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© Foto by Alessandra Paone, OnlineReports.ch
Hat die Nase vorne: Der SP-Kandidat Mustafa Atici.

Wahlen in Basel-Stadt: Mustafa Atici liegt klar vorne

Hinter dem Sozialdemokraten platziert sich der Freisinnige Luca Urgese. Der Grüne Jérôme Thiriet muss sich geschlagen geben.


Von Alessandra Paone und Jan Amsler


Mustafa Atici vor Luca Urgese und Jérôme Thiriet: Der Sozialdemokrat schafft eine Überraschung und kann sich beim ersten Wahlgang der Regierungs-Ersatzwahl in Basel-Stadt an die Spitze setzen. Der 54-Jährige erzielt am Sonntag 24'526 Stimmen.

"Es ist ein tolles Resultat", sagt Atici. Er freut sich, noch mehr scheint sich aber sein Umfeld zu freuen, seine Parteikolleginnen und -kollegen. Seine Familie. Er selbst wirkt gefasst. "Ich bin ein gelassener Mensch. Sie werden mich nur Luftsprünge machen sehen, wenn die Schweizer Nati ein Goal schiesst", sagt er und lacht. 

Die Unterstützung im Wahlkampf sei unglaublich gewesen – "und zwar aus allen Bevölkerungsteilen". Praktisch täglich seien Leute zu ihm gekommen und hätten sich angeboten, Flyer zu verteilen.

 

Zu den kritischen Stimmen vor allem aus dem bürgerlichen Lager, die nach wie vor an seinen grundsätzlichen Kompetenzen, aber vor allem an seinen sprachlichen Fertigkeiten zweifeln, sagt er: "Es ist schade, dass ausgerechnet bei mir auf die Person gespielt wird. Das kann auch missverstanden werden." Und: "Lukas Engelberger ist zwar Gesundheitsdirektor, deswegen geht er aber nicht ins Spital und operiert Menschen."

Hinter Atici liegt der bürgerliche Kandidat Luca Urgese mit 20'725 Stimmen. Der dritte Anwärter, Jérôme Thiriet von den Grünen, scheidet mit 8396 Stimmen aus. Die beiden linken Kandidaten haben vereinbart, dass sich jener mit dem schlechteren Resultat zurückziehen wird.

Weil niemand das absolute Mehr erreicht hat, kommt es am 7. April zu einem zweiten Wahlgang. Die Ersatzwahl ist nötig, weil das frühere Regierungsmitglied Beat Jans im Dezember zum Bundesrat gewählt worden ist.

 

Thiriet: "Es war eine Blackbox"

 

Er werde sich zwar zurückziehen, aber sicher nicht nur Zuschauer sein, sagt Thiriet zu OnlineReports. "Ich werde weiterhin Wahlkampf machen und mich zu 100 Prozent hinter Mustafa Atici stellen." Er selbst sei zufrieden mit seinem Ergebnis. "Ich wusste nicht, was mich erwarten würde – es war eine absolute Blackbox." 

 

Was dieses Ergebnis sonst für Thiriet bedeutet, ist noch unklar. Er werde sich überlegen, ob er bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst noch einmal antreten werde. "Ich hätte Lust, meine Erfahrungen, die ich gesammelt habe, einzubringen", sagt er. Es gebe aber innerhalb der Partei auch noch andere mögliche Kandidatinnen und Kandidaten.

 

Die Enttäuschung ist ihm anzusehen: Luca Urgese. © Foto by jam.


Die Frage ist, ob das linke Lager im zweiten Wahlgang nochmals so stark mobilisieren kann. Nicht nur fällt dann einer der Kandidaten weg, auch gibt es am 7. April keine eidgenössische Abstimmung wie jetzt mit den beiden AHV-Vorlagen. Aber für Urgese dürfte es schwierig werden.

Der Freisinnige will aber nicht aufgeben. Der Unterschied zwischen Atici und ihm sei nicht gross, findet er. Zudem seien die Voraussetzungen im zweiten Wahlgang zu seinem Vorteil.

Rein rechnerisch hätte Urgese beim ersten Wahlgang auf Platz eins landen müssen. Er sagt dazu, er habe "mobilisiert, was ich konnte".

 

Cramer mit komfortablem Vorsprung

 

Das Ersatzmitglied für den Regierungsrat und das Regierungspräsidium werden separat gewählt. Auch für das Regierungspräsidium benötigt es einen zweiten Wahlgang. Dort liegt der bisherige Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) mit 26'908 Stimmen nur knapp unter dem absoluten Mehr von 27'559 Stimmen.

Für die bürgerliche Seite ist es mit Blick auf die Mobilisierung von Vorteil, können die beiden Kandidaten nochmals zusammen antreten und Wahlkampf betreiben. Selbst wenn seiner Wahl nichts mehr im Weg steht, will sich Cramer weiterhin für Urgese starkmachen. "Wir müssen uns aber überlegen, wie wir im zweiten Wahlgang vorgehen. Ich werde nicht so tun können, als wäre bei mir noch alles offen", sagt der Erziehungsdirektor. 

 

Neben Cramer haben auch Atici und Thiriet für das Regierungspräsidium kandidiert, Urgese hingegen verzichtete. Vermutlich wird auch Atici im zweiten Wahlgang von der Doppelkandidatur absehen, um im Wahlkampf auf das Erziehungsdepartement zu fokussieren. Regierungspräsident kann nur werden, wer zuvor in den Regierungsrat gewählt worden ist.

 

Freude bei den Liberalen mit Conradin Cramer. © Foto by jam.

3. März 2024

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