© Foto by SVP Schweiz
Zu radikal: Die SVP verbaut sich in beiden Basel die ZukunftSie ist im Wahlkampf die auffälligste Partei. Doch der Preis dafür ist hoch. Ein Leitartikel. Von Alessandra Paone und Jan Amsler Die SVP. Sie fällt in diesem Wahlkampf am meisten auf. In beiden Kantonen. Alle reden über sie. Wegen ihrer populistischen Plakate, dem "Gender-Monster", der Fremdenfeindlichkeit. Sie poltert, greift frontal an. Und macht sich damit selber angreifbar. Gerade in Basel-Stadt, einem Stadtkanton, der an mehrere Länder grenzt, ist die SVP in einer besonderen Lage. Sie muss hier ihren eigenen, gemässigten Weg gehen. Messerli hatte das erkannt, doch davon spürt man heute nichts mehr.
Musste zurückkrebsen: Joël Thüring. © Foto by Kostas Maros Die Scharfmacher sind am Drücker. Für die Rückkehr in die Regierung braucht die Baselbieter SVP eine moderate, mehrheitsfähige Kandidatur, die in einer Personenwahl bestehen kann. Doch aktuell lenkt die heimliche Parteileitung um Fraktionspräsident Peter Riebli die Aufmerksamkeit ausgerechnet auf Sarah Regez, die sich mit der Lancierung der sogenannten Kinderschutzinitiative und dem heiklen Plakat mit grünem "Gender-Monster" endgültig von Konsens-Politik verabschiedet hat. Die Scharfmacher sind am Drücker.
Das "Gender-Monster" als Wahlhelfer. © Foto by ale., OnlineReports.ch Die SVP beeinflusst nicht nur den Inhalt der Politik, sondern auch die Art und Weise. Doch die SVP vertritt einen wesentlichen Teil der Bevölkerung und hat damit ihre Berechtigung. Im Baselbiet erreichte sie im Frühling einen Wählerinnen- und Wähleranteil von knapp 23 Prozent, im Stadtkanton liegt dieser bei 11 Prozent. Im Landkanton gehört sie deshalb auch in die Regierung – sofern sie gewillt und in der Lage ist, eine Person vorzuschlagen, die mehrheitsfähige Politik zu machen versteht. 14. Oktober 2023
"FDP hat die Rolle des Dackelschwanzes übernommen" Was mir am meisten auf den Zeiger geht beim derzeit laufenden Wahlkampf, ist die mehr als fragwürdige Rolle der FDP. Die geht mit dieser unsäglichen Bagage eine Listenverbindung ein. Mit einer SVP, welche sich nicht scheut, sich mit Verschwörungsverbreitern und Rechtsextremen zu verbünden. Max Mantel, Kilchberg "Diffamieren, ausgrenzen und hetzen" Die SVP zeigt, was ihre Kernkompetenz ausmacht: diffamieren, ausgrenzen und hetzen. Das ist in Basel nicht anders als in meinem Wohnsitzkanton Bern und vielen anderen Kantonen. Es mag in der SVP auch andere Stimmen geben, bloss höre ich von diesen seit Langem so gut wie nichts mehr. Es ist unverständlich, dass die FDP in mehreren Kantonen Listenverbindungen mit der SVP eingeht. Dass es dabei nur darum geht, die Wahlchancen der eigenen Kandidierenden zu erhöhen, ist eine faule Ausrede. Es ist eine Solidarisierung mit der SVP und Identifikation mit ihrem Gedankengut. Die wenigen kritischen Stimmen aus den bürgerlichen Parteien haben wenig zu bestellen und werden kaum gehört. Thomas Zysset, Bolligen "Komplett unwählbar" Eine Partei, die zwischen dem Land und den Städtern eine Spaltung will, die Unternehmungssteuern senkt, um ausländische Firmen und deren ArbeiterInnen in die Schweiz zu locken, offiziell aber die Zuwanderung bekämpft, die mit "Massvoll" Listenverbindungen eingeht, nur um Wahlprozente zu erhalten, die jede Menge gute Ideen, die für das Volk wären, ablehnt, die in ihren Reihe einige Verurteilte hat, die unsägliche ausländerfeindliche Plakate aufhängt, die keine Waffen für die Ukraine liefern lassen will, die Gemeindefusionen wieder rückgängig machen will, weil sie dort ihre Mehrheiten verloren hat, die im Nationalrat gegen eine Rede von Selensky ist, die alles und jedes Ausländern in die Schuhe schieben will, die die Erbschaftsststeuern senken will, um dem Staat Millionen zu entziehen, deren Präsident seine Ehefrau öffentlich diffamiert, die eine Verschärfung des Geldwäschergesetztes ablehnt, deren Exponenten Ghettos für Ausländer fordern, und den Bundesrat als Diktator titulieren ... Eine solche Partei ist komplett unwählbar. Ruedi Basler, Liestal "Substanzloser Hickhack" Wie auch sämtliche andere Parteien von links über die Mitte bis nach rechts, ist auch die SVP ein Teil einer Politik, in der alle vorne auf der Bühne immer noch aufwendiger und mediengeiler Demokratie spielen. Zu mitunter extrem peinlich Belanglosem wie beispielsweise dem sogenannten Gender*sternchen. Und mit einem end- und substanzlosen Hickhack zu Themen wie beispielsweise AHV, Bauen, Bildung, EU, Finanzen, Klima und Verkehr. Wer wie viele Prozente dabei in die Waagschale der Macht werfen kann, ist nicht wirklich relevant. Ueli Keller, Allschwil "Die marktschreierischen Argumente nehmen zu" Ich bin irritiert über die zunehmende Polarisierung in Basel. Je mehr wir mit "Links" zulegen, desto mehr versucht "Rechts" ein Gegensteuer zu geben – und umgekehrt. So entsteht eine Spirale, in welcher niemand mehr aufeinander hört, geschweige denn aufeinander zugeht. Die marktschreierischen Argumente nehmen zu, verfangen leider bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, ohne dass diese die Gegenargumente aus anderen Parteien anschauen, sich informieren. Jeder und jede lebt in seiner oder ihrer Bubble und ist nicht mehr bereit, über den Tellerrand zu schauen. Beatrice Isler, Basel "Nötiger Leitartikel" Kluger, guter, nötiger Leitartikel! Roger Blum, Köln "Es fehlen typische schweizerische Eigenschaften" Tja – und dann beschwert sich die SVP, dass die bürgerlichen Parteien (in Basel) sie nicht in ihren Reihen haben wollen, weil die SVP doch auch so "bürgerlich" sei. Ist sie eben nicht. In meinen Augen ist sie noch nicht mal das, was für sie das Wichtigste ist – "schweizerisch". Dafür fehlen der Partei typische schweizerische Eigenschaften, wie Toleranz, Akzeptanz und Anerkennung von Minderheiten. Und (bezogen auf ihre Plakate) Anstand! Auch in der SVP gibt es gute Schweizer, vermutlich sogar die meisten, die sich aber – und das halt diesmal "leider" – nicht gegen ihre extrem rechten Demagogen aufzustehen trauen, die das Bild der ganzen SVP zeichnen. Peter Waldner, Basel |
HKBB will Mindeststeuer kontern |
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Betonelemente versperren Weg |
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Mitte Baselland: Jetzt rumort
es auch an der Basis
Aescher Christian Helfenstein äussert sich
kritisch über den Ablauf des Parteitags.
Grosser Rat Basel-Stadt:
Der Machtkampf der Kleinen
Die FDP will Oliver Bolligers Präsidium der Gesundheits- und Sozialkommission.
Hannes Hänggi
ist krankgeschrieben
Baselbieter Mitte-Chef fällt für unbestimmte Zeit aus. Marie-Caroline Messerli übernimmt.
Vielleicht kein "Gassenhauer",
aber politisch relevant
Baselland stimmt über die Wahlrechtsreform ab. Die Kampagnen sind lanciert.
Maya Graf und ihr
Einfluss in Bundesbern
Das OnlineReports-Monatsgespräch mit der Baselbieter Ständerätin.
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Baselbieter Regierung:
Ersatzwahlen sind möglich
Kommt es zu Rücktritten, sind die Parteien gefordert. Die Auslegeordnung.
Klaus Kirchmayr
kann nicht loslassen
Glosse: Früher war nicht alles besser, aber immerhin: Alt-Politiker schwiegen.
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Trotz Spardruck: Ombudsfrauen erhalten mehr Pensum
Der Baselbieter Landrat liefert sich eine heisse Debatte – "wegen Peanuts".
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