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"Alles andere als selbstverständlich": Kandidaten Haller und Dürr

Basler FDP mit Dürr und Haller gegen Rot-Grün

Zwei bürgerliche Ökonomen wollen die links-grüne Regierungsmehrheit sprengen


Von Peter Knechtli


Die Basler Freisinnigen steigen mit den Grossräten Baschi Dürr (35) und Christophe Haller (54) in die Wahlen der Kantonsregierung und des Regierungspräsidenten. Dies beschloss heute Montagabend die FDP-Generalversammlung.


Der Entscheid fiel schon im ersten Wahlgang: Von 133 eingelegten Wahlzetteln und einem Absoluten Mehr von 67 Stimmen erzielte der Ökonom Baschi Dürr 103 Stimmen und der Betriebswirtschafter Christophe Haller kam auf 79 Stimmen (Bild: unmittelbar nach Bekanntgabe der Nominierung). Jurist Andreas Faller (45) kam auf 56 Stimmen, der Unternehmer Helmut Hersberger (61) kam auf 17 Stimmen. Die Versammlung schickte gleichzeitig Spitzenreiter Baschi Dürr ins Rennen um die Wahl des Regierungspräsidenten.

Dürr: "Wir haben Druck gemacht"

Der starke Applaus nach seiner kurzen Vorstellung liess das Ergebnis der Nomination vorausahnen. "Es ist alles andere als selbstverständlich, dass Sie mich heute Abend nominieren", stapelte Baschi Dürr, gegenüber seiner Basis tief. Dass die linke Finanzdirektorin und die rot-grüne Regierungsmehrheit in der vergangenen Legislatur die Steuern gesenkt habe, habe damit zu tun, dass "wir immer Druck gemacht haben", sagte der Präsident der Finanzkommission in einer von Entschlossenheit geprägten, kurzen und frei gehaltenen Rede. Jetzt sei es die Linke, die gegen die stufenweise Senkung der Unternehmensgewinnsteuern das Referendum ergreife.

An der Installation der Schuldenbremse, so Dürr weiter, sei die FDP führend beteiligt gewesen. Doch von Dynamik sprühe die amtierende Regierung nicht: "Wo ist der neue Zonenplan, wo das Kulturleitbild?" Auch sei die Identität des Regierungspräsidiums des Grünen Guy Morin alles andere als geklärt.

Faller mit Respekt-Ergebnis

Relativ knapp hielt sich auch Christophe Haller, der sich der Versammlung als waschechten Basler ("ich habe mein ganzes Leben in Basel gewohnt") präsentierte. Politiker, Zünfter, Präsident des regionalen TCS sind eine Auswahl der Tätigkeiten, in denen der Versicherungs-Generalagent Haller vernetzt ist. Er plädierte für "Nachhaltigkeit" in dem Sinne, dass sich in Basel eine "breit diversifizierte Wirtschaft" entfalte, die "nicht nur die Live Sciences" umfasse. Er könne auch, nahm Haller für sich in Anspruch, "gut mit Menschen umgehen".

Andreas Faller, der ein Respekts-Ergebnis erzielte, betonte seinen beruflichen Rucksack vom Anwalt über Leitungsfunktionen im Gesundheitsdepartement bis zu seiner jetzigen Stelle als Vizedirektor für Gesundheit. Er verfüge auch über ein gutes Netz in Bundes-Bern. Überraschend viele Votanten empfahlen ihn zur Nomination, doch wurden auch kritische Stimmen laut: Staatsangestellter, der unbekannte Erfolgsnachweis. Helmut Hersberger bechränkte sich im wesentlichen auf die Darstellung biografischer Daten, betonte seinen Bezug zur Wirtschaft, seine regionale Vernetzung, aber auch sein ökologisches Engagement.

Stolz: "SVP hat keine Chance"

Klar hatte die FDP vor der Nomination beschlossen, mit einer Zweierkandidatur anzutreten. Nur damit, so Kantonalpräsident Daniel Stolz, lasse sich die rot-grüne Regierungsmehrheit stürzen. "Die SVP hat keine Chance." Ausserdem erhöhe die Doppelkandidatur die Medienpräsenz seiner Partei. Die Konstellation ermögliche es auch, den Guy Morin anzugreifen, "der im Schlafwagen Regierungspräsident wurde". Immerhin räumte Stolz ein, dass man der FDP zu Recht vorwerfen könne, sie hätte ja damals mit einer Konkurrenz-Kandidatur antreten können.

Stolz machte keinen Hehl daraus, dass er gern in einer grossen bürgerlichen Allianz – inklusive Grünliberale – unter Einschluss der SVP in die Wahlen gestiegen wäre. Doch "die CVP wollte nicht mit der SVP, und die SVP nicht mit der CVP".

26. März 2012

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"Haller oder Dürr"

Als Staatsbürger bin ich der FDP Basel-Stadt sehr dankbar, dass sie sich für eine Doppelkandidatur entschieden hat, auch wenn die Einführung des Frauenstimmrechts vor fast 50 Jahren an dieser Partei spurlos vorbei gegangen ist.

 

Für Spannung ist jedenfalls gesorgt: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können zwischen Haller und Dürr wählen, wen sie an Stelle von Hanspeter Gass ins Justiz- und Polizeidepartement delegieren wollen.


Roland Stark, Basel




"Bemerkenswerte Kurzsichtigkeit und Ignoranz"

Auch der FDP als (ehemals) "staatstragender Partei" sollte bewusst sein, dass kein starker, funktionierender Staat ohne die von ihr so verschmähten Staatsangestellten funktionieren kann. Über deren Zahl und Aufgaben kann man natürlich diskutieren. Einen Juristen hingegen, der in einer wichtigen Funktion "beim Staat" (Bundesstaat) arbeitet, allein aus dieser Tatsache für ein Regierungsamt als weniger geeignet einzuschätzen als beispielsweise einen PR-Vertreter aus einer Werbeagentur zeugt von einer bemerkenswerten Kurzsichtigkeit und Ignoranz. Der Erfolg des tollen Slogans "mehr Freiheit, weniger Staat" hätte eigentlich die Partei eines Besseren belehren müssen. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können aber zum Glück dafür sorgen, dass die Zahl der FDP-Staatsangestellten nicht noch zunimmt.


Peter Bächle, Basel



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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über das bz-Buch von Roger Blum auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).