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"Originelle Analysen": Alternativ-Angebot BaZ dreimal wöchentlich

Bewegung im Medienmarkt: Die "Basler Zeitung" bringt die "BaZ Kompakt"

Zusätzlich zur Tageszeitung lanciert die BaZ eine Light-Ausgabe, die dreimal pro Woche erscheint


Von Peter Knechtli


Paukenschlag auf dem Medienplatz Basel: Die "Basler Zeitung" lanciert nächstes Frühjahr zusätzlich zu ihrer regulären Tageszeitung eine "BaZ Kompakt", die dreimal pro Woche erscheint. Der "Baslerstab" wird integriert und als eigenständige Zeitung eingestellt.


Der Kampf um den Medienplatz am Juranordfuss hält unvermindert an. Während der Verleger der AZ Medien und der "Basellandschaftlichen Zeitung" (BZ), Peter Wanner, 20 Millionen Franken in das Online-Projekt "Watson" investiert, setzt die "Basler Zeitung" ganz auf eine verstärkte Penetration im traditionellen Print-Zeitungsmarkt. Offensichtlich will die BaZ mit ihrem Kompakt-Angebot Leserschichten erreichen, die sie in den vergangenen Jahren verloren hat, und neue Leser hinzugewinnen, die heute möglicherweise die BZ oder die "BZ Basel" abonniert haben.

Dienstag, Donnerstag Samstag

Die "BaZ Kompakt" erscheint – zusätzlich zur Tagesausgabe der "Basler Zeitung", die unverändert sechsmal wöchentlich erscheint – ab Februar 2014 dreimal pro Woche in einer Auflage von bis zu je 70'000 Exemplaren. Sie ist grosszügig illustriert und enthält laut einer soeben veröffentlichten Medienmitteilung "jeweils die journalistische Quintessenz aus zwei Tagen 'Basler Zeitung'": Am Dienstag mit Schwergewicht "Sport", am Donnerstag mit "Kultur und Ausgehen" und am Samstag mit "Best of the Week". Dieses "neue, innovative Print-Produkt" (Selbstdeklaration) biete "mit eleganten Texten und kluger Unterhaltung aus der BaZ-Redaktion vorwiegend ausgewählte Inhalte der "Basler Zeitung".

Die "BaZ Kompakt" legt nach eigenen Angaben Wert auf "präzise Berichterstattung, originelle Analysen, recherchierte Hintergrundthemen sowie auf eigenwillige und unabhängige Kommentare aus der 'Basler Zeitung'". In die Donnerstag-Ausgabe mit Schwergewicht "Kultur und Ausgehen" werden "die 'Baslerstab'-Inhalte integriert". Geplant sind pro Ausgabe zwischen 18 und 20 Seiten redaktioneller Inhalt. Das Magazin umfasst – je nach Erscheinungstag inklusive Inseraten – zwischen 20 und 40 Seiten. Die typografische Gestaltung der Magazin-Ausgabe, die sich unverkennbar an jene der Tageszeitung anlehnt, erfolgt durch die eigene Layout-Abteilung.

Zweitverwertung bestehender Inhalte

Es handelt sich also nicht um ein redaktionell selbstständiges oder sogar konkurrenzielles Produkt aus dem gleichen Verlag, sondern im Kern um ein Kondensat der Tageszeitung, das als eine Art "BaZ-Abonnement light" bezeichnet werden kann. Laut der Medienmitteilung zielt die "BaZ Kompakt jedoch tiefer schürfend "auf eine Leserschaft, die nach Hintergrund und Analysen verlangt, News jedoch vorwiegend über andere Kanäle konsumiert".

Obwohl schwergewichtig – und im Tabloid-Format der Pendlerzeitungen – auf Papier angeboten, soll die "BaZ Kompakt" sowohl als ePaper wie auch als Smartphone- und Tablet-App erhältlich sein. Das Erscheinungsbild soll "einerseits Eigenständigkeit", anderseits aber auch "die Zugehörigkeit zum Muttertitel 'Basler Zeitung'" deutlich machen.

Teilweise Gratis-Verteilung

Die Medienmitteilung spricht von "Magazincharakter" und einem "interessanten Verkaufspreis". Auf Nachfrage präzisierte BaZ-Sprecher Roger Berger gegenüber OnlineReports, während einer Promotionsphase von drei Monaten werde das Jahres-Abonnement zu 90 Franken angeboten, später koste das "BaZ Kompakt"-Abo 240 Franken - etwas mehr als die Hälfte der BaZ-Tageszeitung. Der Einzelverkaufspreis am Kiosk liegt bei zwei Franken.

Die "BaZ Kompakt" wird am Dienstag im sogenannten "Speckgürtel" – die Baselbieter Agglomerationsgemeinden – gratis verteilt, am Donnerstag wird die Stadt Basel kostenlos bedient. Die Samstagsausgabe wird in einer Auflage von 20'000 Exemplaren gedruckt und geht zur Hauptsache an Abonnenten. Laut Berger rechnet der Verlag mit mittelfristig 8'000 bis 10'000 Abonnenten der Kompakt-Ausgabe.

Kein zusätzliches Redaktions-Personal

Bei der "BaZ Kompakt" handelt es sich somit um eine Zweitverwertung bereits vorhandener Stoffe. Laut Berger sei aber denkbar, dass auch einzelne Artikel Eingang finden, die in der Tages-BaZ nicht oder nicht so vertieft zu lesen waren. Zusätzliches redaktionelles Personal müsse nicht eingestellt werden. Hingegen sei ein gewisser Zusatz-Bedarf an Layoutern "nicht undenkbar". In dieser Abteilung war es vor noch nicht allzu langer Zeit zu einem Abbau gekommen.

Eine konzeptionelle Neuerfindung ist die "BaZ Kompakt" nicht. In Deutschland bietet "Die Welt" seit längerem "Die Welt Kompakt" an und scheint damit erfolgreich zu sein.

30. Oktober 2013


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"Ich werde dieses Angebot prüfen"

Wenn die vollmundigen Versprechungen "kluge Unterhaltung, Hintergrund und Best of" aber auch "Vertiefung am Samstag" (ohne penetrantes Weltbild-Beigemüse aus der SVP-Chefredaktion) wirklich eingehalten werden, kann daraus für Käufer ein echter Mehrwert – und damit Erfolg für das Unternehmen – entstehen. Vor allem "Vertiefung und Hintergrund" sind absolut entscheidend. Wenn das gelingt, dürften sogar Leser zurückkehren, welchen das online-Angebot für das aktuelle Geschehen völlig genügt. Vielleicht steht hinter der geplanten Samstags-Ausgabe aber auch nur die Absicht, das ungeliebte "linke" Kind namens "Magazin" aus dem Hause Tamedia endlich loszuwerden? Bleibt die Frage, ob das "Kompakt-Angebot" genügt, um die Gesamt-Leserzahlen (nur die sind für grosse Werbekunden relevant) wenigstens zu stabilisieren. Das allein wäre schon ein Erfolg; von Leser- und Auflagenwachstum darf/kann vorderhand sicher nur mal geträumt werden. Verlorene Abonnenten aufgrund der Markt-Situation zurück zu gewinnen, dürfte exorbitant teuer werden. Ehemalige Kunden zurückzuholen, ist nicht nur in der Medienbranche extrem schwierig.

 

Als "Hin und wieder Muss-BAZ-Käufer/Leser" werde ich dieses Angebot aber sicher näher prüfen und die Entwicklung gespannt verfolgen. Dass das ein Nachahmer-Produkt der "Welt Kompakt" (war nicht der SVP-Weltwoche-Köppel mal bei denen?) ist, beisst mich überhaupt nicht. Gutes nachzuahmen, ist ja nicht verboten – wenn’s auch noch Erfolg bringt, umso mehr. Der geplante Abo-Preis von Fr. 240.-- scheint mir dafür aber doch recht stolz zu sein.


Max Mantel, Kilchberg ZH



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

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Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).