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© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
"Als Gesellschaft zum Erfolg": Freisinnige Nationalrats-Bewerbende*

Fünf Köpfe und eine leere Sprechblase für ein "Ideenland Schweiz"

Basler FDP präsentierte Kandidaten und Kampagne für die Nationalratswahlen


Von Peter Knechtli


Die Basler FDP will ihren Nationalratssitz verteidigen und gleichzeitig Wähleranteile zulegen. Dies sagte heute Montag Parteipräsident Daniel Stolz an einer Medienkonferenz bei der Präsentation der fünf Kandidierenden und der Kampagne, die dieses Ziel ermöglichen soll.


Mehr als einmal fiel heute Montagmorgen der Begriff "liberal", dessen Benützung sich die Freisinnigen nach dem berühmten Logostreit mit der Liberal-demokratischen Partei Basel-Stadt (LDP) im Verlauf dieser Legislatur erstritten hatte. So betonte Parteichef Daniel Stolz offensichtlich unter Anspielung auf die bürgerliche Allianzpartei - die Basler FDP sei und bleibe eine "liberale Volkspartei", die "nicht nur eine Schicht" vertrete.

Politik für ein erfolgreiches System

Später doppelte der frühere Partei-Liberale und heute FDP-Grossrat Baschi Dürr (31) nach: Die FDP betreibe eine "liberale Politik", die "nicht Einzelinteressen" vertrete. Vielmehr vertrete sie Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Verkäufer und Konsumenten, Vermieter und Mieter, und führe diese Interessen zusammen in ein System, in dem "eine Gesellschaft zum Erfolg kommen kann", sagte der Ökonom und Präsident der grossrätlichen Finanzkommission.

Von einem "Ideenland Schweiz" träumt der seit sieben Monaten amtierende Nationalrat Urs Schweizer (55), der für sich in Anspruch nimmt, über "tiefe politische Erfahrung" zu verfügen. Es gelte, voraus zu schauen und einen Bundeshaushalt auf solider Grundlage ("Steuerbelastung senken") zu führen. Dabei denkt er aber auch an verstärkte Aufwendungen zur Förderung erneuerbarer Energie sowie für Bildung und Forschung.

Sein schärfster parteiinterner Konkurrent, der Ökonom, Grossrat und Gewerbeverbands-Direktor Peter Malama (46) will sich für tiefere Konsumentenpreise, den Abbau von Handelshemmnissen, den Ausbau von Parallelimporten nicht patentgeschützter Waren, eine starke Berufsbildung, mehr Lehrstellen und die Einführung einer Förderabgabe für nicht erneuerbare Energie einsetzen.

Vorzug für Bildungs-Zentralismus

Die Schweiz müsse "agieren, nicht reagieren", sagte der langjährige FDP-Grossrat Roman Geeser (61), der dritte Ökonom im fünfköpfigen Kandidatenbund. Als Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule möchte er auf eidgenössischer Ebene denn auch vor allem fiskal- und finanzpolitische Signale setzen, die Dividenden-Besteuerung senken, die Kapitalgesellschaften entlasten und den KMU bei Umstrukturierungen helfen.

Als "alte Häsin" (Selbstdeklaration), Nationalratskandidatin mit mehrfacher Erfahrung und potente Stimmensammlerin möchte sich die seit 23 Jahren im Grossen Rat sitzende Juristin Christine Heuss (60) in der Bildungspolitik engagieren. Als Präsidentin der Bildungs- und Kulturkommission würde sie "dem Zentralismus in der Bildungspolitik den Vorzug geben": Ein "koordiniertes Eingreifen des Bundes" liege im Interesse der Bevölkerung.

Eine Auge auf den dritten Nationalratssitz

Dieses vielfältige Polit-Quintett soll nach den Worten von Daniel Stolz auch massgeblich mithelfen, "den dritten Nationalratssitz für die Bürgerlichen zurückzuholen". Auf die OnlineReports-Frage, welcher bürgerlichen Partei er diesen Sitz am ehesten wünsche, blieb Stolz sibyllinisch: "Das wird die Wählerschaft entscheiden."

Zum erhofften FDP-Erfolg beitragen soll aber auch die Wahlkampagne, deren Kern eine auf einer Postkarte vorgedruckte leere Sprechblase (Bild links) ist: Diese "card4free" (so die FDP) soll in Restaurants aufliegen und über Parteimitglieder verteilt werden; sie soll Bürgerinnen und Bürger ermutigen ("Raus mit der Sprache!"), den Politikern mitzuteilen, was sie bewegt: "Sagen Sie's uns. Denn wir machen für Sie Politik." Mit dieser Aktion will die FDP laut Präsident Stolz "neue interaktive Wege beschreiten".  3'000 empfangsbereite Sprechblasen sollen verteilt werden. Wenn nur jede zweite ausgefüllt wird, wird es der FDP kommende Legislatur zumindest an Arbeit nicht mangeln.

* v.l.n.r.: Baschi Dürr, Urs Schweizer, Daniel Stolz (Parteipräsident, nicht Kandidat), Peter Malama, Roman Geeser, Christine Heuss

25. Juni 2007


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"Leere Sprechblasen"

Sprechblasen. Leere Sprechblasen. Die Beliebigkeit kennt offenbar dann keine Grenzen, wenn man nichts zu sagen hat.


Alois-Karl Hürlimann, Basel




"Die Alternative wäre ein schlüssiges Konzept"

"Cum tacem, clamant. Indem sie schweigen, schreien sie" (Cicero). Als Alternative zu einer Wahlkampagne, deren Kern eine auf einer Postkarte vorgedruckte leere Sprechblase ist, wäre, beispielsweise, ein in sich schlüssiges Staats-Restrukturierungs- und Sanierungs-Konzept denkbar, das man als Mandatar des Volkes dem Volke empfiehlt, und, darauf gründend, um ein erneuertes, präziseres Mandat ersucht.


Patric C. Friedlin, Basel



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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

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In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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In einem Satz


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Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

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ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

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Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).