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© Fotomontage by OnlineReports / SF DRS
Scheich sucht älteres EinfamilienhausVorsicht bei Hausverkäufen: Hinter den Interessenten aus Italien stecken meist Betrügerbanden Von Peter Knechtli Wer guten Willens ein Haus zum Verkauf ausschreibt, kann seine blauen Wunder erleben: Professionell organisierte Geldwäscher und Schwarzgeld-Verwalter aus Italien beissen an – und lassen so schnell nicht wieder los. Der Schaden geht in die zweistelligen Millionen. Franziska Weishaupt (Namen geändert) dachte nichts Schlimmes, als sie im April ihr 50-jähriges Einfamilienhaus in einer Mittelthurgauer Gemeinde in der "Thurgauer Zeitung" und auf der Immo-Internet-Site der Thurgauer Kantonalbank zum Verkauf ausschrieb. 29. September 2003
ERFAHRUNGSBERICHT
Ich bin heute auf OnlineReports auf Ihre Informationen über die Immobilienverkäufe an sogenannte "private Investoren" gestossen. Auch wir sprechen als Betroffene.
Wir sind am letzten Dienstag, 30. September 2003, um 60'000 Franken erleichtert worden. Betroffen und geschockt sind wir nach stundenlanger Befragung bei der Polizei in Louhans aus dem Burgund in die Schweiz zurückgekehrt.
Haus im Internet inseriert
Vor etwa drei Wochen haben wir Im Internet auf den Websiten: gratis-anzeigen.ch; wohnung24.ch; auslandsimmobilienportal.de und immob.ch unsere Liegenschaft zum Verkauf ausgeschrieben.
Einige Tage später meldete sich ein sehr interessierter privater Investor aus Frankreich, der anscheinend aus steuertechnischen Gründen sein Geld in Immobilien in der Schweiz anlegen wollte. Er hätte schon mehrere Hotels und Einfamilienhäuser gekauft und wäre eigentlich nun interessiert daran, ein Haus für sich selbst zu kaufen oder dieses eventuell eine Zeit lang zu vermieten. Er sei als Geschäftsmann, das heisst als Direktor einer Investmentfirma aus London viel unterwegs und seine Frau wäre begeistert, in der Schweiz wohnen zu können.
Der Interessent verlangte ein Dossier mit Farbfotos inklusive Angaben zu Flughäfen, Schulen, Spitälern - also zur ganzen Infrastruktur. Er zeigte so viel Begeisterung und bemerkte immer wieder, dass uns das Haus sicher am Herzen liege und er zu diesem auch Sorge tragen werde. Auf all meine Gegenfragen hatte er die passende Antwort. Er würde einen befreundeten Schweizer als Mittelsmann zur Verschreibung beim Notar mitbringen.Im übrigen habe er viele Bekannte in Bankenkreisen etc. Die Abwicklung werde von Bank zu Bank erledigt. Er möchte aber, wenn es uns recht sei, mit seiner ganzen Familie vor der notariellen Verurkundung noch Aufnahmen des Hauses machen, ebenso von unserem wunderschönen Garten, der ihm besonders gefalle. Immer wieder erzählte er von seiner Familie. Das Geld war eigentlich zuerst Nebensache.
Er meldete sich täglich und drängte auf einen Termin. Er selbst sei leider so überlastet und er wäre uns sehr dankbar, wenn wir uns in Paris treffen könnten. Selbstverständlich werde er uns die Reisekosten zurückerstatten.
Interesse an Schweizer Franken
Wenn überhaupt Zweifel aufgekommen sind, wurden diese sofort zerstreut. Immerhin sei er ein Geschäftsmann und wir müssten seine Terminschwierigkeiten verstehen. Mit unserem Vorschlag, sich im Burgund zu treffen, war er sofort einverstanden.
Zuletzt waren für ihn, wie er sich ausdrückte, eigentlich nur noch die nebensächlichen Formalitäten zu erledigen. Eine Anzahlung werde selbstverständlich gemacht und gegenseitig unterzeichnet, damit wir beide eine Garantie hätten, dass das Geschäft seine Richtigkeit habe.
Im Laufe der Gespräche teilte ich ihm mit, dass wir nach Frankreich ziehen und dort ein Haus kaufen möchten. Er hakte sofort nach und fragte uns, ob wir lieber in Euro bezahlt werden möchten. Für uns die ideale Lösung! Natürlich waren wir damit einverstanden. Er anerbot sich, immer freundlich und zuvorkommend, dass er selbst an Schweizer Franken interessiert sei. Er fand, so würde es beiden Seiten dienen. Er würde diese sowieso gebrauchen für die Verschreibung und später für den Aufenthalt in der Schweiz.
Wir vereinbarten, dass er uns 60'000 Franken in Euro tauschen würde zu einem Wechselkurs von Fr. 1.50. Gleichzeitig würde er bei diesem Rendez-vous in Louhans € 34'000 mitbringen. Im ürbigen wäre er dankbar, wenn wir die Vereinbarung vorbereiten würden, um diese an Ort und Stelle quittieren zu können. Wir könnten dies ruhig in deutscher Sprache tun, seine Sekretärin spreche viele Sprachen und darum sei dies überhaupt kein Problem. Soviel Glück, schien uns, war ja kaum fassbar. - Dann nahm alles seinen Lauf.
Der "Investor" schickte "Sohn" und "Tochter"
Das Treffen gestaltete sich ganz anders, als vorausgesagt. Er kam nicht selbst. Etwa 20 km vor Louhans erhielten wir von seinem Handy einen Anruf, er selbst sei verhindert, aber seine Tochter und sein Sohn seien unterwegs nach Louhans. Wir könnten diesen aber völlig vertrauen, sie hätten alle notwendigen Unterlagen bei sich, die wir für die Abwicklung gebrauchen würden, er habe sie diesbezüglich unterrichtet. Wir könnten dies alles bei einem guten Essen tun, sozusagen en famille, bemerkte er.
Dazu kam es natürlich nicht mehr. Irgendwo ist für uns die nachfolgende Geldübergabe kaum mehr verständlich, weil wir beide langsam Bedenken hatten. Als diese sogenannte Tochter vor uns stand, hätten bei uns eigentlich alle Warnlampen aufleuchten sollen. Sie sah ungepflegt aus und war mit Sicherheit eine Fahrende. Sie drängte uns fast aus dem Restaurant zu ihrem Auto, das auf der Strasse stand, sagte, dass es wohl besser sei, das Geld sofort zu tauschen, damit man noch vor dem Mittag zur Bank gehen könne, um dieses zu prüfen. Meine Bemerkung, dass das alles nicht so abgemacht sei, quittierte diese Frau mit der Bemerkung, dass es auch für unsere Sicherheit wäre.
Alles wurde so geschickt gesteuert, mit Ablenkungsmanövern durch einen gleichzeitigen Anruf des sogenannten Investors auf unser Handy, mit der Frage, ob wir uns getroffen hätten und dass alles seine Richtigkeit habe, so dass wir es fast als unhöflich empfunden hätten, irgendwie unser Misstrauen zu äussern. Die Geldübergabe fand statt, die Frau stieg ein und die beiden fuhren davon. Als wir die kleine Tasche öffneten, waren € 72'000 ("Faksimile") drin. Natürlich habe ich sofort diesen "Investor" angerufen, dass dies alles Falschgeld sei und wir zur Polizei gehen würden. Er sagte, dass sei unmöglich, er sei ein Mann des Wortes, er werde die Tochter sofort zurück beordern. Wir würden sehen, dass das ein Irrtum sei. Sie seien keine Leute der Strasse, sondern Geschäftsleute, bei denen ein Wort gelte, etc. etc. Es kam natürlich niemand mehr zurück und "Sohn" und "Tochter" hatten für die Flucht Zeit gewonnen.
Diese Schilderung zeigt, dass selbst Leute wie wir, die eher vorsichtig sind, auf schamlose Art „eingewickelt“ werden können.
Die Informationen auf OnlineReports habe ich leider erst zu spät gelesen. Doch ich habe mir nun vorgenommen, alle Provider dieser Internetseiten für Immobilien zu bitten, diese Warnung direkt irgendwo auf ihre Seite einzubauen, denn diese organisierte Bande wird weiter machen: Wir haben bereits zwei neue Anfragen erhalten aus dem Ausland!
"Die Polizei schläft"
Was uns aber noch viel betroffener macht: Wir haben viele Angaben, Personenbeschreibung, E-Mail-Adressen, Autonummern, Faxnummern und zwei neue Anfragen von sogenannten "Investoren" - und die Polizei schläft. Mit der Zeit werden diese Banden fähig sein, immer dreister zu werden und eine ganze Gesellschaftsstruktur zu zerstören in der Gewissheit, dass sich eh niemand darum kümmert.
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