Werbung

© Foto by Christof Wamister, OnlineReports.ch


Grenzacherstrasse: "Kriminelle" Situation für Velofahrer

Im kommenden Jahr wird die Grenzacherstasse vor der Landesgrenze erneuert. Das freut die Zweiradfahrer, welche sich schon lange über unzumutbare Verhältnisse beklagen.
Basel, 13. November 2013

Die Gegend um die östliche Grenzacherstrasse gehört zu den vergessenen Winkeln von Basel: Es gibt hier die Zollstation nach Grenzach, eine Eisenbahnlinie, Familiengärten, Sportanlagen und die etwas isolierte Wohnsiedlung Im Rheinacker.

Die Basler Planer haben mittlerweile zwar ein Auge auf diesen abseitigen Standort geworfen. Im Rahmen einer Testplanung kamen sie zum Schluss, dass hier  Wohnhochhäuser in einer parkähnlichen Landschaft gebaut werden könnten. Auf der deutschen Seite sind die Planer schon weiter. Auf einem Streifen unmittelbar an der Landesgrenze entsteht unter dem Grenzacher Horn eine Wohnsiedlung, an der auch die Basler "Stiftung Abendrot" beteiligt ist. Eine Fussgänger-Unterführung unter der Hochrheinbahn ist bereits im Bau.

Rückständige Verhältnisse

Mit diesen prosperierenden Zukunftsaussichten noch nicht Schritt halten kann die Grenzacherstrasse, die von bis zu 17'000 Fahrzeugen pro Tag, darunter vielen Lastwagen, befahren wird. Die Strasse zum Hochrhein-Grenzübergang erinnert eher an Verhältnisse, wie sie in osteuropäischen Staaten vor dem EU-Beitritt herrschten. Ein OnlineReports-Leser, der in Grenzach wohnt und mit dem Velo in die Stadt zur Arbeit fährt, bezeichnet sie als nahezu "kriminell", als lebensgefährlich für Velofahrer. Auf dem letzten Stück vor der Grenze gibt es stadteinwärts überhaupt keinen Radstreifen, stadtauswärts dürfen die Velofahrer auf dem Trottoir fahren, kurz vor der Grenze wieder nicht mehr.

Unser Gewährsmann kommentiert, was das Bild oben dokumentiert: "Viele Deutsche, die in ihrem Land ganz legal auf dem Trottoir fahren dürfen, stört das ohnehin nicht. Sie fahren auch stadtwärts auf der falschen Seite, weil sie sich nicht gefährden wollen."

Erschwerend kommt hinzu, dass auch noch die Veloverbindung vom Birsfelder Kraftwerk her einmündet. Wer von hier aus in Richtung Stadt (Veloroute Grenzacherpromenade / Solitude) fährt, muss die vielbefahrene Grenzacherstrasse zweimal überqueren. Da hält man sich lieber an das deutsche Vorbild und benutzt das Trottoir, gerät dabei aber in Konflikt mit der dortigen Bushaltestelle und der Fahrtrichtung.

Es gibt auch eine gute Nachricht

Die gute Nachricht für die Grenzacher Velopendler und verwirrten Radtouristen: Seit 2010 besteht ein Ausgabenbericht für die Sanierung dieses Abschnittes der Grenzacherstrasse, die auch mit der Erneuerung von Leitungen kombiniert wird. Ein Jahr später wurde er von der grossrätlichen Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK) noch mit Verbesserungsvorschlägen versehen. Die Planauflage ist nun abgeschlossen und im April des kommenden Jahres soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Sie werden ohne Verkehrsunterbruch rund ein Jahr dauern, wie Dagmar Kruch vom Planungsamt im Bau- und Verkehrsdepartement gegenüber OnlineReports erklärte.

Die Grenzacherstrasse erhält somit auf beiden Seiten plausible Velowege. Auf der Nordseite wird es sich nach Basler Norm um einen Radstreifen auf der Fahrbahn handeln, für die Rheinseite konnte sich die UVEK mit ihrer Forderung nach Beibehaltung des Radweges auf dem Trottoir durchsetzen – mit Ausnahme der Bushaltestelle "Allmendstrasse", wo die Verhältnisse zu eng und zu gefährlich wären. 

Sorgenkind Grenzacherstrasse

Die Grenzacherstrasse, die vom Wettsteinplatz bis an die Landesgrenze führt, beschäftigt die Planer sowie die Verkehrs- und Quartierpolitiker seit geraumer Zeit. Der Grosse Rat hat kürzlich beschlossen, den Abschnitt zwischen Peter-Rot-Strasse und Solitude tagsüber mit "Tempo 30" und baulichen Massnahmen zu beruhigen, damit die Roche-Mitarbeiter ungefährdet die Strasse überqueren können. Separat geprüft wird nun noch die Frage, ob "Tempo 30" nicht auch für den schmäleren Strassenabschnitt bis zum Wettsteinplatz möglich sei. Anwohner und Quartierverein beklagten sich beim Amt für Mobilität auch über den intensiven und lärmigen Busverkehr. Für den Weg der Busse zum Depot Rankhof soll nun eine andere Lösung gefunden werden.

Die Velofahrer sind nicht auf diesen innern Abschnitt der Grenzacherstasse angewiesen, denn sie können die Veloroute Schaffhauserrheinweg-Solitude mit Unterführung unter den Brücken bis zur Grenzacherpromenade benützen. Die Fahrt auf der Fussgängerpromenade durch den Solitudepark ist aber umstritten, weil sie eng ist und unübersichtliche Stellen aufweist. Da wird noch nach besseren Lösungen gesucht.




Weiterführende Links:
- Anrainer der Grenzacherstrasse proben den Aufstand
- Start zum Roche-Neubau: Kanton kassiert 12 Millionen


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Überraschung!

RückSpiegel


In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.