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"Bündnis" geht wegen Kommissionswahlen vor Gericht

Die Fraktion des "Grünen Bündnisses" geht rechtlich gegen die Kommissionswahlen im Basler Grossen Rat von Anfang Monat vor: Sie erhebt geschlossen Beschwerde beim Bundesgericht und beim Appellationsgericht.
Basel, 24. Februar 2009

Die Wahlen in die neun Kommissionen des Basler Grossen Rates vom 4. Februar werden noch zu reden geben. Eine Mehrheit des Kantonsparlaments wählte so, dass Links-grün in der neuen Amtsperiode in sämtlichen Kommissionen deutlich untervertreten ist. Der Streit dreht sich konkret darum, dass die SVP-Fraktion, die mit 14 Sitzen gleich gross ist wie die Fraktion des "Grünen Bündnisses", insgesamt 18 Kommissionsitze zugesprochen erhielt, das "Bündnis" ab er nur 9.

Gutachten spricht von "Rechtswidrigkeit"

Letzte Woche beschloss nun die geschlossene "Bündnis"-Fraktion, sich mit rechtlichen Mitteln gegen diese nach ihrer Meinung "krasse Benachteiligung" zur Wehr zu setzen. In einer bereits eingereichten Beschwerde an das Basler Appellationsgericht verlangt sie nichts Anderes als die Aufhebung der Wahl in die neun parlamentarischen Kommissionen. Eine weitere Beschwerde mit gleichem Antrag, die noch nicht eingereicht ist, soll direkt an das Bundesgericht eingereicht werden. Dies gab die "Bündnis"-Fraktion heute Dienstagnachmittag an einer Medienkonferenz bekannt.

Zu diesem Schritt sahen sich die Beschwerdeführenden gezwungen nach Vorliegen eines Gutachtens von Professor Felix Uhlmann, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Zürich: Er kam zur Auffassung, dass die Benachteiligung des "Grünen Bündnisses" bei den jüngsten Kommissionswahlen "rechtswidrig" sei.

Fraktionsstärke ist massgeblich

Laut dem Basler Anwalt Andreas Miescher, der die Beschwerdeführenden vertritt, seien bei den Wahlen "verfassungsmässige Rechte" verletzt worden. So sei nicht nur gegen die Geschäftsordnung des Grossen Rates, sondern auch gegen das Willkürverbot und gegen Treu und Glauben verstossen worden. Rechtlicher Ansatz ist Paragraf 14 der grossrätlichen Geschäftsordnung, wonach bei den Kommissionswahlen "die Fraktionen im Verhälntis ihrer Stärke zu berücksichtigen" seien.

An der Medienkonferenz warf das "Bündnis" der Mitte-rechts-Mehrheit des Grossen Rates auch vor, sie habe sich bei der "ungerechten Wahl" nicht einmal an den vom Parlament beschlossenen Verteilschlüssel gehalten.

Umworbene Schwund-Partei DSP

Angesichts des knappen Ausgangs hatte wenige Tage vor der Wahl vor allem in der Mitte ein heftiges Abwerben eingesetzt. So wechselte DSP-Grossrat Markus Benz zur "Bündnis"-Fraktion, ohne aber die Partei zu wechseln. Nur damit erreichte diese Fraktion gleich viele Mitglieder wie die SVP-Fraktion. Gegenüber OnlineReports sprachen bürgerliche Grossräte von einem "Buebetrickli", das Mitte-rechts nicht noch habe belohnen wollen. Aus links-grünen Kreisen ist dagegen zu hören, dass auch die Freisinnigen versucht hätten, eher dem bürgerlichen Lager zugehörige DSP-Grossräte wie Felix Eymann zu "akquirieren".

An der Medienkonferenz führte Anwalt Miescher aus, es gebe keinen gesetzlichen Stichtag zur Bemessung der Fraktionsstärke: Massgeblich sei die Fraktionsstärke zum Zeitpunkt der Wahl.

Vorstoss will Erhöhung auf 13 Mitglieder

Um das Kommissionssitz-Gezänk zu beenden, reichen acht links-grüne Grossräte zwei Anzüge ein. Darin wird die Überprüfung der Geschäftsordnung vorgeschlagen. Gleichzeitig regen die Parlamentarier an, die Sitzzahl in den ständigen Kommissionen von 11 auf 13 zu erhöhen. So könnte "baldmöglichst" eine "ausgewogenere Verteilung" der Kommissionssitze erzielt werden.

 

Von Links: Grossrätin Mirjam Ballmer, Anwalt David Studer, "Grüne"-Präsident und Grossrat Jürg Stöcklin, "Basta"-Grossrat Urs Müller, Anwalt Andreas Miescher, "Basta"-Grossrätin Brigitta Gerber



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"Das ist reinste Zwängerei"

Durch den kurzfristigen Fraktionswechsel von Markus Benz und dem damit verbundenen Versuch, zusätzliche Kommissionssitze zu Lasten der Bürgerlichen zu ergattern, haben sich die Grünen selbst ins Bein geschossen. GLP und DSP/EVP haben darauf die einzig richtige Antwort gegeben. Die jetzt geplanten rechtlichen Schritte des beleidigten "Bündnis" sind reinste Zwängerei, Missachtung demokratischer Abläufe und zeugt von extrem schlechtem Verlierertum. Wäre dasselbe im "rechten Lager" passiert, ein Riesengeheul von links und wochenlange Schlagzeilen in den Medien wären

gewiss.


Abdul R Furrer, Basel




"Es geht nur um Bares"

Rechtssicherheit, so teuer sie in diesem Lande auch sein mag, ist zu begrüssen, keine Frage. Doch nachdem öffentlich ist, dass die SP das Bankratspräsidium wegen der potentiell immensen Mandatsabgaben suchte, also absolut nicht wegen "klar-sozial-inhaltlichen" Aspekten, oktroyiert sich einem geradezu die Gewissheit, dass es den links der Linken operierenden Basta/Grünen ebenfalls, höchst ordinär bloss um "Bares" geht. Dégoutant!


Patric C. Friedlin, Basel



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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
über den Sacco di Roma
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Laufner, Prattler, Basler ...

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


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Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

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Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
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Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

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Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).