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© Foto by Cimi/Survival Int.


Weltgrösste Eisenerzmine: Awá-Indianer im Schraubstock

Eine weitere Tragödie spielt sich im östlichen Amazonas ab: Die Awá-Indianer und ihre Nachbarvölker sind durch eine Eisenbahnlinie des brasilianischen Konzerns Vale S.A. und seiner mächtigen Eisenerzmine existenziell bedroht. Das hat auch Europa mitzuverantworten.
London/Brasilia, 5. Oktober 2012

Vale hat die Wut zahlreicher Amazonas-Indianer auf sich gezogen. Am Dienstag blockierten Hunderte von Waldbewohnern im Gliedstaat Maranháo die Bahnstrecke von Carajás. Diese gehört Vale und wurde mit Genehmigung der brasilianischen Regierung ungefragt durch das Land der Indios getrieben. Denn Vale hat alles, was die indigenen Waldbewohner nicht haben – Einfluss, Macht und Finanzen. Die Vale S.A. gilt als eines der drei mächtigsten Bergbauunternehmen der Welt, in Europa etwas weniger bekannt als die beiden anderen Giganten, die Rio Tinto Gruppe oder BHP Billiton.

 

Vale ist brasilianisch und ein Konzern, der in Brasilien überall mitmischt. Er betreibt Logistikunternehmen, Reedereien, ist am Bau des umstrittenen Mammut-Staudamms Belo Monte im Amazonas beteiligt und besitzt Bahngesellschaften wie die Estrada de Ferro de Carajás, auf welcher Vale das Eisenerz aus dem Amazonas schafft. Die Eisenerz-Mine des brasilianischen Riesen wird als "die grösste der Welt" eingestuft. Aufgrund der Besetzung der Geleise durch die Indios wurde sie jetzt für ein paar Stunden blockiert.

Ureinwohner nicht gefragt

"In der Aktion gipfelte auch die monatelange Sorge und Wut gegen die geplante 'Direktive 303', welche die Ausweitung von Indigenen-Gebieten untersagt, auf die viele Völker zum Überleben angewiesen sind", meldet die Menschenrechtsorganisation Survival International (SI). Diese Richtlinie stärke Grossgrundbesitzer, Siedler, Viehzüchter und Konzerne auf Kosten der Indianer, denen das Land einfach weggenommen worden war. Gemäss Kritikern und internationalem Recht müssten die indigenen Völker jedenfalls um ihre Meinung und Einwilligung gefragt werden, bevor auf ihrem Gebiet auch nur ein Stein umgedreht oder ein Baum für ein Projekt gefällt wird.

An der Geleise-Blockade beteiligten sich auch Angehörige der Ethnie der Awá-Indianer. Diese zählen als Jäger und Sammler noch rund 350 Angehörige, wovon sich ein Teil (zwischen 50 und 100 Menschen) in den Tiefen der Wälder versteckt hält und nicht kontaktiert werden will, um seine natürliche Lebensweise beibehalten zu können. Die brasilianische Regierung hat für die schon seit langer Zeit gefährdeten Awá Reservate eingerichtet. Doch nun wehren sich die "kontaktierten" Awá am Rande ihres Lebensraums gegen die angeblich schon Mal bis zu zwei Kilometer langen Güterzüge des Minenkonzerns Vale.

Weltbank und EG im Minenbau involviert

Die Awá, von Fremden auch Guajá genannt und eh schon bedrängt von Holzfällern, Viehzüchtern, Siedlern und Wilderern, befürchten eine weitere Zerstörung ihrer Jagdgründe durch eine nun geplante Erweiterung der Bahnstrecke. Ihre Wälder würden so noch mehr für Eindringlinge geöffnet, befürchten die von SI als "das bedrohteste Volk der Welt" beschriebenen Awá. Diese reisserische und viel zitierte Umschreibung ist deshalb falsch, weil andere Jäger- und Sammlervölker auf der Welt ebenso stark vom Überrolltwerden durch die technische Zivilisation bedroht sind. Doch die Befürchtungen der traumatisierten Awá und ihrer Unterstützergruppen in Brasilien, Europa und den USA sind berechtigt, wie das traurige Schicksal zahlreicher anderer indigener Völker im Amazonas und anderswo zur Genüge zeigt.

 

Die Chancen der Awá, die relative Unversehrtheit ihrer Wälder retten zu können, sind verschwindend klein. Viel zu überlegen sind die Wucht und Übermacht der Regierung, Geschäftemacher und eindringenden Fremden, viel zu mächtig der Hunger der "Zivilisierten" und ihrer Konsumgesellschaften nach Tropenholz und Eisenrohstoff aus der Serra dos Carajás, wo mitten im Urwald eine riesige Wunde klafft –  die im Tagebau betriebene Eisenerzlagerstätte des Vale-Konzerns. Es ist die Mine, deren Bau notabene in den siebziger Jahren von der Weltbank und der Europäischen Gemeinschaft (EG) finanziert wurde.




Weiterführende Links:
- Belo Monte wird über die Köpfe der Indios durchgeboxt
- Amazonas: Gericht stoppt Mammut-Staudamm Belo Monte
- Belo Monte-Damm: Verzweifelte Indios kidnappen Ingenieure
- Touristen sollen unkontaktierte Völker bewahren helfen
- Ölkonzerne blasen zum Angriff auf unkontaktierte Indianer
- "Eine Attacke auf das Herz Amazoniens"
- Alternativer Nobelpreis für "Indianerbischof" Kräutler
- Riesenstaudamm Belo Monte bedroht 20'000 Indianer
- Bedrohte Völker: Gegen "perverses Schweigen"
- Massaker wegen Landrechten: Indianer bitten um Hilfe
- Bei den Waldvölkern wüten jeden Tag technische Orkane
- "Der Erfolg in Sarawak ist unter Null"
- Ein Waldvolk zeigt, was Klimaschutz wirklich heisst
- Bald gieren Urwaldriesen in den Schweizer Tür-Scharnieren
- Bio-Piraten im Nadelstreifendress rauben die Naturvölker aus


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RückSpiegel

 

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Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.