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"Kür per Akklamation": SVP-Kandidat Weber bei der Nomination

Thomas Weber – die Antwort der SVP auf Adrian Ballmer

Die SVP Baselland schickt am 6. März Landrat Thomas Weber ins Rennen um die Nachfolge von Adrian Ballmer in der Regierung


Von Otto Graf


Jetzt ist es offiziell: Der Parteitag der SVP Baselland nominierte gestern Donnerstagabend Landrat Thomas Weber als Regierungsratskandidaten. Weber ist auch der Wunschkandidat der bürgerlichen Parteien FDP und CVP. Ob der Buusner dem Kandidaten aus dem links-grünen Lager, Eric Nussbaumer, Paroli bieten kann, hängt ganz davon ab, wie eng die bürgerliche Allianz zusammenrückt.


Es war eine reine Formsache. Der Parteitag der SVP Baselland am Donnerstagabend im Muttenzer Mittenza bestätigte den Entscheid der Parteileitung vom 9. Januar dieses Jahres und erkor mit Akklamation Thomas Weber als Regierungsratkandidat. Jeder andere Entscheid wäre eine Überraschung sondergleichen gewesen.

Weber wird von den anderen bürgerlichen Parteien FDP und CVP als eher gemässigt eingestuft und ist zweifellos der Wunschkandidat dieser Parteien. Während die FDP formell bereits entschieden hat, auf eine Kandidatur aus den eigenen Reihen zu verzichten und dafür Weber vorbehaltlos zu unterstützen, wird die CVP erst am 24. Januar an ihrem Parteitag und Neujahrsapéro in Laufen offiziell entscheiden. Sie dürfte sich dabei, wie sie signalisiert hat, ebenfalls auf Thomas Weber festlegen.

Noch offen ist indes, welchen Kurs die EVP und die BDP als weitere Parteien der Mitte-Allianz einschlagen werden. Die Grünliberalen schicken mit Gerhard Schafroth einen eigenen Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge von Adrian Ballmer. Ebenso die SP, die Eric Nussbaumer nominiert hat und von den Grünen unterstützt wird.

Thomas Weber persönlich

Der jetzt offizielle SVP-Kandidat Weber, geboren 1961 und in Hemmiken aufgewachsen, ist seit 1987 mit Edith, geborene Thommen verheiratet und wohnt in Buus. Das Paar hat drei erwachsene Söhne. Der ETH-Bauingenieur war von 1996 bis 2006 auf dem Tiefbauamt Baselland als Leiter des Geschäftsbereichs Hochleistungsstrassen tätig.

Seit 2007 ist er im Bundesamt für Strassen ASTRA als Leiter der Filiale Zofingen für die Nationalstrasseninfrastruktur der Zentral- und Nordwestschweiz verantwortlich. Dabei steht ihm ein Jahresbudget von rund 450 Millionen Franken zur Verfügung. Er steht derzeit 53 Mitarbeitenden und drei Auszubildenden vor. Im Militär war Weber zuletzt bis zur Entlassung aus der Wehrpflicht im Jahr 2011, altershalber, wie er hervorhob, als Oberst im Generalstab im Führungsstab der Armee eingeteilt. Im Landrat, dem der Regierungsratskandidat seit 2011 angehört, ist er Vizepräsident der SVP-Fraktion.

Als Hobby betreibt Weber, wie auf seiner Homepage nachzulesen ist, Ausdauersport in den Bereichen Nordic Walking, Velofahren und im Schwimmen. Ausserdem hält er eine kleine Herde Walliser Schwarznasenschafe.

Undeutliches Nein zur Abzocker-Initiative

Während die Nominierung des Regierungsratskandidaten völlig unbestritten war, gaben die Parolen zu den bevorstehenden Abstimmungen mehr zu reden. Nationalrat Caspar Baader wandte sich mit deutlichen Worten gegen die Volksinitiative "Gegen die Abzockerei" und empfahl den über 200 Anwesenden, ein Nein in die Urne zu legen. In diesem Fall würde automatisch der Gegenvorschlag des Bundes in Kraft treten. Abzocker, präzisierte Baader, seien Leute, die von einer Firma Geld beziehen, die ihnen gar nicht gehört. Ausserdem wehre sich die SVP seit vielen Jahren gegen überrissene Bezüge von Managern. Die Initiative Minder schiesse aber über das Ziel hinaus.

Schliesslich sprachen sich die Stimmberechtigten mit 107 gegen 86 Stimmen und 8 Enthaltungen vergleichsweise knapp für die Nein-Parole aus. Offenbar hatte der Entscheid der SVP des Kantons Zürich, die Initiative anzunehmen, auf das Baselbiet eine gewisse Signalwirkung, wie alt Regierungsrat Erich Straumann angesichts der vielen Ja-Stimmen mutmasste.

Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen

Klar angenommen mit 176 gegen 4 Stimmen hat der Parteitag die nichtformulierte Volksinitiative "Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen", auf die Fraktionschef Dominik Straumann näher einging. Beide Schlösser seien wichtige Kulturgüter, die dem Volk gehören, verdeutlichte der Redner und erinnerte daran, dass mehrere ehemalige Mitglieder der Regierung hinter der Initiative stünden.

Der Gegenvorschlag wurde mit 174 gegen 3 Stimmen in die Wüste geschickt.

Regelrecht Schiffbruch erlitten der Bundesbeschluss über die Familienpolitik und die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes. Beide Vorlagen erläuterte Nationalrat Thomas de Courten. Die externe Kinderbetreuung entspreche in keiner Art und Weise den Vorstellungen der SVP über eine Familie. Zudem hätte der Bundesbeschluss enorme Kosten zur Folge. Stattdessen machte sich de Courten für eine Initiative stark, die denjenigen, die ihre Kinder selber erziehen, einen Steuerabzug gewährt.

Nein zum Raumplanungsgesetz

Auch das revidierte Raumplanungsgesetz, rechnete de Courten vor, sei eine Kostenfalle. Würde die Vorlage angenommen, müssten 188 Quadratkilometer Bauland ausgezont werden. Bei einem Preis von 200 Franken je Quadratmeter käme es somit zu einem Wertverlust von 37,6 Milliarden Franken, verbunden mit einer Verknappung und Verteuerung des Baulandes, was wiederum höhere Wohn- und Mietkosten zur Folge hätte.

Die Standortattraktivität, erklärte der Redner weiter, würde dazu führen, dass Firmen ins Ausland abwanderten, wo bessere Rahmenbedingungen herrschen. Statt die Kantone und die Grundeigentümer zu bevormunden, gebe es auch hier, so de Courten. einen besseren Weg: Anreize schaffen für verdichtetes Bauen. Auf diese Art liessen sich nicht nur die Ortskerne wieder beleben. Ausserdem würde das Kulturland geschont.

18. Januar 2013

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RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

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Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).