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© Foto by Jan Amsler, OnlineReports.ch


Klare Sache: Basler SP setzt auf Mustafa Atici

Basel, 20. Dezember 2023

Der Entscheid ist eindeutig: Die Delegierten der SP Basel-Stadt beschliessen am Mittwochabend, mit Mustafa Atici ins Rennen zu steigen. Der 54-jährige Migrant und Unternehmer – und bis vor Kurzem Nationalrat – soll den Sitz in der Kantonsregierung verteidigen, der wegen der Wahl von Beat Jans in den Bundesrat frei geworden ist.

Mit grossem Mehr setzt sich Atici gegen die Parteikollegin und Konkurrentin Edibe Gölgeli durch. Er ist mit Vorteil in den internen Wettbewerb getreten: Nicht nur weist er grössere politische Erfahrung vor, Atici geniesst auch breite Unterstützung innerhalb der Partei. Mehrere Parteigrössen wie der frühere Präsident Pascal Pfister und die Grossrätinnen Melanie Nussbaumer und Barbara Heer hatten sich schon Minuten nach Bekanntwerden in den sozialen Medien für ihn ausgesprochen – es wirkte fast schon orchestriert.

 

"Ich bi baraat"

 

An der Versammlung ergreifen Melanie Eberhard und Pascal Pfister das Wort zugunsten Aticis. Er geniesse auch wegen seines Einsatzes für die Berufslehre "über die Parteigrenzen hinaus hohes Vertrauen", wie Pfister sagt. Er habe lange Parlamentserfahrung und ein "grossartiges Netzwerk" und sei eine Integrationsfigur, sagt Eberhard.

"Ich bi baraat", hat Atici selber zuvor in seiner Motivationsrede gesagt. Auf Baseldeutsch – sonst spricht er Hochdeutsch. Sein Deutsch sei nicht perfekt, sagt er. "Es hat aber gereicht für einen Master-Abschluss, für die Arbeit im Nationalrat, für den Aufbau eines Unternehmens, für ein breites Netzwerk und enge Freundschaften." Er bittet die Anwesenden um ihre Stimme, "damit wir gleich nochmals Geschichte schreiben können: Der erste Mustafa in einer Kantonsregierung".

 

Frauen-Frage nicht relevant

 

Für Gölgeli sprechen sich der frühere Juso-Präsident Nino Russano und Ledwina Siegrist, Vorstandsmitglied der SP Frauen, aus. Sie setzen auf das, was Atici nicht bieten kann: ihr Geschlecht.

Russano verweist auf die Kandidierenden aus den anderen Parteien, die nach jetzigem Wissensstand männlich sein werden. Es sei "umso wichtiger", den Unterschied zu machen und eine Frau zu schicken. Als Frau und Mutter wisse sie um die Herausforderungen der Vereinbarkeit, hat zuvor auch Gölgeli selbst betont.

Die Frauen-Frage spielt für die rund 200 Delegierten, die sich an diesem Mittwochabend in der Markthalle eingefunden haben, aber keine entscheidende Rolle. Atici erhält 132 von 194 Stimmen. 

"Es ist eine Ehre für mich", sagt Atici mit dem Blumenstrauss in der Hand. Die amtierenden SP-Regierungsräte Tanja Soland und Kaspar Sutter stehen zu ihm auf die Bühne – mit dem Wunsch, zusammen im Herbst als Bisherige zur Wiederwahl antreten zu können.

 

Schelte für die Grünen

 

Zu Beginn der Versammlung hat Präsidentin Lisa Mathys die Delegierten auf den bevorstehenden Wahlkampf eingeschworen: "Der Regierungssitz von Beat Jans ist ein SP-Sitz, und er soll ein SP-Sitz bleiben." Es sei wichtig, sich geschlossen hinter die Kandidatur zu stellen, die heute bestimmt werde.

Mathys lässt es sich auch nicht nehmen, gegen die Grünen zu wettern. Diese haben am Mittwochmorgen bekannt gegeben, mit Kandidat Jérôme Thiriet anzugreifen und den Jans-Sitz in die eigenen Reihen holen zu wollen.

Mathys wiederholt, was sie an diesem Tag schon in den Medien platziert hat: Das Vorgehen sei "strategisch sehr fragwürdig", mache einen "strategielosen Eindruck", sei "sehr schade". Der bisherige Erfolg sei dem geeinten Auftritt zu verdanken gewesen. "Wir, die SP, haben uns vor drei Jahren an der Seite der Grünen dafür eingesetzt, die Sitze zu halten."

Damals sicherte Beat Jans das Präsidium; die vormalige Amtsträgerin Elisabeth Ackermann von den Grünen zog sich nach dem ersten Wahlgang wegen ihres schlechten Resultats zurück.

 

Ein Jahr Wahlkampf

 

Auch bei der bevorstehenden Wahl ist ein zweiter Wahlgang wahrscheinlich. In diesem Fall wird sich einer der Kandidaten von der politischen Linken nach dem 3. März zugunsten des anderen zurückziehen müssen, um ihm beim entscheidenden Wahltag am 7. April nicht Stimmen wegzunehmen und damit die Chancen des bürgerlichen Gegenkandidaten massiv zu erhöhen.

Wer von den Bürgerlichen antritt, oder ob es mehrere sein werden, soll noch diese Woche bekannt werden. So oder so steht ein Jahr bevor, das von Wahlkampf geprägt sein wird. Das neue Regierungsmitglied wird am 1. Mai eingesetzt, muss sich einarbeiten und sich gleichzeitig schon für die Wiederwahl anbieten.

Die Gesamterneuerungswahlen für Regierung und Parlament finden am 20. Oktober 2024 statt. Die Grossratsmitglieder werden der Exekutive in der Zwischenzeit nichts schenken.




Weiterführende Links:
- Kurier Jérôme Thiriet will für die Grünen in der Regierung abliefern
- Ersatz für Beat Jans: Mustafa Atici und Edibe Gölgeli wollen in die Regierung
- Es ist Tatsache: Beat Jans ist Bundesrat!
- Ersatz für Beat Jans würde am 3. März gewählt


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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
über den Sacco di Roma
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Laufner, Prattler, Basler ...

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).