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Erziehungsrat will zügig Kindergarten-Hochdeutsch

Trotz hängiger Volksinitiative zur Dialektförderung will der Basler Erziehungsrat schon kommenden Sommer Hochdeutsch an sämtlichen Kindergärten einführen.
Basel, 26. Februar 2009

Die Basler Kindergarten-Lehrkräfte sollen ab dem Schuljahr 2009/10 im Unterricht sowohl Standard-Hochdeutsch als auch Dialekt sprechen. Dieser einstimmige Beschluss, so führte der Erziehungsrat heute Donnerstagmorgen an einer Medienkonferenz aus, basiere "auf dem Grundsatz einer gleichwertigen Förderung von Standarddeutsch und Dialekt im Kindergarten": Die Kinder würden in ihrer Bereitschaft zum Sprachenlernen "sowohl durch die ungezwungene Verwendung der Standardsprache als auch durch die Pflege des Dialekts unterstützt". Von der Zweisprachigkeit profitierten alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Erstsprache.

Standard-Deutsch "mindestens 50 Prozent"

Die zeitlichen Anteile von Hochdeutsch und Dialekt werden im ergänzten "Lehrplan Kindergarten" geregelt: Lehrpersonen sollen ab kommendem Schuljahr "durchschnittlich mindestens 50 Prozent in Standarddeutsch unterrichten". Ihre Sprachverwendung in der übrigen Zeit sollen die Lehrperson "unter Berücksichtigung der Dialektförderung und der sprachlichen Zusammensetzung der Klasse" selbst bestimmen.

Neu in den Lehrplan aufgenommen werde auch "das Ziel, den Dialekt als lebendige Umgangs- und lokale Identifikationssprache zu fördern und mit Versen, Liedern, Geschichten und Bräuchen die baslerische Kulturtradition zu vermitteln". Dies sei ein Ergebnis des Dialogs zwischen dem Erziehungsdepartement und der "IG Dialekt", die kürzlich eine Volksinitiative gegen die Verdrängung des Dialekts im Kindergarten lancierte.

Zweijähriger Versuch als Basis

Die jetzt vorgesehene Regelung geht auf einen zweijährigen Versuch zurück. An einer Erprobung von Standarddeutsch im Kindergarten beteiligten sich in den Schuljahren 2006/07 und 2007/08 16 Klassen und 2007/08 weitere 15 Klassen. Die Ende 2008 abgeschlossene externe Evaluation habe laut Erziehungsdepartement ergeben, "dass Standarddeutsch in allen Quartieren sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern auf eine hohe Akzeptanz stiess". In den meisten Kantonen der Deutschschweiz wurde eine Regelung zum Gebrauch von Standarddeutsch im Unterricht bereits eingeführt.

Mit der Umsetzung der neuen Sprachregelung für den Kindergarten wird im nächsten Schuljahr begonnen. Lehrpersonen sollen "sorgfältig" darauf vorbereitet werden. Vorgesehen ist eine zweijährige Einführungszeit.

Keine Freude bei Dialekt-Freunden

Für Jost Müller, den Ko-Präsidenten der "IG Dialekt" und Mit-Promoter der Dialekt-Initiative, ist der Entscheid des Erziehungsrates "kein tragfähiger Gegenvorschlag für die Initiative". Insbesondere liege "keine gleichwertige Behandlung" von Dialekt und Hochdeutsch vor. Theoretisch könnten Lehrkräfte mit der jetzt gewählten Formulierung 90 Prozent Hochdeutsch sprechen und "10 Prozent Dialekt als Liedchen- und Verschen-Sprache". Laut Müller wäre es "im Sinn einer guten Lösung gewesen, erst über Initiative abzustimmen".

Der Vorstand und das Initiativekomitee der Dialekt-Initiative werden nach den Fasnachtsferien im März über das weitere Vorgehen entscheiden. Schon jetzt steht fest, dass die Initiaitve zustand gekommen sein wird: Innerhalb von vier Wochen sammelten die Initianten über 4'000 Unterschriften.




Weiterführende Links:
- Hochdeutsch in Basler Kindergärten - aber auch Dialekt
- Hochdeutsch im Kindergarten erwächst Widerstand
- Schon über 3'000 Unterschriften für Dialekt-Initiative


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"Hängt US-Fahnen auf"

Schafft doch überhaupt die ganze Schweiz ab. Hängt USA-Fahnen auf. Lass Euch in Dollar bezahlen.


Guido Heimberg, Riehen




"Regelung öffnet Willkür Tür und Tor"

Gemäss Medienmitteilung des Erziehungsdepartements soll künftig ab Kindergartenstufe zu "mindestens 50 Prozent" in Standardsprache (Hochdeutsch) gesprochen und unterrichtet werden. Der Rest liegt "im Ermessen" der Lehrpersonen. Das öffnet der Willkür Tür und Tor. Neben der plötzlichen verdächtigen Eile, mit dem dieser Unsinn eingeführt werden soll, ist es offensichtlich, dass hier - nach bester salamitaktischer Manier - der Eymannsche und Feldersche Wille an den Betroffenen vorbei durch gesetzt werden soll.

 

Dies zeigt, dass die "Dialekt-Initiative" umso nötiger ist ! Wer sie noch nicht unterschrieben hat, sollte sie subito runterladen ( igdialekt.ch ) und zusammen mit Freunden, Verwandten und Bekannten unterzeichnen. Es würde (hoffentlich) auch das Erziehungsdepartement beeindrucken, wenn bis Ende März eine fünfstellige Unterschriftenzahl erreicht würde.


Abdul R. Furrer, Basel




"Zum kommagenauen Stundenverhältnis von Hochdeutsch zu Dialekt"

Dass es der Erziehungsrat in Basel-Stadt wieder einmal eilig hat, ist nicht wirklich eine Überraschung. Positiv überraschend ist hingegen das vermeintliche Fehlen eines neuen und insbesondere überflüssigen Administrations-Werkzeugs. Ein Werkzeug (auf Neudeutsch: Tool), das die Lehrkräfte täglich massgebend daran hinderte, ihrer sinnvollen Arbeit nachzugehen, das aber später den minutiösen Quervergleich auf statistischer Basis zuliesse. Somit steht zu befürchten, dass der besorgten Bevölkerung zukünftig das Stundenverhältnis von Hochdeutsch zu Dialekt nicht auf vier Nachkommastellen genau, sondern nur annähernd mitgeteilt werden kann. Kaum ein Drama, wenn dafür auf einen Ausbau des Administrationsaufwands verzichtet werden kann. Hoffentlich!


Peter Berlepsch, Basel



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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
über den Sacco di Roma
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Laufner, Prattler, Basler ...

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

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Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

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Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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