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Emotionsgeladene Debatte über die "Gefahr" des IslamBasel, 26. Oktober 2003Eine Podiumsdiskussion über den Islam vermochte am frühen Samstag Abend gegen 150 Interessierte anzulocken. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Eglise Française debattierten unter der Leitung von Xaver Pfister die beiden Kontrahenten Angelika Zanolari, Präsidentin der SVP Basel-Stadt, und Werner Schatz, der Islam-Beauftragte der evangelisch-reformierten Kirche. Zur provokativen Frage, ob der Islam uns bedrohe, lieferten die Podiumsteilnehmer wie erwartet sehr unterschiedliche Antworten. Während Werner Schatz die eigentliche Gefahr darin sah, dass sich Musliminnen und Muslime radikalisieren könnten, wenn sie ausgeschlossen würden, warnte Zanolari eindringlich vor der Gefahr, welche von fundamentalistischen Muslimen in Europa ausgehen könne. Schatz plädierte denn auch vehement dafür, trotz zahlreicher Barrieren und einer schwierigen gemeinsamen Geschichte den Dialog mit Muslimen aufzunehmen. Zanolari forderte hingegen kategorisch eine "Anpassung" der Muslime an die hiesige Gesellschaft und wandte sich energisch gegen Sonderregelungen für Muslime, wie sie seit kurzem etwa im Friedhof Hörnli gelten. Diese, so Zanolari, seien für Nichtmuslime schlicht diskriminierend. "Wenn alle Muslime sich wie die Brüder Yakin verhalten würden", schloss Zanolari ihre Ausführungen, "hätten wir in dieser Hinsicht keine Probleme." Der Aufruf zum aufrichtigen und kritischen Dialog mit Muslimen, zu dem Werner Schatz eindringlich aufforderte, schien bei einem grossen Teil des Publikums auf Skepsis oder gar auf Ablehnung zu stossen. Dies ist zumindest der Eindruck, den die zum Teil sehr emotionsgeladenen Voten hinterliessen. Für viele scheinen die neuen Bestattungsrichtlinien auf dem Friedhof Hörnli ein Stein des Anstosses zu sein, andere drückten ein diffuses Unbehagen gegenüber der zunehmenden Präsenz des Islam in unserer Gesellschaft aus. Muslime selber meldeten sich schliesslich fast keine zu Wort. Ob sie sich angesichts der Stimmung im Saal schlicht nicht getrauten? Kein Zweifel: Auch in der Region Basel ist der Boden für die Verfechter eines Dialogs zwischen Christen und Muslimen steiniger geworden. |
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