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![]() "Das ist vertraulich": Basler Regierungspräsidentin Ackermann
Elisabeth Ackermann: "Ich habe zum Glück einen gesegneten Schlaf"Die Basler Regierungspräsidentin zur massiven Kritik an ihrem Museumskonflikt-Management Von Peter Knechtli Wenige Tage vor der Debatte über die Konflikte im Historischen Museum und ihre Rolle darin äussert sich die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, wie sie mit der massiven Kritik an ihr umgeht. Die grüne Politikerin spricht auch über Konflikt-Verschleppung vor ihrem Regierungs-Eintritt und die Chancen ihrer Wiederwahl. Erstmals seit Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der Geschäftsprüfungs-Kommission (GPK) des Grossen Rates über die Konflikt-Entwicklung im Historischen Museum äussert sich die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann im Interview mit OnlineReports. Das Gespräch kam zustande unter der Bedingung, dass der umstrittene GPK-Bericht darin nicht thematisiert wird. Die grüne Politikerin will in der Grossrats-Debatte vom kommenden Mittwoch dazu ausführlich öffentlich Stellung nehmen. OnlineReports: Sie stehen derzeit in einem Kreuzfeuer der Kritik aus bürgerlichen Kreisen. Die Rede ist von "Fehlverhalten", zu dem Sie sich nicht bekennen wollten. Haben Sie im Umgang mit Direktor Fehlmann Fehler gemacht?
OnlineReports: … weil er nicht einlenken wollte? "Es ging nicht um einen Konflikt zwischen OnlineReports: Das heisst, Herr Fehlmann hatte keinen grossen Rückhalt in seiner Belegschaft?
Ackermann: Es ging um verschiedene Konflikte innerhalb des Museums, die schon beim Abgang von Marc Fehlmanns Vorgängerin Marie-Paule Jungblut bestanden und die nicht angegangen wurden. Aber es gibt auch neuere Konflikte. Es ging nicht um einen Konflikt zwischen Fehlmann und dem Präsidialdepartement.
OnlineReports: Gibt es rückblickend einen Bereich, den Sie heute – selbstkritisch – anders gelöst hätten?
OnlineReports: Hat Ihnen Ihr Vorgänger und Parteifreund Guy Morin hier ein Ei gelegt?
OnlineReports: Zur Freistellung Fehlmanns und zu Details des Zerwürfnisses äusserten Sie sich bisher nicht oder nur sehr defensiv – warum? Ihre Kritiker legen Ihnen dies als Schwäche aus. "Als Arbeitgeberin kann ich zu Arbeitskonflikten OnlineReports: Was haben Sie mit Marc Fehlmann bezüglich des Trennungs-Arrangements vereinbart?
OnlineReports: Haben Sie sich immer daran gehalten?
OnlineReports: Herr Fehlmann auch?
Ackermann: Das kann ich so nicht beantworten. Ob Informationen durch ihn an die Öffentlichkeit gelangten, weiss ich nicht.
Ackermann: Alle Arbeitgebenden wissen, dass Personalfragen nicht öffentlich kommuniziert werden dürfen.
OnlineReports: Laut dem "Regionaljournal" ist bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen den oder die Urheber der Indiskretionen eingegangen. Sind Sie froh darüber, dass die Justiz ermittelt?
OnlineReports: Hat das Präsidialdepartement die Anzeige eingereicht?
Ackermann: Nein. "Ich finde den Bericht der GPK schwierig, OnlineReports: Der Präsident der Geschäftsprüfungskommission, der Sozialdemokrat Christian von Wartburg, schliesst nicht aus, dass diese Indiskretionen aus den Reihen seiner Kommission stammen. Teilen Sie diese Meinung?
Ackermann: Wir sassen zusammen im Grossen Rat und kennen uns natürlich.
Ackermann: Ich finde den Bericht der GPK schwierig, weil er einseitig ist.
OnlineReports: LDP-Grossrat Heiner Vischer, beileibe kein Heisssporn, mahnt Sie, es gebe "auch ein Loyalitätsgebot eines Exekutiv-Mitglieds gegenüber der Legislative und ihren Instanzen". Haben Sie dieses Gebot verletzt? "Ich halte mich an die Regeln, OnlineReports: Herr Fehlmann hat unseres Wissens der GPK das Einverständnis zur Einsichtnahme in die Personalakten und deren Bewertung im schriftlichen Bericht gegeben.
OnlineReports: Fast täglich brechen negative Schlagzeilen über Sie herein. Wie gehen Sie mit diesem Kritik-Gewitter um?
OnlineReports: Haben Sie schlaflose Nächte?
Ackermann: Ich habe zum Glück einen gesegneten Schlaf (lacht).
OnlineReports: Werden Sie hier als Frau besonders hart attackiert? "Das Historische Museum wird hier OnlineReports: Für wie gross halten Sie den Anteil an Kritik, der wahltaktisch begründet ist, weil zwei Konkurrentinnen aus dem Mitte-Rechts-Lager auch für das Amt der Regierungspräsidentin kandidieren?
OnlineReports: Empfinden Sie Mass und Härte der Kritik als übertrieben?
Ackermann: Ja, sehr. Dabei geht es um das Museum und einen schwierigen Konflikt, der ein solches Ausmass annahm, dass ich handeln musste. Wahlen hin oder her.
Ackermann: Ja.
OnlineReports: Wie nehmen Sie diesen Rückhalt wahr?
Ackermann: Durch die Diskussionen innerhalb der Regierung und durch Rückmeldungen.
OnlineReports: Welche Reaktionen spüren Sie in Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt?
Ackermann: Sehr viele Leute unterstützen mich. Ich war vor einer Woche im Rahmen des Wahlkampfs erstmals auf der Strasse. Die Reaktionen waren eigentlich gut.
OnlineReports: Gab es keine aggressiven Reaktionen gegen Sie? "Ich fühle mich von Rot-Grün OnlineReports: Ihre Partei, die Grünen, blieb bisher auffällig stumm. Ist das so vereinbart, um nicht noch Öl ins Feuer zu giessen?
OnlineReports: … dann folgte "Basta" mit einem deutlich schärferen Text über "Skandaljournalismus gegen Elisabeth Ackermann". Die SP blieb bisher auffällig schweigsam.
OnlineReports: Aber von Ihren drei SP-Ticket-Verbündeten Tanja Soland, Beat Jans und Kaspar Sutter haben wir bisher noch nichts gehört.
OnlineReports: In knapp zwei Monaten sind Wahlen. Wird sich die rot-grüne Regierungs-Mehrheit halten können?
Ackermann: Ich hoffe es, ja. Wir haben in den letzten vier Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Da möchten wir weiterfahren und Neues bewegen.
Ackermann: Ja. Ich hoffe sehr. 5. September 2020
Gesprächspartnerin
![]() "Klärende Aussagen" Danke für die klärenden Aussagen von Frau Ackermann. Offensichtlich handelt es sich um einen schon lange andauernden Konflikt innerhalb der Mitarbeitenden, welcher mit Recht nicht an die Öffentlichkeit gezogen wurde. Es scheint, dass die GPK in ihrem Bericht darauf nicht, oder zu wenig eingegangen ist. Mit einfachen Schuldzuweisungen kommt man der Wahrheit nicht näher, im Gegenteil: Sie erschweren eine schon längst fällige Lösung des Konflikts zum Schutz der Mitarbeitenden. Verena Herzog, Basel "Kein geschlechtsspezifisches Phänomen" Die Behauptung, Frau Ackermann werde als Frau "besonders hart attackiert", ist mit Verlaub gesagt, barer Unsinn. Diese Auseinandersetzungen sind nun wirklich kein geschlechtsspezifisches Phänomen. Man schaue sich nur die jahrelangen, heftigen Angriffe auf Regierungsrat Wessels an, die wiederholten, harten Vorwürfe auch aus der GPK, die Kritik an Baschi Dürr, die schon etwas länger zurückliegenden Angriffe auch die schliesslich abgewählten Regierungsräte Christoph Stutz und Remo Gysin. Alles schon vergessen? Und dass es sich dabei auch um Wahlkampf handelt, hat vielleicht auch damit zu tun, dass im Herbst tatsächlich Wahlen sind. Auch schon vergessen? Und vielleicht holt mal jemand die Zeitungsberichte über die sozialdemokratischen Angriffe auf Karl Schnyder oder Christoph Stutz aus dem Archiv, um der heutigen Situation etwas gelassener begegnen zu können. Und die dazu passenden Berichte der Geschäftsprüfungs- und der Finanzkommission gleich noch dazu. Roland Stark, Basel |
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Grosser Rat heisst
Basler Standortpaket gut
OECD-Mindeststeuer: Kanton
reagiert mit 500-Millionen-Fonds.
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Statthalter: Basels Linke
verhindert Beat K. Schaller
Balz Herter ist höchster Basler,
seine Vize heisst Gianna Hablützel-Bürki.
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Basel-Stadt fördert Baustellen statt Veloverkehr
Nach dem Erdbeergraben ist nun auch der Leimgrubenweg im Dreispitz gesperrt.
Der Kleinbasler Balz Herter wird Grossratspräsident – und dann?
Der frühere Mitte-Chef steht nach einer schwierigen Phase wieder im Mittelpunkt.
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Mutterschaft und Politik:
Mehr Rechte – und mehr Druck
Was bedeuten die neuen Bestimmungen in
der Erwerbsersatzordnung? Drei Beispiele.
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"Knallharter Wettbewerb":
HKBB will Mindeststeuer kontern
Martin Dätwyler lanciert den Basler Steuermonitor: Wo stehen die Kantone?
Zolli-Parking: Weisse Wand und
Betonelemente versperren Weg
Die Totalsperrung des Erdbeergrabens in Basel verärgert die Velofahrenden.
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Mitte Baselland: Jetzt rumort
es auch an der Basis
Aescher Christian Helfenstein äussert sich
kritisch über den Ablauf des Parteitags.
Grosser Rat Basel-Stadt:
Der Machtkampf der Kleinen
Die FDP will Oliver Bolligers Präsidium der Gesundheits- und Sozialkommission.
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