging gemäss seiner Version von 16'000 verkauften Tickets an Saisoninhaber aus. Da heute Montag bereits um 9.30 Uhr die restlichen Eintrittsbillets im offenen Verkauf weg waren, stellt sich die Frage, ob es wirklich deren 10'000 waren, oder nicht vielmehr 2'500, wie in den Internet-Foren des FCB vermutet.
Hat der FCB Mühe, Fehler einzuräumen? Weshalb wurden im Vorfeld des Ticket-Verkaufs nicht Clubs kontaktiert, die grosse Erfahrung in diesen Bereich vorweisen können? Beim Gruppengegner des FCB, dem englischen Vertreter FC Liverpool steht sogar auf dessen Internet-Site, dass gewisse Plätze an UEFA-Funktionäre vergeben werden müssen, auch dort kommen die Abonnenten zuerst an die CL-Tickets, also business as usual.
Von all diesem Chaos liesst man in der Basler Zeitung recht wenig. Der Grund scheint auch in der Position von BaZ-Journalist Josef Zindel zu liegen, der gleichzeitig als Kommunikationschef des FCB Basels amtiert, und der offenbar die 'offizielle Version' eines Clubs verbreiten muss, so sehr ihm das auch schwer fallen mag. Das Presse-Monopol in Basel zeigt wieder einmal mehr seine Schattenseiten.
Nicht allzusehr dürfte es diejenigen Fans gefreut haben, die teilweise seit Sonntagabend am Aeschenplatz ihre Poleposition verteidigten, um dann festzustellen, wie sich BaZ-Mitarbeiter vor allen anderen in der Warteschlange an den Tickets bedienen konnten.
Karl Linder, Basel