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© Fotos by Claude Giger, www.picturebale.ch
Die Förderung des Gegners unter Anwendung seiner WaffenKlaus M. Leisinger, Direktor der Novartis-Stiftung für Nachhaltige Entwicklung, polarisiert im neusten Buch Von Peter Knechtli In den nächsten drei bis fünf Jahren werde sich entscheiden, wie lebensfähig die landwirtschaftliche Bio- und Gentechnologie sei. Dies glaubt Professor Klaus Leisinger, Direktor der Novartis-Stiftung für Nachhaltige Entwicklung, in seinem neusten Buch - und stellt Gentech-Kritiker gleichzeitig pauschal in den Senkel. Wem nützt diese Arbeit? Es geht um ein ernsthaftes Thema: Die herrschende Nahrungsmittel-Knappheit in den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas und - angesichts der absehbaren Bevölkerungsexplosion - die drohende Gefahr von Hungersnöten. Niemanden, schon gar nicht aus den fetten Industriestaaten, kann kalt lassen, wenn in diesen Ländern täglich über 80'000 Kinder zur Welt kommen, die häufig schon im Mutterleib unter Ernährungsmangel leiden.
* Klaus M. Leisinger: Biotechnologie, Ernährungssicherheit und Politik - Zur "Politischen Ökonomie" der Landwirtschaftlichen Biotechnologie für Entwicklungsländer. Hg: Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung. 134 Seiten, Basel 2001. 21. April 2001
Zweifel an Leisingers Diskurs-Qualifikation Um zu entscheiden, ob ich mit dem Auto oder mit der Bahn nach Zürich fahre, muss ich nicht Autoingenieur sein! Die Auswirkungen meines Entscheides (z.B. die Verschandelung der Landschaft mit weiteren Strassen, die Folgen für das Weltklima usw.) liegen auf einer übergeordneten und nicht auf der Fachwissens-Ebene. Genauso ist es mit der Gentechnologie: Die Diskussion über die Ausbeutung der Dritten Welt mittels Gen-Patenten, über die genauso wie in vielen anderen Technologien steckenden und bis zur ersten Katastrophe jeweilen rituell negierten, ökologischen Risiken der Gentechnologie haben mit gentechnologischem Fachwissen eher wenig zu tun. Es ist dies vielmehr eine ethische Debatte. Dass einer das heute im 21. Jahrhundert noch immer nicht zu unterscheiden vermag, stimmt bedenklich und lässt an Leisingers Qualifikation, sich in diese Diskussion einzumischen, ernsthaft zweifeln. Dieter Stumpf-Sachs, Basel Eine neue Diskussionsrunde soll provoziert werden Schön, dass Sie sich so viel Mühe gemacht haben - lassen Sie mich zu ein paar Dingen Stellung nehmen: 1. Wem nützt diese Arbeit? Ich hoffe, sie provoziert genügend, um eine neue Diskussionsrunde in Gang zu setzen, bei der man zu einer Neubewertung finden kann. 2. Sie schreiben. ich komme als Fazit meiner Arbeit zur Aussage: " Nur mit erhöhter Produktivität...." Das schreibe ich explizit eben nicht. ich sehe die Gen- und Biotechnologie als eine unter anderen in einem grösseren Forschungsportfolio, das alle anderen Möglichkeiten einschliesst (siehe Seiten 56, 71 unten und 72 oben); 3. Verstehe ich den Diskurs als einseitiges Richtungsdiktat? Eigentlich nicht, und so lassen sich die Seiten 92ff beim besten Willen ja auch nicht interpretieren. 4. Sie bemängeln, ich stelle Mindestanforderungen an die Dialogpartner, im Sinne sie müssten einer zivilen Gesellschaft näher kommen. Ja, diese Forderung stelle ich tatsächlich - ist es (auch angesichts dessen, was gerade wieder in Quebec läuft) zuviel verlangt, wenn man zum Beispiel Gewaltfreiheit fordert? Ich bin für Streitkultur, empfinde das, was mir aus dem Lager der militanten Gentechnikgegner entgegen kommt (ich wurde schon physisch angegriffen!), allerdings nicht als "Kultur" - aber da liegt die Schönheit vielleicht im Auge des Betrachters. Klaus Leisinger, Basel Tragisch, aber logisch und nachvollziehbar Ich möchte vorausschicken, dass ich Leisingers Buch (noch) nicht gelesen habe. Als Präsident der damaligen Arbeiterkommission Ciba Schweizerhalle konnte ich Herrn Leisinger ab und zu erleben, als wir Personalkommissions-Exponenten in unregelmässigen Abständen zu Info-Veranstaltungen nach Basel eingeladen wurden. Ein Thema war auch die Gentech-Problematik. Damals hatte ich Herrn Leisinger als offenen und für heikle Fragen zugänglichen Fachmann kennen gelernt, der auch für kritische Ausführungen unsererseits Verständnis hatte, ging es doch um Sicherheits- und Gesundheitsfragen gegenüber den Mitarbeitern oder ethische Fragen im allgemeinen. Als offener und ehrlicher Mitarbeiter in einer solch exponierten Firma müsste man alle Aspekte unter einen Hut bringen können, angefangen vom Arbeitsplatz bis hin zu rein persönlichen Ansichten zu kontroversen Themen oder Fragen, seien es Gen-, Bio- oder andere in der Öffentlichkeit diskutierten Technologien und deren Auswirkungen. Und dieser Spagat gelingt eben nicht immer, es sei denn, man vergisst zu denken oder schaltet dass Gewissen aus. Was nun Leisingers scheinbar harte Töne mit Gentech-Gegnern im Buch angeht, kann ich mir gut vorstellen, dass mit dem Identitäten-Wechsel von Ciba zu Novartis und seinen Trabanten ein anderes, unpersönliches Klima herrscht, das von der jetzigen Konzernleitung "gepflegt" wird, wie ich öfters hören muss. Da stellt sich wahrscheinlich auch für Herrn Leisinger als von Novartis gesponserter Mitarbeiter die Frage, ob und wie eben dieser berühmte Spagat bewerkstelligt werden kann oder muss, sei es bewusst oder unbewusst. Schade. Bruno Heuberger, Oberwil |
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