© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
Kunstmuseum-Parking unmittelbar vor der EröffnungDas Parkhaus bietet 350 zentrumsnahe Plätze für die Öffentlichkeit und die Banken UBS und Credit Suisse Von Peter Knechtli Vor der Basler Einkaufsmeile geht am 17. Dezember das unterirdische Kunstmuseum-Parking mit 350 Plätzen in Betrieb. Heute Mittwochnachmittag konnten Medienvertreter einen Augenschein nehmen. Auf einer Länge von 170 Metern – vom St. Alban-Graben bis zum Kunstmuseum – wird auf vier Geschossen Parkraum für 350 Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Eigentlich handelt es sich um drei kleine Parkhäuser: eines für die Öffentlichkeit und je eines für die Banken UBS und Credit Suisse. Im ersten Untergeschoss befinden sich acht Parkplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie 18 Frauen-Parkplätze. Im vierten Untergeschoss warten neun E-Tankstellen auf Energiekunden.
Auffallend am Parkhaus ist die Helligkeit, die unter der Kundschaft ein "Sicherheitsgefühl" auslösen soll. Zur Ausstattung gehören auch Notruf und Videoüberwachung.
Das Parkhaus entstand aus einem politischen Kuhhandel. Rot-Grün stimmte im Jahr 2013 dem von den Bürgerlichen favorisierten Parking-Bebauungsplan nur zum Preis zu, dass die Mittlere Brücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt wird – was auch geschah. Das Bauwerk mit einer Bauzeit von 38 Monaten stellte immense Anforderungen an die Ingenieure. Erstens musste die BVB-Tramlinie durch den St. Alban-Graben immer eingleisig befahrbar sein; zweitens wurde der immense Aushub unteririsch abgetragen und weggeführt – ein Teil davon auf die Liestaler Inertstoff-Deponie "Höli", die in letzter Zeit von sich reden machte.
Erste Planungs-Ideen gehen zurück auf das Jahr 1999. Nach einem langwierigen politischen Seilziehen um das Standortkonzept verschiedener Anbieter bis vor Bundesgericht und revidierten Regierungs-Entscheiden erteilte der Kanton 2016 die Baubewilligung. Als nicht ganz einfach entpuppte sich die Investorensuche: erst zwei Jahre später entschied sich Credit Suisse als Investor. Ende 2018 war Baubeginn. Später kam es zu Verzögerungen. Die Eröffnung erfolgt am 17. Dezember punkt 0.00 Uhr. Am kommenden Samstag besteht für die Öffentlichkeit von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit einer Besichtigung. Bis dann dürfte die schon abgeblätterte Wandfarbe wieder aufgetragen sein. 8. Dezember 2021
"Kritische Ein- und Ausfahrt" Einen vergleichbaren Aufwand für den Bau eines Parking hat die Stadt wohl noch nie erlebt und mit Sicherheit ist mit ähnlicher Penetranz kaum je Veloinfrastruktur umsetzbar. Das Konzept, die Strassen mit Garagen zu unterkellern überzeugt trotzdem. Oberirdische Parkfelder sind wieder zum Flanieren oder Baumpflanzungen nutzbar. Auch die Ingenieurbaukunst der Spiralrampen überzeugt.
Nicht weit entfernt ist sehr geschickt eine Ein- und Ausfahrt zur Bedienung zahlreicher Wohnblocks beidseitig des Goldigen Löwen sehr diskret und praktisch an der Malzgasse platziert, was zeigt: Auch wenn ein Parkhaus autonom bewirtschaftet sein soll, ein Zusammenschluss mit benachbarten Tiefgaragen zum Einsparen von Zufahrtsrampen ist möglich. Anderswo gibt es die Extraspur, was beim Storchenparking zu bewundern ist. Die Autos in der Wartposition stören damit den Verkehrsfluss der zahlreichen Velos, ÖV und Fussgänger kaum. Auch eine kleine Lücke kann markiert werden. Daran ist beim Parkhaus Kunstmuseum kaum zu denken.
Ob beim Parking St. Alban-Graben noch eine Lichtsignalanlage aufgestellt werden muss? Beim einem vergleichsweise schwach frequentierten Parking Elsässertor zum Beispiel ist das so. Noch innovativer wäre es, das Parkhaus für Auto/Velo gemischt zu nutzen. Es wäre dann für ausreichend Vorsicht geboten und verinnerlicht, dass auf städtischem Strassenraum immer mit Fussgängern und Velos zu rechnen ist. Die Tiefgarage für Auto/Velo gemischt zu nutzen zu lassen, wäre mögliche Lösung und willkommene Geste der Investoren. Tilmann Schor, Basel "Nicht sehr weitsichtig geplant" Mit oder ohne Kreisel am Kunstmuseum fliesst der Verkehr aus dem Parkhaus Richtung Kleinbasel. Was passiert auf der Brücke, was am Peter Bächle, Basel "Wie steht es um die Kompensation?" Wie steht es um die Kompensation der 60 Prozent Parkplätze, also 210 Parkplätze, die gemäss Grossratbeschluss im Umkreis von 500 Meter kompensiert werden müssen? Das wäre korrekt, wenn dies kommuniziert würde, denn das Parking darf nur in Betrieb genommen werden, wenn die Aufhebung der kompensatorischen Parkplätze rechtskräftig ist. Jörg Vitelli, Basel |
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