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"Sie ist dazu bereit": Dürr und Walliser*

Sanitäts-Krise: Altermatt und Nägelin müssen Posten räumen

Rettungs-Kommandant Domink Walliser übernimmt Sanitäts-Bereich vorübergehend


Von Fabian Schwarzenbach


An der Spitze der krisengeschüttelten Basler Sanität kommt es zu personellen Konsequenzen: Der bisherige Chef Hans Peter Altermatt wird abgesetzt. Auch ein Teamleiter muss gehen. Pikant: Es soll sich um SVP-Grossrat und Fraktionspräsident Lorenz Nägelin handeln.


Der Basler Sichrheitsdirektor Baschi Dürr will als Mann der Tat verstanden werden. Nachdem die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates "personelle Massnahmen" bei der Basler Berufssanität gefordert hat, greift er bei der Blaulicht-Institution jetzt rasch durch. Heute Dienstagmorgen früh gab er an einer ausserordentlichen Betriebsversammlung den Mitarbeitenden seinen Entscheid bekannt, später den Medien.

Das zentrale Fazit: Der bisherige Chef Hans Peter Altermatt wird intern in den Bereich Services versetzt, während der Sanitäts-Bereich interimistisch durch den Rettungs-Kommandanten Dominik Walliser geführt wird. Er kündigte gleich an, dass er seinen Arbeitsmittelpunkt näher an die Sanität verlegen wird, sprich weniger im Zeughaus, dem Sitz der Rettung, sondern vermehrt an der Hebelstrasse, dem Sitz der Sanität, sein wird. Im Bereich Services wird Altermatt "anspruchsvolle Projektarbeit" leisten.

Dürr bedankte sich bei Altermatt, dass er zu diesem Schritt bereit ist. Er stellte den Vergleich mit einer Fussballmannschaft an: "Da wird der Trainer gewechselt, ohne dass er viel dafür kann, damit die Mannschaft wieder einen Schritt weitermachen kann". Das ist auch ein klares Signal an die Mannschaft der Sanität. "Sie muss mitziehen", erklärte Dürr klar und er ist überzeugt: "Sie ist bereit dazu."

Muss Lorenz Nägelin auch gehen?

Eines der fünf Teams, in welche die Sanität unterteilt ist, muss dies ohne ihren Teamleiter tun. "Für einen Teamleiter wird ausserhalb der Sanität eine Lösung gesucht", heisst es in der Medienmitteilung. Dürr wollte aus "arbeitsrechtlichen und persönlichen Gründen" nicht mehr dazu sagen. Auch auf konkrete Nachfrage gab der Sicherheitsdirektor keine weitere Auskunft.

Gut informierten Quellen zufolge soll es sich um Lorenz Nägelin (Bild) handeln. Der stadtbekannte Politiker sitzt für die SVP im Grossen Rat und amtet als deren Fraktionspräsident. In den letzten Regierungsratswahlen unterlag Nägelin dem heutigen Amtsinhaber Dürr. Damit dürfte diese Personalentscheidung für politischen Zündstoff sorgen.

Personalkommission nimmt zur Kenntnis

Der Präsident der Personalkommission der Sanität, Ralph Büchelin, weilt zurzeit in den Ferien, wo er die Versetzung seines Chefs zur Kenntnis nahm. "Ich breche nicht in Jubel aus", meint Büchelin. Dass ein Teamleiter versetzt werden soll, erfuhr er durch OnlineReports. "Ich weiss nicht, wer es ist", erklärte er. Sollte es aber Nägelin sein, so werde Büchelin reagieren. "Nägelin war jener, der den Mund aufmachte und die Dinge beim Namen nannte", erklärt er. Für eine Stellungnahme möchte er aber zuerst die Reaktion seiner Mitarbeitenden kennen.

Für den Sicherheitsdirektor steht aber nicht der Personalwechsel im Vordergrund, sondern der Personal- und Organisationsentwicklungsprozess (POE). "Es gibt Widerstand gegen den POE", weiss Dürr. Da aber die personelle Situation nun entkrampft ist, glaubt er an einen erfolgreichen Abschluss: "Wir kommen nicht darum herum, uns den Problemen zu stellen."

Vier neue Stellen

Neben POE und Leiterwechseln weist Dürr auf die vier neuen Stellen, die geschaffen werden hin: "Der heutige Personalbestand reicht nicht." Zudem sollen weitere operative Massnahmen ergriffen werden. Einer davon betrifft die Pagerpflicht, die von OnlineReports aufgedeckt wurde. Ausserhalb der bezahlten Einsatzzeit können die Sanitäterinnen und Sanitäter neu wählen, ob sie den Pager mitnehmen oder allenfalls via Natel in Notsituationen erreichbar sind.

Der neue "Leiter Sanität" wird extern gesucht. Dürr schloss eine interne Lösung aus. Weiter gab der Sicherheitsdirektor noch die bevorstehenden Pensionierungen von Feuerwehrkommandant Roland Bopp und Feuerwehrinspektor Werner Dietz bekannt. Die Stellen werden ausgeschrieben.

Grossrat Thomas Strahm (LDP), der die Subkommission zur Sanität in der Geschäftsprüfungskommission leitet, wollte keine Reaktion zu Dürrs Tat abgeben. Er stellte eine Antwort der GPK für den September in Aussicht. Damit wird das politische Spiel um die Basler Berufssanität im Ping-Pong-System weitergehen.

 

* heute Dienstagmorgen bei Bekanntgabe der Massnahmen

30. Juli 2013

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"Massiver Zuwachs im Portemonnaie der 'Kursleiter'"

Ist Ihnen bei der Durchsicht des Telefonbuchs schon aufgefallen, wie absurd gross die Zunahme von Berufen wie Personalentwicklern, Laufbahnberatern, Psychologen, Gestaltern von gruppendynamischen Prozessen, Teambildnern etc. geworden ist. Ueberall dort, wo mehr als eine Person mit der gleichen Aufgabe beschäftigt ist, glaubt man mit Methoden, die sich verblüffend an das amerikanische TZI (eigentlich für psychisch Kranke gedacht) anlehnen, Erfolge verbuchen zu können. Vorvorgestern waren es mittlere Wirtschaftskader, vorgestern die Lehrkräfte, gestern die Polizisten, heute die Sanitäter. Zwei Dinge sind im Voraus klar: Alle sitzen im Kreis und reden über ihre Gefühle: "Nein, ich fühle mich nicht abgeholt; es stimmt für mich nicht, die Stimmung ist so negativ ..." (wahlweise einsetzbar) und ebenso sicher ist der massive Zuwachs im Portemonnaie der "Kursleiter". Diese verstehen vom Fachbereich (hier: Sanität) zumeist nichts, gehen aber "sensibel" mit der Gruppe um. Anschliessend können sie sich beruhigt der nächsten zuwenden (Krankenschwestern, Heimerziehern oder wer auch immer Hilfe "benötigt.") Fazit: Sparpotenzial besser ausnützen; dafür eine Personalpolitik mit gesundem Menschenverstand betreiben.


Peter Bächle, Basel



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Melanie Nussbaumer

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bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

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Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

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Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

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Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

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