© Foto by Alessandra Paone, OnlineReports.ch/
Claudio Miozzari: Grossratspräsident im Basler Super-WahljahrDer SP-Politiker wird am Mittwoch zum höchsten Basler gewählt. An den Kämpfen rund um die Wahlen will er nicht teilnehmen, fiebert aber mit Mustafa Atici mit. Von Alessandra Paone Wahljahre sind hitzige Jahre. Politikerinnen und Politiker laufen zu ihrer Bestform auf. Ihr Output ist gross: Sie reichen Vorstoss um Vorstoss ein, der Inhalt ist dabei nicht zentral. Wichtig ist: auffallen, egal wie. Jede Erwähnung in den Medien zählt. Bei Debatten meldet man sich öfter und pointierter zu Wort. Kür ist Pflicht.
Bülent Pekerman (l.) und Claudio Miozzari (r.) © Foto by Michael Fritschi Miozzari: "Bülent war mein Super-Präsidiums-Fahrlehrer." Miozzari ist seit 2017 Mitglied des Grossen Rates und kennt die Abläufe gut. Im vergangenen Jahr hat er als Statthalter zwar nur einmal eine Sitzung geleitet, als sein Vorgänger Bülent Pekerman für das Ständeratspräsidium von Eva Herzog in Bern war. Aber er habe viel vom scheidenden Präsidenten lernen können. "Bülent war mein Super-Präsidiums-Fahrlehrer", sagt Miozzari und lacht. Der GLP-Politiker besitzt eine eigene Fahrschule. "Er sass am Steuer des Grossen Rats und hat mir während der Fahrt immer wieder Dinge gezeigt und erklärt."
Gemässigt und harmonisch
Der 46-Jährige gilt als dossiersicherer Bildungs- und Kulturpolitiker, der weit über die Parteigrenze hinaus geschätzt wird und gut vernetzt ist. Er gehört dem gemässigten SP-Flügel an und fällt selten durch polemische oder polarisierende Äusserungen auf. Auch in den sozialen Medien ist Miozzari eher zurückhaltend unterwegs. "Ich bin ein harmonischer Mensch", sagt er.
"Grossrats-Reisli" nach Bubendorf
Wobei: Das "Grossrats-Reisli" soll dieses Jahr nach Bubendorf führen. Im Baselbieter Dorf, das zwischen dem Waldenburger- und dem Föiflibertal liegt, ist Miozzari aufgewachsen. Er muss schmunzeln, wenn er sich die Reaktion seiner Ratskolleginnen und -kollegen vorstellt: "Sie werden nicht begeistert sein." Aber man müsse ja nicht immer weit wegfahren, um Spannendes zu erleben. Bubendorf habe viel zu bieten – nicht nur landschaftlich, sondern auch wirtschaftlich. Er denkt dabei an das Technologie-Unternehmen Bachem.
Prasidiumsparty im frisch renovierten Oekolampad
Miozzari, der italienische Wurzeln hat und einen italienischen Pass besitzt, ist auch ein Familienmensch. Er ist Vater von zwei schulpflichtigen Kindern im Alter von acht und elf Jahren. Auf die Zeit mit ihnen möchte er nicht verzichten, deshalb wird er auch nicht alle Einladungen wahrnehmen können. "Ich möchte abends auch einmal zu Hause sein. Das ist mir wichtig." 9. Januar 2024
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