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© Foto by Stephan Dietrich, OnlineReports.ch


Vorsicht Post-Handwagen: Sparen fängt im Kleinen an

Mit leistungsfähigen dreirädrigen Handwagen zum Stossen statt den bisherigen "Einkaufswägelchen" zum Ziehen optimiert die Post die Briefzustellung.
Basel, 5. Juni 2012

Während das Parlament heute über die Post-Initiative diskutiert, hat Briefträger Kurt Estermann (58) um sechs Uhr in der Früh seinen Dienst begonnen. Seit 40 Jahren arbeitet er bei der Post, seit diesem Frühling mit einem neuen Gefährt. Statt ein Zweirad-Wägelchen hinter sich her zu ziehen, schiebt er ein dreirädriges Gefährt mit vier grossen Plastiktaschen vor sich her. "Das gehört zu Rationalisierungsstrategie bei der Logistik", meint er lachend.

Zeit und Geld sparen

Tatsächlich hat die Schweizer Post letzte Woche angekündigt, bei der Logistik 250 Stellen einzusparen. Die neuen Handkarren gehören nicht dazu, aber sie sollen der Post ebenfalls helfen, Zeit und Geld zu sparen und die Logistik zu optimieren, bestätigt Post-Sprecher Mariano Masserini.

Dank des grösseren Packvolumens kann Kurt Estermann die Sendungen für die ganze Tour am morgen mitnehmen und mit dem Tram von der Bahnhofspost Basel 2 bis ins Brausebad fahren und dort von Haus zu Haus gehen. Mit dem alten, kleinen Modell, das eher einem Einkaufswägelchen glich, musste er bei Depots Zwischenstation machen und die Post aus den abgelegten Postsäcken nachladen.

Fünf Wagen im Einsatz

In anderen Ländern wie in Deutschland sind Briefträger schon seit lange mit solchen Schiebekarren unterwegs. Von dort stammen auch die jetzt in der Schweiz im Einsatz befindlichen Wagen. Wieviel sie pro Stück kosten, will Sprecher Masserini nicht verraten. Nach einem Versuchsbetrieb sind derzeit fünf solche Wagen im Einsatz. Je nach Erfahrung sollen weitere dazukommen.

Rund 80 Kilo Post beträgt Estermanns Fracht im Schnitt pro Tag. Weil das neue Modell gut läuft und auch sonst praktisch sei, betrachtet er die Rationalisierung nicht als zusätzliche Belastung. Lange wird er aber für die Post den Karren nicht mehr durch Basels Strassen ziehen. Im Herbst lässt er sich früh pensionieren und zieht mit seiner Frau auf die Philippinen.

Trotz aller Annehmlichkeiten wird er dort auf einen Service verzichten müssen: Es gibt dort keinen Pöstler, der ihm die Briefe bis vor die Haustür bringt, mit oder ohne Handkarren.


sd.

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