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Basler kämpft an vorderster Stelle gegen Raubkunst

Der in Basel aufgewachsene Benno Widmer (37) wird ab 1. Juni im Bundesamt für Kultur (BAK) Chef der Fachstelle internationaler Kulturgütertransfer und der Anlaufstelle Raubkunst.
Bern, 30. Mai 2008

Der Advokat und Kunsthistoriker tritt die Nachfolge von Yves Fischer an, welcher zum stellvertretenden Direktor des BAK befördert wurde. Wie Benno Widmer gegenüber OnlineReports erklärte, wolle er einen offenen und kommunikationsfreudigen Stil pflegen.

Eines seiner wichtigsten Ziele sei die Förderung des verantwortungsvollen Umgangs mit Kulturgütern. Beim Transfer mit Kulturgütern stützen sich Widmer und sein Team vor allem auf das Bundesgesetz über den internationalen Kulturgütertransfer (KGTG). Dieses soll helfen, die Erhaltung des kulturellen Erbes der Menschheit zu sichern und den illegalen Handel von Kulturgut wie auch Diebstähle und Plünderungen zu verhindern.

Das Gesetz trat vor exakt drei Jahren in Kraft. Es regelt die Einfuhr von Kulturgütern in die Schweiz, aber auch ihre Durch- und Ausfuhr oder ihre Rückführung aus der Eidgenossenschaft. Eine grosse Herausforderung für das Team von Widmer sind die vielfältigen Aufgaben der Anlaufstelle Raubkunst, die sich zurzeit vor allem mit den geraubten Kulturgütern aus dem Zweiten Weltkrieg befasst. "In der Schweiz wie auch im Ausland liegen erhebliche Vorkommen an Kulturgütern, deren Herkunft umstritten ist", erklärte der neue Leiter.

"Wir wollen auch Brücken bauen"

Von Raubkunst sprechen aber auch Vertreter von Indigenen Völkern oder Staatsbeamte aus Ex-Kolonien, die ihre vielfach geraubten und heute vorab in europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen gehorteten Objekte zurückfordern. Solche Anliegen, präzisierte Benno Widmer, würden jedenfalls ernstgenommen und individuell geprüft. Ziel sei es, über Gespräche und unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben und sozialen Hintergründe eine allseits befriedigenden Lösung zu finden: "Wir wollen nicht nur beraten, wir wollen auch Brücken bauen."

In Basel ist Widmer kein Unbekannter. Hier und in Genf studierte er Jurisprudenz. Er besitzt das Anwaltspatent von Basel-Stadt. Sein Zweitstudium der Kunstgeschichte schloss er am Courtauld Institute of Art in London ab. Parallel dazu arbeitete Benno Widmer im österreichischen Kulturinstitut in London.
Nach der wirtschaftsrechtlichen Praxis in seiner Heimatstadt trat der Jurist 2005 in den Dienst des Bundesamts für Kultur ein. Seit März 2006 ist er der stellvertretende Leiter der Fachstelle internationaler Kulturgütertransfer und der Anlaufstelle Raubkunst im BAK.



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