Werbung
© Foto by Christian Hilzinger, OnlineReports.ch
Gastro-Branche: Erst keine Gäste – und jetzt kein PersonalDie Gründe dafür sind vielfältig / Beizen-Boss Ebneter spricht Mitgliedern ins Gewissen Die Corona-Krise hat die Gastro-Branche nachhaltig getroffen: Viele Betriebe kämpfen nicht nur ums finanzielle Überleben. Nachdem aufgrund der Anordnungen der Gesundheitsbehörden erst während Monaten die Gäste ausgeblieben sind, suchen Wirte jetzt verzweifelt nach Arbeitskräften. Seit April sind die Covid-Bestimmungen gelockert, und die Restaurants dürfen wieder offen haben. Während der schönen Sommertage besuchen immer mehr Gäste die Restaurants. Wäre schon für die Beizer, doch viele haben inzwischen ein neues und nicht ganz unerwartetes Problem, wie "Rubino"-Wirt Beat Rubitschung schon im Gespräch mit OnlineReports letzten April andeutete.
"Ich finde kaum Service-Personal", sagt Marc Rosenkranz, der das gleichnamige Café im St. Johann-Quartier betreibt. Er sucht Vollzeit- und Teilzeitpersonal. Und weil er es noch nicht gefunden hat, steht er seit Wochen alleine hinter der Bar und hat alle Hände voll zu tun. Für die Bedienung bleibt keine Zeit mehr. Die Gäste holen deshalb ihre Bestellungen selbst ab. "Ich kann auch die Öffnungszeiten nicht einfach ändern, ohne Kundschaft zu verlieren", so Rosenkranz.
Insbesondere Hilfspersonal für Gastrobetriebe sei inzwischen schwer zu finden, sagt eine andere Wirtin gegenüber OnlineReports, die namentlich nicht genannt werden will. Viele wollten Arbeitszeiten an Wochenenden und am Abend nicht auf sich nehmen, führt diese Gewerbetreibende aus. Oder sie passten ganz einfach nicht ins Team.
Personalmangel hat sich verschärft
Der Präsident des Basler Wirteverbandes, Maurus Ebneter, bestätigt gegenüber OnlineReports, dass es schon vor der Corona-Krise schwierig gewesen sei, gute Mitarbeitende zu finden. Inzwischen habe sich das Problem verschärft.
Für den Mangel an Arbeitskräften im Gastro-Betrieb führt er mehrere Gründe auf: Während des Lockdowns, als alle Gastrobetriebe geschlossen waren, hätten sich viele Angestellte in anderen Branchen neu orientiert: beispielweise in der Logistik oder im Detailhandel. Es sei auch schwieriger geworden, Personal aus dem benachbarten Ausland anzustellen. Zudem böten Jobs in anderen Branchen oft regelmässigere Arbeitszeiten und etwas höhere Löhne als das Gastgewerbe.
Nicht alle Gastro-Betriebe in Basel trifft es gleichermassen. So sagt Raphael Wyniger für die Wyniger-Gruppe, zu der auch das Hotel und Restaurant "Teufelhof" gehört, er habe bisher genügend Personal. Dabei habe er denselben Personalbestand wie vor der Krise. Vakanzen konnte er bis anhin besetzen.
Dass im Herbst endlich wieder grosse Messen wie die Kunstmesse "Art Basel" stattfinden, freut zwar die Gastro-Betriebe. Gleichzeitig sind sie aber besorgt, wenn sie bis dahin nicht genügend Personal finden, um das grosse Publikum auch bedienen zu können. 25. August 2021
"Vom Wirteverband nicht mehr glaubwürdig repräsentiert" Viele Gastronomieunternehmen fühlen sich vom Wirteverband schon lange nicht mehr glaubwürdig repräsentiert. Solange Wirte-Präsidenten öffentlich Hungerlöhne verteidigen, sollten wir uns über Imageprobleme nicht wundern. Denn wer faire Löhne bezahlt, muss den Vergleich mit anderen Branchen nicht fürchten und darf auf gute Mitarbeitende zählen. Johann Rudolf Meier, Gastronomieunternehmer Berest-Gruppe, Basel "Wertschätzung bedeutet auch anständige Löhne" Es ist schon erstaunlich wie beratungsresitent manche Branchen sind: Selbst der berühmte "Wink mit dem Kochlöffel" zeigt keine Wirkung. Wertschätzen heisst eben auch anständige Löhne bezahlen und die Work-Live-Balance garantieren. Darum war es ausgesprochen Dumm, sich in Basel-Stadt gegen den Mindestlohn in die Bresche zu werfen. Das haben die Angestellten verstanden und sind gegangen – ich hoffe für die vielen tollen "Beizen" in Basel, dass sie sich das hinter "den Löffel" schreiben. Es wäre trist und traurig ohne feine Gastronomie. Daniel Kobell-Zürrer, Basel "Da muss man sich nicht wundern" Noch am 30. Mai – kurz vor der Abstimmung zum kantonalen Mindestlohn – postet Maurus Ebneter auf der Facebook-Seite vom Basler Wirteverband: "Mitten in der Krise den welthöchsten staatlichen Mindestlohn einführen? Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer!". Tom Wiederkehr, Basel |
|
Reaktionen |
Permatrend muss nach
über 46 Jahren schliessen
Mit dem Textildruck-Betrieb geht auch ein Stück Baselbieter Unternehmensgeschichte.
Regierung kontert den
Herr-im-Haus-Standpunkt
Peter Knechtli zur Unterschutz-Stellung
der verwüsteten Sissacher Tschudy-Villa.
SP wirft Lauber missbräuchliche Budgetierung vor
Minus von 94 Millionen: Baselbieter Regierung plant "Entlastungsmassnahmen".
Reaktionen |
Roger Blum wirft bz
Besprechungs-Boykott vor
Relevante Ereignisse bleiben in Basler
Leitmedien immer häufiger unbeachtet.
Reaktionen |
Heikle Wahl-Werbung
auf dem Handy
Problematisch: SP und Bider & Tanner versenden SMS von derselben Nummer.
Räppli-Krise treibt Fasnächtler
in beiden Basel um
Das Wurfmaterial ist knapp – und seit Corona deutlich teurer.
Haltestelle Feldbergstrasse: Kante zu hoch gebaut
Das Trottoir wird nochmals aufgerissen und die Tramstation temporär versetzt.
Reaktionen |
Rechter Verbandsmitarbeiter unter linken Unternehmern
Luca Urgese im Wahlkampf: "Lieber das Original statt die Kopie wählen."
BL-Hauseigentümer stossen
"Transparenz-Initiative" an
Kantonsgericht statt Bundesgericht
soll künftig Verfassungs-Konformität prüfen.
Reaktionen |
www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.