© Foto by Alessandra Paone, OnlineReports.ch
Personalsituation bei der Basler Polizei: Bericht kommt zu verheerendem FazitNicht "glaubwürdig": Die Kritik an der Polizeileitung und im Speziellen am Kommandanten Martin Roth ist massiv. Muss er seinen Sessel räumen? Von Alessandra Paone Anfang Jahr gab der Kommandant der Kantonspolizei Basel-Stadt, Martin Roth, eine externe Untersuchung in Auftrag. Diese soll klären, wieso in Basel-Stadt so viele Polizistinnen und Polizisten kündigen. Immerhin sind über 100 Stellen unbesetzt. Doch war er sich damals bewusst, wie kritisch ihm sein Korps gegenübersteht? Und muss er nun seinen Sessel räumen?
372 Personen haben teilgenommen
Schefers Team hat alle Angehörigen der Kantonspolizei zu einem Gespräch eingeladen. Auch zahlreiche ehemalige Mitarbeitende und Angestellte in Verwaltungseinheiten mit engem Kontakt zur Kapo wurden angeschrieben. Die Teilnahme war freiwillig.
"Ad hoc und wenig durchdacht"
Ein grosser Teil der Befragten nimmt Roths Entscheide wie jene der gesamten Polizeileitung als "ad hoc und wenig durchdacht" wahr. Als "Schnellschüsse". So habe der Kommandant jemandem, der einen Arbeitsvertrag bei einem anderen Polizeikorps vorweisen konnte, auf telefonische Anfrage hin einen Anstieg in den Lohnstufen zugesprochen, falls er bei der Kapo Basel bliebe. "Damit wurde ein Schaden im Korps angerichtet, der den Nutzen im konkreten Fall bei Weitem überwog", sagt Schefer.
Martin Roth und Stephanie Eymann nicht involviert
Roth selbst ist an der Präsentation der Ergebnisse nicht anwesend. Genauso wenig wie Polizeidirektorin Stephanie Eymann. Als Vertreter des Justiz- und Sicherheitsdepartements (JSD) ist einzig Sprecher Toprak Yerguz erschienen. Er sitzt ganz hinten im Saal und hört aufmerksam zu. Er sei da, um die Erkenntnisse der Untersuchung aus erster Hand zu erfahren und die Stimmung zu spüren, sagt er zu OnlineReports. 21. Juni 2024
"Theoretisch gebildete Quereinsteiger" Das Problem hatte seinen Anfang schon vor vielen Jahren. Als es nämlich "Mode" wurde (auch in der Wirtschaft), Akademikern die Führung zu übertragen. Dagegen spricht nichts Grundsätzliches, aber es hat bemerkenswerte Nachteile. Es ist bald wie in einem Familienbetrieb: Die Karriere wird gedeckelt, weil von einer bestimmten Hierarchiestufe an die Befähigung weniger zählt als die Familie – oder eben das Studium. Peter Waldner, Basel |
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