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Schlendrian bei der Entschärfung der StolperschwellenImmer noch stürzen Fussgänger in der Basler Centralbahnstrasse über die Randsteine: Politiker und Baubehörden schauen zu Von Ruedi Suter Seit August ist es bekannt: Mitten in der Basler Centralbahnstrasse stürzen Passanten am Laufband über zwei Randsteine. Doch passiert ist nichts. Die Menschen verletzen sich weiterhin, derweil Politiker und Verwaltung Sofortmassnahmen verweigern. Das kann für den Kanton teuer werden: Er haftet für die Schäden – und Klagen hätten gute Chancen. "Nach Jahren gemütlicher Unbekümmertheit zählt jetzt jede Minute." Mit diesem Satz an die zuständigen Behörden schloss OnlineReports am 26. August 2009 seine Recherchen über die gefährlichen Stolperschwellen mitten auf der östlichen Centralbahnstrasse schräg gegenüber der Coop-Filiale und nahe beim Centralbahnplatz. 20. Oktober 2009
"Lautstarke alkoholisierte Randständige" Ich bin als Pendlerin täglich am Bahnhofplatz und habe noch nie jemanden stolpern respktive hinfallen sehen. Da gibt es wirklich gravierendere Mängel an diesem Ort. VelofahrerInnen, die ohne Hemmungen durch die Fussgänger fahren, Wildwuchs bei den Taxis, die sich nun mittlerweile über die eingezeichnete Markierung bis direkt vor den Bahnhofseingang vordrängen, dabei stehen sie oft in Zweierreihe und behindern die Durchfahrt des Flughafenbusses. Dieser Platz ist der erste Eindruck, den Touristen von Basel erhalten. Als Empfangskomitee agieren lautstark die alkoholisierten Randständigen. Ein Hoch auf die Verantwortlichen dieser Fehlplanung. Rita Dubois, Basel "Sind sehende Augen Auslaufmodelle? Mir geht diese mediale Anklage über diese so genannte Stolperfallen definitiv zu weit. Wenn erstens 100’000 Personen und mehr diesen Platz täglich benutzen und im Schnitt ein- oder zweimal mal pro Woche jemand stolpert, liegt das statistisch gesehen im Bereich der normalen Stolperhäufigkeit. Zweitens sind die Terrainsprünge auf dem Bahnhofvorplatz genauso markiert wie jedes andere Trottoir in der Stadt auch, nämlich mit Randsteinen.
Allerdings stelle ich fest, wie beängstigend tief die Wahrnehmungspraktiken des Publikums insgesamt liegen, so dass ich manchmal den Eindruck habe, sehende Augen seien ein Auslaufmodell. Natürlich ist es nicht die Sehkraft an sich, sondern eher der Wille und die Bewusstheit, sich wach und aufmerksam im öffentlichen Raum zu bewegen. Dies lässt sich gut auch in der Innenstadt beobachten, wo die Leute haufenweise so richtig zerstreut über Strassen und Schienen drauflos latschen.
Könnte es sein, dass das teilweise Vorhandensein von Fussgängerzonen die Menschen so konditioniert hat, dass sie sich im unbewussten Glauben wähnen, in der Stadt seien sie überall im Vorrecht und könnten die Verantwortung für die eigene Sicherheit einfach an das System delegieren? Viele Leute stolpern mehr über die eigenen Füsse als über "Stolperfallen".
Das heisst jetzt nicht, dass der Bahnhofvorplatz keine Schwachstellen aufweist. Im Gegenteil: Wir haben unsägliche Ein- und Aussteigebedingungen beim Bus 30, ein katastrophales Warteregime bei den Taxis und eine hundsmiserable Beleuchtung des Vorplatzes, welcher ja die Empfangszone für Reisende sein soll; der grösste und stressigste Konflikt besteht allerdings zwischen Fussvolk und Trams: Hier müsste dringendst und mit kreativen Mitteln ein originelles Warnsystem eingerichtet werden. Matthias Bürgin, Pendler, Basel "Tramgeleise als Ausweichspur missbraucht" Ich bin mit allem einverstanden, was gesagt wurde, nur gibt es noch ein anderes Problem beim Bahnhof zu bedenken: das hierarchielose Durcheinander sämtlicher Verkehrsteilnehmer. Wie schützt man das Tramgeleise davor, als Ausweichspur von Velofahrern und Automobilisten missbraucht zu werden. Das Tram sollte ja schneller als heute vorwärtskommen. Eigentlich müsste man zu den zwei Ebenen zurückfinden, mit Unterführung entweder für die Fussgänger oder für das Tram. Christoph Winzeler, Basel |
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