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Sind die Basler Schulen mit ihren Freiheiten überfordert?GLP-Grossrätin Sandra Bothe stellt zur Debatte, die Eigenständigkeit der Schulen stärker einzuschränken – damit mehr Ressourcen für den Unterricht bleiben. Lehrkraft-Vertreter Jean-Michel Héritier ordnet ein. Von Jan Amsler und Alessandra Paone Wie gehen wir mit den ukrainischen Flüchtlingen in den Schulen um? Wie organisieren wir die spezielle Förderung und wie verteilen wir die Gelder, die dafür zur Verfügung stehen? Das sind nur einige der Themen, die in der Verantwortung der Schulen liegen – neben dem Unterricht, den Sitzungen und der anspruchsvollen Elternarbeit.
Zu viele Sitzungen
Bothe verweist auf mehrere Stellungnahmen und Befragungen, die zum Schluss kommen, dass der Lehrberuf an Attraktivität eingebüsst hat. Die Arbeitsbedingungen verschärften den Personalmangel zusätzlich. Der LVB sieht die schulische Teilautonomie als einen wichtigen Grund für die "ausufernde Sitzungsdichte". Denn unter dem Oberbegriff der Teilautonomie sei jede einzelne Schule beinahe permanent damit beschäftigt, für alle erdenklichen Themen jeweils eigene Konzepte zu erarbeiten.
Schulen nicht einschränken, sondern entlasten
Bothe benennt Bereiche, die ihrer Meinung nach zentral organisiert werden könnten: "Muss sich jede einzelne Schule mit individuellen Konzepten etwa für Leseförderung, Digitalisierung, Begabtenförderung und anderen Massnahmen beschäftigen?" Würden diese übergeordneten Aufgaben auch an übergeordnete Stellen abgetreten, hätten Lehrpersonen mehr Ressourcen für den Unterricht. Auch um die Bildungsqualität und die Chancengleichheit zu sichern, sollten die verschiedenen teilautonomen Konzepte nicht zu stark voneinander abweichen, findet sie. Sandra Bothe will die Lehrkräfte entlasten. © Foto by Grosser Rat
Mehr Flexibilität bei der integrativen Schule
Als weiteres Beispiel nennt Héritier die verstärkten Massnahmen für Kinder mit akut auffälligem Verhalten. Die Schulen hätten dafür ein bestimmtes Kontingent, mit dem sie auskommen müssen. Sei dieses aufgebraucht, müssten sie mit anderen Schulen um die Ressourcen verhandeln. "Das ist mit der aktuell stetig steigenden Zahl an solchen Kindern eine grosse Herausforderung", sagt Héritier. Bei der integrativen Schule wünschten sich die Schulen hingegen künftig mehr Autonomie und Flexibilität, wie eine aktuelle Erhebung bei den Lehrpersonen zeige. 19. August 2023
"Zu viel Fremdbestimmung" Die Schule steckte schon immer in der Krise! Als ich vor 50 Jahren als Primarlehrer zu unterrichten begann, fand ich eine kranke Schule vor. Die Basis waren Noten, um die Schülerinnen und Schüler gefügig zu machen, damit sie das lernten, was vom Lehrmittel vorgegeben und von der Lehrperson verlangt wurde. "Wissen apportieren" hat Martin Wagenschein das treffend benannt. Kein Ansatz von Lernen aus Interesse oder Freude.
Als das Erziehungsdepartement Basel-Stadt anstrebte, die integrative Schule zu realisieren, dachten wir, endlich bewegt sich etwas. Vorher hatte Erziehungsdepartementvorsteher Arnold Schneider, FDP, in einer öffentlichen Rede gesagt: Alle Reformen würden wieder ihre Nachteile haben. Somit könne auf Veränderungen verzichtet werden. Viktor Krummenacher, Bottmingen "System Schule steckt in einer Krise" Zu wenig (qualifizierte) Lehrpersonen und zu viele (schwierige) Kinder, zu wenig (passende) Schulräume und immer noch mehr (aufwendige) Fächer, die unterrichtet werden müssen, zu viel (überflüssige) Autonomie und immer noch mehr (unergiebige) Bürokratie. Dies und leider noch viel mehr: Sind das nicht eigentlich Zeichen dafür, dass auch im Kanton Basel-Stadt das System Schule fundamental in einer Krise steckt? Auch wenn verantwortliche Systemträger insbesondere in Politik und Verwaltung sowie auch Medien dies nicht wahrhaben wollen. Ueli Keller, Allschwil |
der Bürgerlichen schwindet |
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