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"Neue Schul-Pläne nach Rücktritt": Ex-HWS-Präsident Marc Sieber

Exodus an Basels ältester Privatschule

Verwaltungsrats-Mehrheit und Spitzenkräfte der Huber Widemann Schule werfen das Handtuch


Von Peter Knechtli


Eklat an der Basler Huber Widemann Schule AG (HWS): Die Mehrheit des fünfköpfigen Verwaltungsrates, zwei Direktoren sowie zwei Rektoren und verschiedene Lehrer warfen das Handtuch. Grund für den Exodus: Die drei Aktionäre hätten sich zu sehr in den Betrieb eingemischt. Erbt die Akad das Geschäft mit den aussteigenden Managern und Lehrkräften?


HWS-Präsident Professor Marc Sieber bestätigte Informationen von OnlineReports, wonach an der Spitze der ältesten Basler Privatschule ein radikaler Aderlass im Gange ist: Drei von fünf Verwaltungsräten - Präsident Sieber, Géza Teleki, Direktor des Basler Volkswirtschaftsbundes, sowie IV-Vertreter Peter Gugger - traten im Februar mit sofortiger Wirkung zurück. Auch die beiden Direktorinnen Marianne Schäfer (Handel, Management und Administration) sowie Jürgen Schmitt (medizinischer Bereich) reichten Anfang Februar die Kündigung ein.

Doch damit nicht genug: Auch die beiden Rektoren Claude Rotzetter und Roger Guldimann verlassen die HWS ebenso wie Knut Bannier, der Ausbildungsleiter für Naturheilkunde, und eine ganze Reihe Lehrkräfte.

Seit einem Jahr wachsende Spannungen

Laut zuverlässigen Quellen gärt es in der HWS schon lange. Seit letztem Frühjahr sei es zu "erhöhten Spannungen" zwischen der Direktion und den drei Aktionären André Gerber, Stratos Martinis und Roland Voëlin - alle drei mit der Diät- und Ernährungsfirma PreCon AG verbunden - gekommen. Entgegen ihrem ursprünglichen Versprechen, sich nicht in Belange der Geschäftsführung einzumischen, hätten die Aktionäre immer häufiger und unter Umgehung des Dienstweges in Geschäfte der Administration eingegriffen, die in die Kompetenz des Verwaltungsrates oder der Direktion fielen - so in Fragen zu Personal, Werbung oder Finanzen. Unter anderem sei der griechischstämmige HWS-Aktionär, PreCon-Chef und Tennis-Supporter Martinis zu Verwaltungsratssitzungen erschienen, obschon er diesem Gremium gar nicht angehörte, sondern im "Consulting Board" der Geschäftsleitung sass. "Wir wollen endlich Geld sehen!" soll er dabei verkündet haben.

Die dreiköpfige Aktionärsgruppe hatte die HWS im Januar 1999 übernommen, nachdem die in Liquiditätsschwierigkeiten geratenen Minerva-Schulen sich zum Verkauf des HWS-Komplexes entscheiden mussten, den sie zehn Jahre zuvor erworben hatten. An der Huber Widemann-Schule, 1876 als erste Basler Handelsschule gegründet, unterrichten 80 mehrheitlich teilzeitlich angestellte Lehrer rund 600 Schülerinnen und Schüler.

Eine Schule mit Shareholder-Interessen

Laut dem ehemaligen Präsidenten Sieber handelt es sich um eine "gut strukturierte Schule mit hohen Qualitätsansprüchen". Unter anderem bildet sie im Auftrag der Kantone Basel-Stadt und Baselland die Medizinischen Praxisassistentinnen aus, aber auch von der Invalidenversicherung finanzierte Kursteilnehmende, die im staatlichen Bildungssystem wegen des hohen Betreuungsaufwandes keinen Platz finden. Laut Sieber sei es "unverantwortlich, eine solche Institution aus Shareholder-Interessen in den Ruin zu führen".

Akad will in Basel in gleiche Richtung vorstossen

Keine Stellungnahme war von der Aktionärsgruppe zu erhalten: Stratos Martinis liess auf Fragen von OnlineReports lediglich ausrichten, "dass am kommenden Dienstag ein Kommuniqué stattfindet". Was die abgesprungenen Verwaltungsräte, operativen Führungskräfte und Lehrer angesichts des Eklats zu unternehmen gedenken, wollte Sieber nicht verraten. Es darf aber mit Sicherheit angenommen werden, dass sich nicht nur die bisherigen Aktionäre neu organisieren, sondern dass auch die zahlreichen Ex-HWS-Fachleute mit einem neuen Projekt zu neuen Ufern aufbrechen wollen.

Am Montag - einen Tag nach der Publikation durch OnlineReports - lud jedenfalls die in Zürich domizilierte Akad kurzfristig zu einer Pressekonferenz auf Mittwoch in Basel ein. Thema: Eröffnung eines neuen Studienzentrums mit einem Angebot, das präzise auf das bisherige HWS-Konzept passt - Handel, Business, Lingua, Informatik und Medical.

11. März 2001


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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