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"Ich habe alles selbst geschaffen": FDP-Ständerats-Kandidatin Schneeberger

Schneeberger: Die Kandidatin der "grossartigen Menschen"

Die FDP-Ständerats-Kandidatin grenz sich von ihrer links-grünen Konkurrenz ab


Von Peter Knechtli


Die Baselbieter FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger will in den Ständerat – und damit den links-grünen Anspruch zunichte machen. "Die Chancen, den Sitz zu erlangen, sind gut", sagt Wahlkampfleiter Michael Herrmann.


"Im Kanton Basel-Landschaft leben grossartige Menschen." Mit diesem schmeichelhaften Satz in ihrem frisch gedruckten Flyer präsentierte sich heute Donnerstagmorgen Daniela Schneeberger, seit acht Jahren Baselbieter Nationalrätin, den Medien als Kandidatin für den Ständerat, das parlamentarische Gremium mit den höchsten Weihen: nicht gemütlich im Oberbaselbiet, sondern dort, wo der Wahlkampf entschieden wird – im Unterbaselbiet: im Reinacher Businss Parc.

Die Nationalrätin "vo eusem schöne Baselbiet" (so Wahlkampf-Dirigent Michael Herrmann) wollte sich mit dieser Standortwahl aber auch als durch und durch gewerbefreundliche Politikerin positionieren, die als Treuhandunternehmerin in den Fussstapfen ihres Vaters mit den Sorgen der KMU täglich konfrontiert sei. Darüber hinaus habe sie sich "mit Fleiss, Hartnäckigkeit und Intelligenz" in Bern eine beachtliche Position geschaffen.

Selbstdarstellung per Video-Clip

In ihrem gut einminütigen Video-Clip, den sie zu Beginn einspielen liess, bekennt sie sich zu einer "kluge und ökologische Mobilität, die auf Individual- und öffentlichen Verkehr setzt", sagt darin die Thürnerin mit zwölf Jahren Landratserfahrung und charakterisiert sich "ganz klar als eine moderne Frau einer neuen Generation".

Für Daniela Schneeberger wäre es deshalb "ein gutes Zeichen, eine Frau nach Bern in den Ständerat zu senden". Allerdings kandidieren neben ihr mit Maya Graf (Grüne) und Elisabeth Augstburger (EVP) zwei weitere Frauen für die Kleine Kammer. Aber die meint die Freisinnige nicht, sondern sich selbst.

Frauenstreik – Nein Danke

An der Medienkonferenz spitzte sie ihre geschlechterspezifische Selbstbeschreibung noch zu: Sie sei eine "moderne, progressive und arbeitstätige Unternehmerin" mit bürgerlicher Grundhaltung, was "den politischen Mehrheitsverhältnissen im Kanton entspricht".

Befragt, wie sie es mit selbst mit dem Fliegen und dem Frauenstreik halte, bezog sie rasch die urliberale Position, die Freiwilligkeit und Selbstverantwortung in den Vordergrund rückt. Sie fliege "ganz selten". Dieses Jahr habe sie die Ferien "mit Zug und Velo in der Schweiz verbracht". Eine Abgabe auf Flugtickets lehnt sie dennoch  ab: "Ich sehe die Lenkungswirkung nicht ein."

Am Frauenstreik habe sie nicht teilgenommen, sagte die freisinnige Spitzenkandidatin und meinte, die Frauen müssten individuell ihren Weg zu Erfolg und Gleichberechtigung suchen – so, wie sie es selbst getan habe: "Ich habe alles selbst geschaffen, was ich erreicht habe."

Für Rahmenabkommen, aber mit Vorbehalt

Den bilateralen Weg der Schweiz will die Vizepräsidentin des Schweizerischen Gewerbeverbands "festigen und sichern". Auch befürwortet sie ein Rahmenabkommen mit der EU – allerdings mit Vorbehalt. Beispiel: "Die Unionsbürger-Richtlinie ist für mich ein absolutes No-go."

Bei einem Wahlerfolg möchte sich Daniela Schneeberger für die Bedürfnisse einsetzen, die sich auch der zweitgrössten Wirtschaftsregion des Landes ergeben: Ausbau der Bahn- und Strasseninfrastruktur durch Projekte, die seit längerem im Gespräch sind, die stärkere Förderung der Berufslehre und die Einsitznahme des Baselbiets im Schweizer Hochschulrat. Brückenangebote sollen beispielsweise helfen, "Privatbankiers den Umstieg zum Treuhänder zu erleichtern".

Ökologie eher am Rande

Weil heute natürliche Personen im Baselbiet steuerlich überdurchschnittlich belastet werden, stimmt die Kandidatin der kantonalen "Steuervorlage 17" zu. Schliesslich erhält auch die Umweltpolitik noch ihr Plätzchen – vielleicht noch nicht in jener Deutlichkeit, wie es sich FDP Schweiz-Chefin Petra Gössi wünscht: So müssten "regulatorische Fehler aus dem Weg geräumt werden". Beispiel Beschaffungsrecht: Hier dürfe nicht einfach das günstigste Angebot gewählt werden. Vielmehr müssten auch Faktoren der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.

Flankiert und in ihren Wesenszügen skizziert wurde Daniela Schneeberger von Kantonalpräsidentin und Nationalrats-Kandidatin Saskia Schenker (gut gefüllter politischer Rucksack"), SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger ("hartnäckige Verhandlungspartnerin"), dem zum rechten Parteiflügel zählenden CVP-Landrat Marc Scherrer ("beispielhafte Verankerung in der Wirtschaft") und dem Unternehmer Klaus Endress ("den Menschen nahe").

Begehrter zweiter Platz

Auf die OnlineReports-Frage, wen der beiden ernsthaften Konkurrenten – Eric Nussbaumer (SP) oder Maya Graf – sie sich im zweiten Wahlgang wünsche, mochte die freisinnige Sitz-Jägerin nicht konkret werden: "Das sehen wir dann am 20. Oktober." Dies ist der Termin für den ersten Ständerats-Wahlgang, zu dem Wahlkämpfer Herrmann sagt: "Es wird nicht ganz einfach. Aber wir geben alles."

Daran und vor allem an Platz zwei dürften auch die restlichen sechs Nationalrats-Bewerbenden der FDP-Liste ein Interesse haben: Schafft Daniela Schneeberger die Wahl in den Ständerat, rutscht die oder der Zweitplatzierte in den Nationalrat nach.

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22. August 2019

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"SP setzt Beat Hans und Jon Pult auf das Bundesratsticket."

Schaffhauser Nachrichten
auf der Frontseite
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Das ist doch Jans was Heiri ...

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Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

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Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.