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"Stärkung der Lebensqualität": Liestaler Vorstadt-Akzent Lüdin-Areal

Liestal erhält zwischen Bahnhof und Altstadt eine "neue Visitenkarte"

Auf dem "Lüdin-Areal" soll eine vielseitige Wohnüberbauung entstehen – zu relativ moderaten Mietzinsen


Von Peter Knechtli


Der Baselbieter Kantonshauptort Liestal erhält auf dem Gelände des früheren Verlagshauses "Lüdin AG" einen völlig neuen Vorstadt-Akzent: Eine 134 Mietwohnungen starke begrünte Siedlung in unmittelbarer Nähe zur Altstadt. 190 unterirdische Parkplätze sollen dereinst das Open Air-Parking in der Allee ersetzen.


In Liestal geht die Bau-Post derzeit ab wie noch nie zuvor in seiner Geschichte: Der Neubau des Bahnhofs als Jahrhundert-Projekt, Baupläne der Post sowie des Kantonsgerichts und aktuell eben die Überbauung des verwinkelten Lüdin-Areals, das zwischen Bahnhofstrasse und Schützenstrasse an der sogenannten "Kantonalbank-Kreuzung" liegt. Noch heute ist dort, am früheren Hauptsitz der "Basellandschaftlichen Zeitung", ein Hauch von Verlags- und Zeitungstradition aus der analogen Zeit zu spüren.

Bauherrin Credit Suisse

Das Gesicht dieses städtebaulich exponierten Raums wird sich in den nächsten vier Jahren markant verändern. Der "Credit Suisse Real Estate Fund" (SIAT) baut dort eine mehrgliedrige Wohnsiedlung und investiert dafür 76 Millionen Franken. Im Geviert entstehen 134 Wohneinheiten in einer Grösse zwischen 1,5 bis 4,5 Zimmern.

Laut Gerhard Läuchli vom Basler Areal- und Projektentwickler "First Site Invest AG" wird ein oberes mittleres Kundensegment angesprochen. Beim Mietzins für eine 2,5 Zimmer-Logis (60 Quadratmeter), die einen Anteil von 55 Prozent des gesamten Angebots ausmachen, dürfte mit einer Monatsmiete von 1'250 Franken brutto gerechnet werden. 3,5 Zimmer-Wohnungen (90 Quadratmeter) sollten für Mieten um 1'875 Franken zu haben sein.

Ein städtebaulicher Brückenkopf

Dieses "Filetstück zwischen Bahnhof und Altstadt" (so die Architekten Joggi Steib und Matthias Kyburz) enthält drei in Form, Höhe und Anmutung differenziert gestaltete Häuserzeilen, wobei "jedes Haus eine eigene Identität" aufweist. Anders als heute sollen verschiedene Wege das Gelände wie Arterien durchweben.

Die siegreichen Zürcher SGGK Architekten hatten es sich zur Aufgabe gemacht, auf der Industriebrache zwischen den Neubauten am Bahnhof und der Altstadt so etwas wie einen städtebaulichen Brückenkopf zu schaffen. So nimmt der eine Gebäudearm entlang der Rheinstrasse die Höhe des Lüdin-Gebäudes in Flachdachform auf, während weitere Baukörper mit Satteldächern einen "wohnlichen Groove" vermitteln sollen.

Durchgrünung und Durchwegung

Entstehen soll eine lebendige Wohnsiedlung mit einem breiten Angebot an qualitativ hochwertigen Wohnungen und guter Durchmischung. Im inneren Teil sowie vor den atelierartigen Appartements entlang dem offenen Orisbach soll eine halbprivater Grünraum die Möglichkeit zur Erholung oder leichte Freizeitaktivitäten bieten.

Der als schützenswert inventarisierte Lüdin-Bau wird renoviert und bleibt als Standort gewerblicher Dienstleistungs-Aktivitäten erhalten. Wohnungen sind darin nicht geplant. Aus der Schützenstrasse soll eine Wohnstrasse werden. An Rhein- und Bahnhofstrasse sind eine Bäckerei mit Café und einige Läden vorgesehen.

Der Komplex soll hohe ökologische Ansprüche erfüllen und bezüglich CO2-Emissionen, Lebenszyklus und Materialen die Anforderungen des Labels "Green Property Gold" erfüllen. Lärm-Immissionen durch die nahen Verkehrswege sollen bestmöglich reduziert werden, die Schlafzimmer liegen Richtung Innenhof. Ein Mobilitätskonzept schliesst den quasi vor der Haustür liegenden öV, aber auch Carsharing sowie Fuss- und Veloverkehr mit ein.

Ende für Allee-Parkplätze

An der Rheinstrasse, wo heute noch die Lüdin-Rampe sichtbar ist, befindet sich die Einfahrt zur Tiefgarage mit ihren 190 Parkplätzen.

Dennoch kann nicht jeder der 134 Mieter einen eigenen Parkplatz für sich beanspruchen: Die Stadt Liestal hat sich eine Option auf 80 Parkplätze für den öffentlichen Bedarf gesichert. Sie plant nämlich langfristig, die 50 Allee-Parkplätze beim Regierungsgebäude aufzuheben und Stedtli-Besuchende (Einkauf, Essen) künftig in die Tiefgarage zu lotsen. Gemäss Gerhard Läuchli liegt der Stundentarif bei zwei Franken, abends bei 1.50 Franken.

Grund für die detaillierte Projekt-Präsentation ist die Freigabe des Projekts durch den Stadtrat zur kantonalen Vorprüfung und zum Mitwirkungsverfahren. Der Quartierplan kann im Rathaus durch die Bevölkerung eingesehen werden. Eine positive Aufnahme durch Einwohnerrat und Kantonsregierung vorausgesetzt, kann es Ende 2023 zum Baubeginn und zwei Jahre später zum Bezug der Wohnungen und Geschäftsflächen kommen.

Die Freude des Stadtpräsidenten

Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP) zeigte an einer Medienkonferenz heute Freitagmorgen auf dem verschneiten Bad Schauenburg eine "Riesenfreude" an diesem Projekt. Ja, er geriet gar ein bisschen ins Schwärmen, sprach von einem "hervorragenden Projekt", einer "weiteren Stärkung der Lebensqualität" und einer neuen "Visitenkarte für Liestal", das im September seine 15'000-ste Bewohnerin begrüssen dürfte.


Sein Stedtli, so Spinnler weiter, erhalte zwar "zahlreiche Anfragen von Investoren", aber "wir wollen keine 0815-Architektur". Sein Fazit: Der Lüdin-Quartierplan "erfüllt diese Anforderungen".

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10. Dezember 2021


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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
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