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© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
![]() "Modernste Tageszeitung": BaZ-Chefredaktor Ivo Bachmann, Basler Establishment*
Der Therapeut des Anspruchs-InfarktsDie neue "Basler Zeitung": Chefredaktor Ivo Bachmann muss das Medien-Bewusstsein einer ganzen Region korrigieren Von Peter Knechtli Pech und Schwefel schütten Zeitungsleser derzeit über die neue "Basler Zeitung" (BaZ) aus, Kulturveranstalter üben den Boykott. Es sind Symptome des Anspruchs-Infarkts: Basel muss wieder lernen, mit einem journalistisch statt opportunistisch geführten Printmedium umzugehen. Der neue Chefredaktor Ivo Bachmann muss die Region Basel auf ein neues Medienbewusstsein trimmen. Mit Swing und Groove stimmte am 3. September die Pepe Lienhard Band Anfang September die zahlreichen Gäste des Gala-Abends zum BaZ-Redesign auf die neue Zeitung ein. Über 5'000 bestellte Schnupper-Abonnemente vermeldete Chefredaktor Ivo Bachmann sechs Wochen später. Doch die Nagelprobe - Erneuerung der Abonnemente -
"Es entsteht der Eindruck, als sei die BaZ Der Kultur-Widerstand begann schon früh. Als Erste heizte die ProgrammZeitung die Stimmung in der Allianz der Neo-BaZ-Kritiker an. Die inzwischen anerkennenswert professionell gemachte Kultur-Zeitschrift, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten wenig bis gar nicht um die Basler Medienentwicklung gekümmert hatte, ortete die Zeitung schon in bedrohlicher Boulevard-Nähe. An Chefredaktor Ivo Bachmann entdeckte sie beim Interview als Erstes seine "Designerbrille". Das mehrseitige aggressive und voreingenommene Interview erweckte den Eindruck, als sei die BaZ bis zu Bachmanns Eintritt eine Edellektüre gewesen - obschon in Wahrheit und hinter vorgehaltener Hand seit Jahren über sie geschnödet worden war.
"Blattmacher und Rechercheure Dagegen ist Tatsache: Seit Bachmann im Chefbüro am Aeschenplatz die Fäden zieht, ist der Paradigmawechsel unverkennbar. Die Redaktion lernt wieder, News zu beschaffen statt darauf zu warten. Die neue Redaktionsleitung mit Blattmachern und ausgewiesenen Rechercheuren beginnt das Profil zu bestimmen. Die Zeitung weckt wieder Neugier.
"Bachmanns Vorgänger liess die BaZ Ein Zurück ist nicht mehr möglich, denn der Erfolg der "modernsten Tageszeitung dieses Jahrhunderts" (Bachmanns Ambition) ist nicht nur für das Überleben der Zeitung entscheidend, sondern möglicherweise für die gesamte BaZ-Mediengruppe. Bachmann muss das schier Unmögliche leisten: In einer Zeit der zunehmenden Lesefaulheit und schrumpfender Budgets und personeller Ressourcen eine politische Tageszeitung zu machen, die wieder Gewinn abwirft und eine Auflage erzielt, die deutlich über der aktuell deklarierten 100'000-er-Grenze liegt. Wenn die Zeitung dünner und gleichzeitig teurer wird, ist dies zwar auf den ersten Blick brandgefährlich. Doch stärkere Betonung von News und Recherchen bieten zusammen mit einer intensiveren Gewichtungsarbeit den erforderlichen Mehrwert.
"Während langen Jahren war die BaZ Längst nicht alles, was Platz als BaZ-Chef unternahm, war schlecht. Er war immerhin der Vater des Wochenend-Magazins mit seinen vertiefenden Texten und mehrseitigen illustrierten Reportagen. Er war vielleicht der beste Schreiber seiner Redaktion, sicher aber der Aufsehen Erregendste. Zu seinen profiliertesten Leistungen zählten seine Kommentare, die sich auch seitenlang mit Spannung lasen. Aber er schuf nicht ein Klima, das solche Leistungen redaktionsintern zur Referenz von Nachwuchskräften machte, und in dem Erneuerungsfreude zur handwerklichen Daueraufgabe gehörte. Düster ist die Bilanz der journalistischen Talente, die Platz in zwei Jahrzehnten als Chefredaktor hervor gebracht hat. Er blieb eine einsame Schreib-Ikone - und diese Rolle schien ihm zu genügen. Aber auch formal zeigte sich die Zeitung gegenüber neuen Entwicklungen und Gewohnheiten weitgehend immun. Was Verleger Matthias Hagemann am politischen System zu Recht kritisiert - die Ignoranz gegenüber offensichtlichen Missständen -, schien sein damaliger Chefredaktor in eigener Sache, von wenig überzeugenden Ausnahmen abgesehen, regelrecht zu kultivieren: Die Konserven-Zeitung als vermeintliches Erfolgsrezept.
"Jekami als Forums-Verständnis Ursprung der Abgrund-Situation war die Zeit nach der Fusion von "National-Zeitung" und "Basler Nachrichten" im Frühjahr 1977, als sich die neue "Basler Zeitung" zur Beruhigung der aufgebrachten Leserschaften auf das Konzept einer "Forums-Zeitung" festlegte, die das Monopolblatt lesernah und vor allem überparteilich im umfassenden Sinn positionieren wollte. Doch die Beschwichtigungsstrategie "Forum" entpuppte sich als Illusion: Die Redaktion trat einen Teil ihrer fundamentalen Pflicht - unerschrocken und auch gegenüber höchsten hierarchischen Positionen Stellung zu beziehen -, an die Leserschaft ab, so dass die Leserbriefseite oft die spannendste im ganzen Blatt war. Längst hatte die regionale Pflanze im schweizerischen Blätterwald jene Bedeutung verloren, über die Blätter ähnlicher oder selbst geringerer Grösse noch verfügten.
"Die Gier nach Öffentlichkeit Die Auswüchse dieser Entwicklung spüren alle, die im Basler Medienbetrieb tätig sind: Die Flut an "Medien-Communiqués", "Medien-Apéros", "Medien-Empfängen" und Einladungen zu Schnickschnack jeder Variation hat ein Ausmass angenommen, dass schon eine mediokre Parteien-Verlautbarung wie eine Offenbarung erscheint.
"Es geht nicht um Antiqua oder Grotesk. In diesem Licht ist auch der naive Protest der Kulturbetreiber gegen die Einführung der Kostenpflicht von Eintragungen in den Veranstaltungskalender der BaZ-Kultur-Beilage zu sehen. Solcher Aktionismus ist genauso verantwortungslos wie es verantwortungslos war, den Anspruchs-Infarkt überhaupt entstehen zu lassen. Natürlich hat die Verleger-Familie Hagemann mit der "National-Zeitung" und später mit der "Basler Zeitung" und verwandten lokalen Titeln während Jahrzehnten Geld, sehr viel Geld verdient. Ihr aber jetzt Gratiswerbung abtrotzen zu wollen, da die grosse Konkurrenz in Zürich nur darauf wartet, bis die Basler Familien-Firma wankt, um dann zuzuschlagen, ist fatal missverstandener Kulturförderungs-Anspruch und Ausdruck jahrelanger Verwöhnung. Mit welchem Recht sollen - "Kulturstadt" hin oder her - Arbeitslose, Menschenrechtsgruppen, Regenwaldschützer oder Tourismusvereine nicht gratis inserieren dürfen? Öffentlichkeitsarbeit ist Marketing und Marketing kostet Geld.
"Verleger Matthias Hagemann Machen wir uns nichts vor: Der BaZ-Verleger ist nicht der Mann, der Geschenke macht, an Konkurrenten schon gar nicht. Er hat nebst öffentlichen selbstverständlich auch private Interessen zu verteidigen. Aber das ist nicht neu. Neu hingegen ist, dass Matthias Hagemann, der das Unternehmen gleich zu Beginn eines konjunkturellen Langzeit-Tiefs übernommen hat und seither als Regen-Kapitän fungiert, das Steuer entschlossen herum gerissen hat. Dazu gehört der Verkauf der Jean-Frey-Gruppe und der Rückzug auf das Stammgebiet am Juranordfuss. Dazu gehört aber auch sein Entscheid, seine Tageszeitung von Grund auf inhaltlich und formal zu reformieren und den nicht verfilzten Nicht-Basler Bachmann an die Redaktionsspitze zu berufen, der gleich in seinem ersten öffentlichen Auftritt vor rund einem Jahr in Basel deutlich machte, dass sich die Zeitung fortan nicht mehr "sklavisch" nach dem "Terminplan der Räte oder nach der parteipolitischen Agenda" richten wolle.
"Ivo Bachmann bleibt keine grosse Chance, Dem neuen Chef und Buhmann Bachmann bleibt keine grosse Chance, sondern die letzte: Er muss in der Region Basel nicht nur den Journalismus neu erfinden, sondern vor allem das, was sein Publikum bisher darunter verstand. Er darf das Bildungsbürgertum nicht verlieren und muss gleichzeitig kurzfuttersüchtige Jungleser und Nachwuchs-Abonnenten hinzu gewinnen.
"Ist eine aus Zürich gesteuerte BaZ Ein Honiglecken wird der Bewusstseins-Umbau nicht sein: Einer Region mit über einer halben Million Einwohnern muss er schonungsvoll, aber konsequent an die neuen Regeln des Journalismus gewöhnen. Nicht mehr die Anspruchsgruppen unter den Leserinnen und Leser bestimmen die Agenda, sondern die Redaktion. Eine der Folgen dürfte sein, dass die Zeitung reine Freundschafts-Präsenz auf das Unumgängliche reduziert, Veranstaltungen nur nach dem Kriterium der journalistischen Substanz besucht und auf "Communiqués" nur noch nach öffentlicher Bedeutung eingeht. Die Zeit wird - nicht nur bei der "Basler Zeitung" - vorbei sein, in der Journalisten in immer knapperen Fristen zu beliebigen sogenannten "Medien-Events" gleich welcher Bedeutungslosigkeit herbei gepfiffen werden können in der sicheren Erwartung, dass sie auch erscheinen - und dies hinterher auch mit einigen Zeilen dokumentieren.
* ex-Ciba-Präsident Alexander Krauer (links), Universitäts-Präsident Rolf Soiron (rechts) 30. November 2004
![]() "Die neue BaZ schneidet sehr schlecht ab" Ich habe eine "alte BaZ" vor mir liegen. Wenn ich die "neue BaZ" dazu vergleiche, scheidet sie im Vergleich sehr schlecht ab. Für mich in der Nähe von Boulevard. Werde mein Abo nicht mehr verlängern. Othmar Freytag, Allschwil "Sogar -minu mutierte zu Säbelzahntiger" Ich lese von Herrn Knechtli eine grossartige Darstellung der Mediensituation. Eine brilliante Analyse! Ich gehöre aber zu dem Teil der BaZ-Abonnenten, die Mühe bekunden, sich neu zu orientieren; was ist Werbung (grün hinterlegt...?), was gehört zum Inhalt? Der jeweilige Bericht aus dem Grossen Rat ist ein wenig knapp gehalten. Sagen wir es so: Ich bin wegen wegen meines hohen Alters zu wenig flexibel, mich an neue Strukturen zu gewöhnen. Andererseits; das Blatt hat an Biss gewonnen. Sogar -minu mutierte vom Eichhörnchen zum Säbelzahntiger. Falls dieses Niveau gehalten werden kann, werde auch ich die Verlängerung des Abos in Betracht ziehen. Theo Degen, Röschenz "Die Selektion möchte ich selbst vornehmen" Bestimmt stimmen viele von Peter Knechtlis Einschätzungen, und gerade einige der jungen Autoren sind eine wirkliche Entdeckung, allen voran Philipp Loser. Aber einiges gibt es doch einzuwenden: Die Selektion, was wichtig ist und was nicht, möchte ich gerne als Leser, als mündiger Bürger, selber vornehmen. Dazu muss mir aber eine grösstmögliche Auswahl geboten werden. Da die BaZ-Redaktion sich anmasst, diese Selektion selbst vorzunehmen, lässt sie auch sehr viel Relevantes weg. Darum ist die BaZ-Lektüre zwar durchaus ein Genuss, aber nur in Kombination mit einem gleichzeitigen Abo der Basellandschaftlichen Zeitung hat man eine lückenlose Abdeckung dessen, was in der Region von Interesse ist.
Der ganz grosse Mangel, der dringend behoben werden muss, ist die sprachliche Schludrigkeit der BaZ. Nicht nur kennen die Redaktoren die deutschsprachigen Bezeichnungen von Ortsnamen in unserer französischsprachigen Nachbarschaft nicht (Mülhausen, Hüningen, Strassburg, Delsberg, Pruntrut usw.), nein, es wimmelt in jeder Ausgabe von Fallfehlern, Grammatikfehlern, falsch geschriebenen Namen, falschen Trennungen und Kommas und plumpen Orthographieschnitzern. Es ist nun einmal so: wer einen formal fehlerhaften Bericht vorgesetzt bekommt, zweifelt automatisch auch an der inhaltlichen Richtigkeit.
Zwei weitere Bemerkung, eher Kleinigkeiten betreffend: Die Abkürzung "baz" statt "BaZ" und die ganze blasierte Kleinschreibung wirken einfach kindisch, also zurück zu normalem Deutsch! Das Tabloidformat finde ich persönlich sehr gut; bedauerlich nur, dass die BaZ auf halbem Weg stehen geblieben ist und nicht gerade die ganze Zeitung im Kleinformat erscheinen lässt. Die Trams und Züge am Morgen wimmeln von fluchenden Pendlern, denen die kleine Kulturbeilage beim Versuch, den übrigen Zeitungsteil umzublättern, zu Boden fällt...
Insgesamt aber ist die BaZ auf einem richtigen, guten Weg hin zur (optisch und inhaltlich) attraktiven Zeitung. Andy Zeugin, Basel "Ein Spiegel der Vereinfachungen in dieser Stadt" Ihnen ist ein sehr fundierter, differenzierter Beitrag gelungen, der dieser Stadt den Spiegel ihrer Vereinfachungen in Sachen Medien zeigt. Man redet gerne Meinungen anderer nach und diejenigen, welche individuell urteilen, sehen sich schnell in der Minderheit. Gerade zum Wahlausgang dieses Wochenendes hat die BaZ gut berichtet und analysiert. Aber die Masche "früher war alles besser..." lässt sich nun mal optimaler einsetzen ohne Argumentationszwang. Unter Chefredaktor Platz verkam die Zeitung zu einem ziemlich unpolitischen Blatt, bei welchem ein Bericht über den Abendverkauf wichtiger wurde als parteipolitische Auseinandersetzungen. In all der Kritik über die BaZ sind substanzielle Punkte selten zu finden, und auch der Hinweis fehlt, was früher denn so viel besser hätte sein sollen. Karl Linder, Basel "Wiedereinführung von journalistischer Kultur verdient Unterstützung" Dieser Artikel war überfällig. Endlich sagt mal jemand etwas Kluges zur neuen Basler Zeitung. Der Versuch, in Basel wieder eine journalistische Kultur einzuführen, verdient Unterstützung. Hans-Peter Wessels, Basel "So viel Papier und Druckerschärze" Der Artikel ist sehr anregend, aber nichts desto trotz gehöre ich zu den Snobisten, die diese Zeitung abbestellen. "Tant de bruit pour une omelette": So viel Papier und Druckerschwärze und -farbe und soviel Mühe, das, was ich wissen will, in dem "Gnusch" zu finden und die Information rauszufiltern. Nein danke, ich denke selber. Beatrice Alder, Basel "Die Zeitung wirkt erfrischend neu" Alles, was für den Menschen beziehungsweise für den BaZ-Leser neu ist, scheint gewöhnungsbedürftig. Die Basler Zeitung hat sich seit geraumer Zeit ein neues Gesicht gegeben. Ich finde die BaZ gut bis sehr gut. Ihre Artikel sind informativ, die Gestaltung ist dem heutigen Zeitgeist angepasst. Kosmetische Korrekturen könnte man an jedem Gesicht machen, doch letztlich wirkt die Zeitung erfrischend neu. Kurzum, macht weiter so bei der BaZ, micht freuts. Samuel Wehrli, Pratteln "Region braucht ein kritisches und unabhängiges Blatt" Gratulation Herr Knechtli. Ihr Beitrag ist sehr wichtig in der Diskussion um die neue BaZ. Die Perspektive muss sein: Die Region Basel braucht ein kritisches und unabhängiges Blatt von überregionaler Bedeutung. Gerhard Matter, Liestal "Unter der BaZschen Käseglocke bequem geworden" Sehr treffend, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht dies: Wenn ich in der Stadt Leute auf die neue BaZ anspreche, kommt zuerst immer der übliche BaZ-Schmäh. Über die BaZ zu schnöden, ist für den Basler Teil seines Habitus geworden. Bohre ich nach und frage, was denn mein Gegenüber von konkreten Artikeln gehalten hat, kommt das Eingeständnis des Gegenübers, gerade diesen (oder diese) Artikel nicht gelesen zu haben.
Der Schluss daraus wird wohl sein, dass die Basler es sich in den letzten zwanzig Jahren abgewöhnt haben, diese Zeitung auch wirklich zu lesen. Sei es, weil die Artikel uninteressant geschrieben waren, sei es weil der Inhalt selbst nicht von Interesse war.
Jetzt, wo immer mehr lesenswerte Artikel erscheinen, die News beinhalten und teils sogar exzellent geschrieben sind, werden sie nicht wahrgenommen. Wer über die BaZ herzieht, hat entweder den direkten Zugang zur Redaktion verloren und beklagt diesen Verlust an Einflussmöglichkeit oder stimmt unreflektiert und vor allem unfundiert in eine diffuse Mehrheitsmeinung ein. Man könnte fast meinen, unter der BaZschen Käseglocke sei die hiesige Population bequem, selbstgefällig und überheblich geworden. Weshalb soll man noch neugierig sein, wenn man alles weiss und der Nabel der Welt ist? Aber vielleicht kommt die Neugier ja wieder zurück. Erwin Zbinden, Basel "Die Erste bis Vierte Gewalt in Basel hatten fusioniert" Siginifikant zu dem Zerfall der Bürgerlichen zu Basel beigetragen hat - Ironie der Geschichte - der Protektionismus der alten BaZ. Wie Peter Knechtli richtig sagt: Opportunismus ersetzte Journalismus! Vermeintlicher Teil der Eilte zu sein, war - ganz "Speditionsmentalität" - wichtiger, als konstruktiv kritisch über die vermeintlichen und tatsächlichen Eliten zu berichten. Fakt: Die Erste bis und mit Vierte Gewalt zu Basel hatten fusioniert. Bilanz: Linksextrem, Links und Rechtsextrem: 72 Prozent!
Die ersten, mutigen Schritte der neuen BaZ zeigen in die richtige Richtung. Solange Matthias Hagemann & Cie. es aber unterlassen, Nepotisten, politisch, wirtschaflich und sonstwie Schuldige (weil privilegiert aber erfolgslos) kompromisslos beim Namen zu nennen und dank exzellenter Recherchenarbeit journalistisch zum Rücktritt zu bewegen, solange wird in dieser Stadt die Mediokratie über der Meritokratie stehen, solange wird in dieser Stadt der Untergang der (zu) traditionellen Bürgerlichen andauern.
Erst wenn der Marktführer BaZ durch Umsetzung der reinen Lehre der Vierten Gewalt die Transparenz fördert, wird es zur Selbstverständlichkeit und somit auch hier zur politischen Kultur, dass sich zum Beispiel die drei "traditionellen Mitglieder" jenes dilettantischen Ständerats-Deals 2003 - also Markus Lehmann, Urs Schweizer und Christine Wirz - zurückzögen. Hoffentlich ist es bald so weit, denn dann hätten die Jungen Motivation, in der Politik zu bleiben! Patric C. Friedlin, Basel "Günstige Jung-Journis mit Schülerzeitungs-Erfahrung" Ich gebe Herrn Knechtli in einigen Punkten durchaus Recht. Zum Glück beginnen sich einige der neuen Journalisten nun langsam - und hoffentlich auch sicher - zu profilieren. Aber der Start der neuen BaZ und der neuen Crew war eine einzige Katastrophe. Zuerst nahm der neue Chefredaktor mit Ankündigungen den Mund gar voll und weckte Erwartungen, die dann nur zum kleinen Teil eingelöst wurden. Kam dazu, dass mit bewährten langjährigen Journalisten unanständig, ja eigentlich unverantwortlich umgegangen wurde. Da sind einige "Verabschiedungen" über die Bühne gegangen, die einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen haben.
Kommt weiter dazu, dass sich dadurch auch ein massiver Wissensverlust über das lokale Geschehen und die Zusammenhänge ergab, der von den günstigen Jung-Journis mit Schülerzeitungs-Erfahrung anfänglich - verständlicherweise - nicht kompensiert werden konnte. Da kam es folgerichtig zu etlichen journalistischen Versäumnissen, mit welchen die BaZ unter der neuen Leitung, noch im alten Layout, die halbe Stadt verärgert hat - zum Beispiel der Bericht über ein grosses Zunftjubiläum, der nur in Form eines zynischen Bildes stattfand.
Es ist halt schon so, dass bei aller Liebe zur Recherche und Unabhängigkeit auch ein Basisservice an die Leserschaft - nennen wir sie durchaus Kunden - erwartet wird. Gewisse Pflichtstoffe bleiben, trotz Internet und Lokalradio und TeleBasel. Das sollte die hohe Chefredaktion und Verlegerschaft zur Kenntnis nehmen und sollte nicht halb verwundert und ganz beleidigt auf gutmeinende Kritik reagieren.
Ein wesentlicher Punkt ist auch die - milde formuliert - äusserst gewöhnungsbedürftige Gestaltung. Da rotieren ganze Hundertschaften von gelernten Gestaltern und Typographen in ihren Gräbern ob der typographischen "Verbrechen". Wer, bitteschön, soll beispielsweise Texte in Kästchen mit der kleinen, feinen Groteskschrift auf farbigem Grund lesen können? Ist das nicht ein direkter Angriff auf die Alten ab 50, mit der unterschwelligen Aufforderung, bitte nicht mehr die BaZ zu lesen?
Mein Fazit: Ich lese die BaZ täglich, teilweise mit Genuss, oft immer noch mit grosser Verwunderung. Weitere Verbesserungen sind dringend nötig. Sonst wird in der Diskussion - und in der Ablehnung - keine Ruhe einkehren. Edwin Tschopp, Basel |
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