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Basler Liberale finden neues FDP-Logo nicht so "logo"Mit der neuen Marke "FDP Wir Liberalen" lösen die Freisinnigen eine Kontroverse mit dem liberalen Allianzpartner aus Von Peter Knechtli Die Schweizer Freisinnigen gehen mit dem neuen Slogan "FDP - Wir Liberalen" ins Wahljahr 2007. In Basel-Stadt sorgt die neue Marke für einige Irritation, zumal das FDP-Logo nun auch in reinem Blau erscheint: Mit den Liberalen gibt es bereits eine liberale Partei in Blau. Ihre Präsidentin spricht von "Ideen-Klau". So wie Maria Iselin, die Präsidentin der Basler Liberal-demokratischen Partei (LDP), dürften in den nächsten Tagen auch verschiedene andere Mitglieder der Liberalen grosse Augen machen: Die bürgerliche Partner-Partei FDP verpasst sich landesweit eine neue Marke: "FDP Wir Liberalen". Statt wie bisher in rot-blauer Farbe soll das neue FDP-Logo künftig einfarbig in einem milden Blau daher kommen. 20. April 2006
"Basler FDP kann auf Okkupation der Bezeichnung verzichten" Bei aller notwendigen und gerechtfertigten Kritik am dreisten Namensklau durch die FDP muss festgehalten werden, dass die Verantwortung dafür nicht bei der Basler FDP liegt, sondern bei der FDP Schweiz. Die Basler Freisinnigen haben es jetzt aber in der Hand, durch eine eindeutige Haltung und einen Verzicht auf die Okkupation der Bezeichnung "Wir Liberalen" oder "Liberale (Volks-)Partei" etc. zumindest auf kantonaler Ebene das Risiko zu minimieren, unlauteren Wettbewerb zu betreiben. Die Möglichkeiten freisinniger Exponentinnen und Exponenten, sich weiterhin auch für liberale Anliegen zu engagieren (welche bei uns zur Kenntnis genommen und geschätzt werden), werden dadurch in keiner Weise beieinträchtigt oder gar verunmöglicht. Mit diesem Schritt würden die Basler Freisinnigen einen wesentlichen Beitrag zur Chance auf eine erfolgreiche Weiterführung der "Bürgerlichen Allianz autonomer Partner" auf kantonaler Ebene leisten. Dies wäre umso wünschbarer, als dass bei diesem nach wie vor anfälligen Pflänzlein in den vergangenen Monaten erste Anzeichen von verstärktem Wachstum festzustellen waren. Maria Iselin-Löffler, Parteipräsidentin LDP Basel-Stadt, Riehen "Die FDP war schon immer eine liberale Partei" Ich kann nicht begreifen, dass man sich über das neue Logo der FDP aufregen kann. Die FDP war schon immer eine liberale Partei und dass das nun auch im Logo steht, ist eigentlich nur folgerichtig. Felix Schäfli, Hersberg "Ein wunderschönes Eigengoal" Kaum ist der neue FDP-Mann am Ruder, ist schon der erste Knatsch mit den befreundeten Liberalen Tatsache geworden. Frau Iselin rügt die FDP-Mannen, das "neue Leitbild" sei nur "geklaut", alles nur kopiert - von den Liberalen! So Unrecht hat Frau Iselin bestimmt nicht, liebe FDPler, das war ein wunderschönes Eigengoal, das Rot/Grün in Verzückung bringt. Da wird von "Aufbruch zu neuen Ufern" schwadroniert, doch die neuen Heisssporne in der FDP übersahen die Fettnäpfchen generös. Der ehemalige Kapitän Urs Schweizer nimmt's sicher lachend zur Kenntnis. Der FDP haftet zurzeit schweizweit das Pech an den Stiefeln, die Partei und ihre Politik kommen nicht mehr gut an. Wer von den Jungen Wählern legt da noch sein Votum für die FDP ein? Kaum einer, wie die letzten Wahlen in Basel-Stadt zeigten. Wenn dann noch Wirtschaftskoryphäen wie Herr Ospel und Herr Vasella mit ihren in keinster Weise gerechtfertigten Mega-Salären der FDP angehören, das kommt beim Volk nicht mehr gut an. Die einst "staatstragende Partei" wurde rechtsaussen von der SVP glatt überholt. Eric Cerf, Basel "In Basel-Stadt gibt es weiterhin die Original-Liberalen" Nachdem die CVP zur "liberal-sozialen überkonfessionellen christlichen Wertepartei" mutiert ist, werden die Freisinnigen nun also zu den "Wir Liberalen". Wenn das neue Etikett - insbesondere auf Bundesebene - nun tatsächlich zu mehr liberaler Politik führen würde, wären diese kreativen Wortschöpfungen vorbehaltlos zu begrüssen. Zweifel sind aber angebracht, denn nicht Slogans sind ausschlaggebend, sondern die politischen Ergebnisse. Die bürgerlichen Bundesratsparteien hätten es dank solider Mehrheiten in beiden Kammern in der Hand, nicht nur neue Slogans zu kreieren, sondern für eine liberale Politik zu sorgen.
Um die Aufgabe, all die verschiedenen parteiinternen Strömungen unter einen Hut zu bringen, beneide ich keinen freisinnigen Parteipräsidenten. Ob es aber geschickt ist, nach "radikal" und "freisinnig" innert weniger Jahre bereits wieder auf ein neues Pferd zu setzen, bleibt abzuwarten. Grund zur Erwartung, dass die Freisinnigen nicht vollends zu Liberalen mutieren und ihre radikale Wählerschaft damit im Regen stehen zu lassen, ist vorhanden. Immerhin hat es bei der FDP-Werbeabteilung noch zu einem eigenen Blauton gereicht. Liberale Wählerinnen und Wähler haben in Basel auch weiterhin die Möglichkeit, sich für das Original zu entscheiden. Ronald Rebmann, Einwohnerrat LDP, Riehen "Es tut mir leid für Euch Basler" Als Baselbieter, der kurz in Basel-Stadt etwas Einsicht in die Politik hatte: Beruhigt Euch! Die Schweiz besteht nicht nur aus Basel, Riehen und Bettingen. Die FDP gibt sich in der ganzen Schweiz einen neuen Auftritt, der zu ihrem Programm für eine wachsende, intelligente, offene und moderne Schweiz passt. Dass es dieses Problem in Basel gibt, war wohl allen klar, doch es tut mir leid für Euch Basler: Schon in Allschwil, Binningen oder Münchenstein interessiert das kein Mensch mehr wirklich. Ein Sturm im Wasserglas. Siro Imber, Allschwil "Dieser Stil fördert keine Fusionsgelüste" Ein guter Ruf der fünfzig Jahre währt, wird oft durch eine schlechte Tat entehrt! Da fällt doch den Freisinnigen die sich zur Zeit im absoluten Formtief befinden, nichts Besseres ein als sich mit fremden Federn zu schmücken. Tiefer kann eine Partei wohl nicht mehr fallen. Dass dieser schlechte Stil bei den wirklichen Liberalen die Fusionsgelüste wohl kaum fördert, dürfte klar sein. Bruno Honold, Basel "So rasch wie möglich auf Distanz zur FDP gehen" Was soll, was kann man dazu noch sagen: Stil hat man. Erlernbar ist er nicht. Vor wenigen Monaten riefen einige FDP-Senioren hemmungslos, verzweifelt, nach der Fusion mit den altehrwürdigen Basler Liberalen. Taktisch gewohnt elegant begleitet vom totalen personellen Offenbarungseid der grauen FDP-Eminenz Max Pusterla. Ein Antrag, eine Avance, die von der Präsidentin der Liberalen gewohnt souverän abgelehnt wurde. Im Herbst letzten Jahres.
Innovativ, wie die FDP bekanntermassen ist, scheint man sich nun dazu entschlossen zu haben, die Strategie zu wechseln und auf der Ebene zu fusionieren, wo man das Plazet der Liberalen - je nach Stilempfinden - nicht benötigt: Im Erscheinungsbild! Der guten Ordnung halber sei jenen, die glauben, FDP und Liberale seien "eins" oder "Zwillinge" oder Gott weiss ich wie "verwandt", die Lektüre eines Essays aus der Feder des liberalen Arztes Hans-Ulrich Iselin empfohlen (www.ldp.ch). Dort werden einige der Unterschiede zwischen der staatsorientierten, zentralistischen FDP und den eher gesellschaftsorientierten, föderalistischen, frei von Partikularinteressen agierenden Liberalen aufgezeigt.
Doch die Frage, die - von Frau zu Herrn Präsident - zu stellen und zu beantworten ist, lautet: Welche Ziele verfolgt der neue Basler FDP-Präsident Daniel Stolz? Führt er seine Partei und falls ja: Wohin? Oder ist es der während dem liberalen Präsidium Vonder Mühll (1998-2003) höchst privilegiert geförderte Baschi Dürr, der bei der Basler FDP das Szepter schwingt?
Nach Urs Schweizers Bammatter-Diktat von 2004, dem anschliessendem Verlust des zweiten liberalen Regierungs-Sitzes, nach dem hochnotpeinlichen FDP-Fiasko Saskia Freis dieses Frühjahr, nach dem unwürdigen, ja lächerlichen Hick-Hack in Baselland und aufgrund des landesweit akzentuierten FDP-Exekutiv-Abwahltrends kann auf Seiten der Liberalen eigentlich nur ein Ziel bestehen: So rasch als möglich, so weit wie möglich auf Distanz gehen zur FDP!
Mit der Bitte um Nachsicht; aber ich denke, es ist nicht unwichtig zu wissen, dass der neue, "schicht- und milieu-unabhängige" FDP-Präsident Daniel Stolz nicht mit gut-radikalen, gut-freisinnigen Traditionen bricht. Wurde er auf OnlineReports eben noch zitiert mit "punkto 'FDP-Wir Liberalen' sei durch die Basler FDP noch nichts entschieden", so lässt er im "Spektrum der Parteien des heutigen Baslerstabs" die Hüllen fallen! O-Ton D. Stolz: Die FDP sei nun neu "Die Liberale Volkspartei", die "Liberalen Inhalten treu bliebe". Liberal wäre, à titre exemplaire: Konstanz in den Aussagen! Patric C. Friedlin, Basel |
vor Gewissens-Entscheid |
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Erneuter Knall bei der SVP:
Riebli will Präsident werden
Caroline Mall zieht Kandidatur zugunsten des
68-jährigen Politikers aus Buckten zurück.
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Ein Schweizer Vorzeige-Projekt:
20 Jahre "Obstgarten Farnsberg"
Mit Birdlife-Projektleiter Jonas Schälle
unterwegs in einem Bijou der Biodiversität.
SVP BL vor Scherbenhaufen:
Wie konnte es so weit kommen?
Alessandra Paone über die Gründe, die zu
den Zerwürfnissen in der Partei geführt haben.
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Eskalation bei der SVP: Fraktionschef Riebli abgesetzt
Ab sofort leitet Reto Tschudin
die SVP-Fraktion im Baselbieter Landrat.
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Kantonsgericht Baselland:
Mitte droht leer auszugehen
Freisinn kann sich bei der Ersatzwahl dank
Taktik und Zufall einen Vorteil erhoffen.
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Regierungsrat Mustafa Atici muss die Kritik ernst nehmen
Kommentar von Jan Amsler und Alessandra Paone zur Regierungswahl in Basel-Stadt.
Mustafa Atici in die
Basler Regierung gewählt
Der SP-Kandidat ist der erste Kurde in einer Kantonsregierung – Cramer wird Präsident.
Reizfigur Sarah Regez:
Gefahr eines Absturzes
Peter Knechtli über die Kontakte
der SVP-Politikerin zu Rechtsextremen.
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Dominik Straumann tritt als SVP-Präsident zurück
Vize Johannes Sutter soll übernehmen
und den Richtungsstreit beenden.
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