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Zu unrentabel, zu veraltet: Pestizid Diazinon von Syngenta

Syngenta zieht Problem-Pestizid zurück

Diazinon, auch in der Schweiz versprüht, ist unrentabel und genügt US-Anforderungen nicht mehr


Von Peter Knechtli


Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta* zieht die ganze Linie des Problem-Pestizids Diazinon weltweit zurück. Firmensprecher Jürg Eberle bestätigte entsprechende Informationen von OnlineReports. Grund sind die verschärften Risikoanforderungen der amerikanischen Umweltbehörden und die erodierende Rentabilität.


"Der Wirkstoff ist unbedenklich, wenn er richtig angewendet wird", beteuert Eberle. Unsachgemäss eingesetzt können die Organophosphate aber zu Übelkeit, Erbrechen oder im Extremfall gar zum Tod führen. Diazinon ist auch als Suizidmittel bekannt. In den USA soll das Insektizid bei Hunden schon Lymphdrüsenkrebs geführt haben.

Laut Eberle lag allerdings "kein dringlicher Grund" vor, das Produkt vom Markt zu nehmen. Dies sei daraus ersichtlich, dass der Rückzug schrittweise über einen Zeitraum von vier Jahren erfolge: "Wenn Diazinon ein akutes Risiko wäre, würde es in viel kürzerer Zeit vom Markt verschwinden."

Zu tiefe Margen

Der Grund für den Rückzug der Insekten-Keule liegt gemäss Firmenangaben in immer höheren Anforderungen der amerikanischen Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA). Das Geld für die dafür nötigen sehr teuren Studien habe Syngenta nicht mehr aufwenden wollen. Eberle: "Wenn die Margen nicht mehr so sind, wie wir es uns vorstellen, dann treten wir vom Produkt zurück." Dagegen sollen die so eingesparten Mittel in "neuere und bessere Insektizide investiert" werden.

Mit dem Rückzug des fast fünfzig Jahre alten Produkts trennt sich Syngenta von einem Insektizid, dessen Patent längst abgelaufen ist, das bei magerem Gewinn aber einen immer noch respektablen Umsatz in der Grössenordnung von 50 bis 100 Millionen Franken erzielte.

Diazinon auch in der Schweiz weit verbreitet

Das ursprüngliche Ciba-Geigy-Produkt Diazinon, das Syngenta in den USA produziert, wird weltweit - auch in Entwicklungsländern - in einer breiten Palette gegen Schädlinge und Ungeziefer wie Kakerlaken, Flöhe und Zecken eingesetzt: In der Landwirtschaft und in Hobbygärten sowie in Haushaltungen und Privatgärten.

Auch in der Schweiz ist Diazinon auf dem Markt - so in der Gartenbaulinie der Dielsdörfer Syngenta-Tochter Maag und in Produkten der Syngenta, die im Gemüse- und Obstbau verwendet werden. Auch andere Produzenten bieten in der Schweiz Insektizide und Nachahmerprodukte an, die den Wirkstoff Diazinon enthalten. Diese Produkte bleiben aber vorderhand weiter auf dem Markt, soweit sie ihren Wirkstoff nicht von Syngenta beziehen.

 

*Syngenta ist die Fusion der Agrochemiegeschäfte von Novartis und AstraZeneca.

10. Dezember 2000


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