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Roche, der Turm und die Stadt: Debatte muss weitergehen

Der "Stepped Tower", den Roche in Basel an der Grenzacherstrasse bauen will, wird das Stadtbild massiv prägen. Während es für die einen um die Höhe des Bauwerks geht, sehen andere darin ein Zeichen für eine neue Stadtentwicklung im globalen Kontext.
Basel, 17. September 2010

Roche will bauen und hoch hinaus. An der Grenzacherstrasse soll ein Bürohochhaus von 175 Meter Höhe der Basler Architekten Herzog & de Meuron entstehen. Es würde, wenn es ausgeführt wird, dannzumal das höchste Gebäude in der Schweiz werden und massiv in das Stadtbild eingreifen. Roche will darin 1'900 Menschen, von denen die meisten bisher an verschiedenen Orten in der Stadt gearbeitet haben, zusammenziehen und beschäftigen. Das erste Projekt "Two Spirals" wurde fallen gelassen und durch ein neues, einen treppenförmiger Turm, der den bezeichnenden Namen "Stepped Tower" trägt, ersetzt.

Höhe kein Thema

Widerstand gegen den Bau hat sich in der Öffentlichkeit bisher nicht geregt, aber es gibt Hinweise, dass er sich formiert. Doch davon war an einer gemeinsam von der "Basler Zeitung" und der Architekturzeitschrift "Hochparterre" veranstalteten Podiumsdiskussion nicht viel zu vernehmen. Pierre de Meuron, Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister, Heinrich Ueberwasser, SVP, Daniel Goepfert, SP, sowie Angelus Eisinger, Städtebau- und Planungshistoriker, waren im Verhältnis 4,5 zu 0,5 für den Bau. Das skurrile Ergebnis resultierte aus der Tatsache, dass Ueberwasser Einwände zu machen hatte ("ein Bruch in der Stadt, aber es gibt auch andere Brüche"), zuletzt dann aber doch für den Bau Partei ergriff.

Die Höhe des Treppenturms, die sich aus dem Raumbedarf ergibt, stand als Diskussionspunkt aber zu keinem Moment im Mittelpunkt. Auch von der architektonischen Qualität war übrigens nicht die Rede. Was dagegen zur Sprache kam, war das Hochaus als Bauobjekt in einem neuen "relationen Stadtverhältnis", wie Angelus Eisinger es nannte. Hochhäuser sind architektonische Bausteine, die nicht vor allem der Idee des verdichteten Bauens dienen, sondern Möglichkeiten für eine bessere architektonische Qualität anbieten, als dies bei einer Bauweise mit Häuserreihen in Blockrandbebauung der Fall wäre. 

 

"Quantensprung in der Stadtentwicklung"

Eisinger wies weit ausholend darauf hin, dass die Nationalstaaten ihre alte Funktion verlieren, die lokalen Standorte im globalen Wettbewerb der Städte dafür umso mehr an Bedeutung gewinnen. Wichtig sind heute wirtschaftliche Prosperität, Urbanität, Lebensqualität, Kultur, Freizeit, Umwelt. Die allgemeine Entwicklung, die beobachtet werden kann, zwingt Basel zu einem "Quantensprung in der Stadt- und Stadtbildentwicklung".

Fritz Schumacher machte den Unterschied zwischen einem Betriebsgebäude eines Unternehmens, mit dem dessen Möglichkeiten optimiert werden sollen, und einem Renditebau wie etwa dem "Prime Tower" in Zürich. "Die Bevölkerung kann die wirtschaftliche Bedeutung von Roche für die Stadt gut einsehen", meinte Schumacher. "Wenn sie Nein zum Bau sagt, weiss sie, dass ihre Kinder nicht in Basel bleiben können" (im Sinn von: "und woanders hinziehen müssen, um Arbeit und Auskommen zu finden").

Auf den Mehrwert für Basel machte auch Daniel Goepfert aufmerksam. Der stillschweigende Frieden mit Roche ist die Voraussetzung für das Wohlergehen Basels. 

 

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Mit seinen Worten hatte Schumacher den un vermeidlichen politischen Kampf eröffnet. Der Ratschlag über den erforderlichen Bebauungsplan für den Roche-Turm wird demnächst, vielleicht schon im kommenden Oktober, im Grossen Rat behandelt. Dass das Referendum ergriffen wird, ist nicht ausgeschlossen. Ob sich dann eine Opposition artikuliert, muss abgewartet werden. Drei Stimmen aus dem Publikum, die sich negativ zum "Stepped Tower" aussprachen, wurden vom Podium ziemlich klar abgefertigt.

Ein Gradmesser für die Akzeptanz des Roche-Baus konnte aus der Veranstaltung nicht abgeleitet werden. Dazu waren das Podium und das Beifall spendende Publikum zu homogen zusammengesetzt (der Ansturm war gross). Das öffentliche Basel bezieht klar Stellung für Roche, wie nicht anders zu erwarten ist, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.




Weiterführende Links:
- "Nr. 1": Roche will höher hinaus als alle Andern
- So sieht das neue Roche-Hochhaus aus: Zweiter Anlauf


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"Warum ein Hochhaus?"

Warum muss es ein Hochhaus sein? Soweit allgemein bekannt ist, sollte sich auch die ausnützbare Geschossfläche eines Hochhauses auf eine Arealfläche beziehen. Wenn das der Fall ist, leistet ein normaler Geschossbau die gleiche Ausnützung wie ein Hochhaus. Allerdings ist dann ein Geschossbau weitaus günstiger zu erstellen. Wenn das den Planern des Hochhauses nicht bekannt ist, wäre das ein Armutszeugnis.


Paul Bossert, Baufachmann, Oetwil an der Limmat



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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
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Laufner, Prattler, Basler ...

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

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Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

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