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"Man erhoffte sich tiefere Preise": "Procap"-Präsidentin Pia Fankhauser

"Ich akzeptiere das nicht einfach so"

"Procap"-Präsidentin Pia Fankhauser über die Verteuerung der Behinderten-Transporte


Von Michael Baumgärtner


Die Selbsthilfe-Organisation "Procap" will die teilweise massive Verteuerung der Behinderten-Transporte in der Region Basel, die OnlineReports publik machte, nicht einfach hinnehmen. Das sagt die regionale "Procap"-Präsidentin Pia Fankhauser.


Der freie Wettbewerb um Behindertentransporte, den die beiden Basel mit Beginn des Jahres eingeführt hatten, führte auf längeren Fahrten zu einer massiven Verteuerung - zu Lasten der Behinderten. OnlineReports berichtete über den Fall des rollstuhlgängigen Rentners Karl Hürlimann (88), der für seine Fahrt nach Rheinfelden plötzlich mehr als das Dreifache des früheren Tarifs zahlen musste (Link zur Story siehe unten).

Dieser Fall alarmierte auch Pia Fankhauser, die Präsidentin der Nordwestschweizer Sektion der Behindertenselbsthilfe-Organisation "Procap". Der Verein setzt sich gemäss Fankhauser dafür ein, "dass Menschen mit einer Behinderung möglichst selbstständig und gleichberechtigt leben können". Faire Preise bei Behindertentransporten zählen deshalb auch zu den Anliegen von "Procap". Im Gespräch mit OnlineReports nimmt Fankhauser Stellung zum neuen Tarifsystem und erklärt, wie "Procap" auf diese unbefriedigende Situation reagieren wird.

OnlineReports: Frau Fankhauser, wie stehen Sie zum neuen System bei den Behindertentransporten?

Pia Fankhauser: Mit dem System wollte man eine Verbesserung der Zugänglichkeit zu den Transportmitteln erreichen. Vor der Neuregelung bestanden teilweise lange Wartefristen und spontane Fahrten waren kaum möglich. Zudem erhoffte man sich vom Wettbewerb tiefere Preise ...

OnlineReports: ... was scheinbar eine Fehleinschätzung war. Was hat denn die neue Tarifregelung zur Folge?

Fankhauser: Mit der neuen Tarifregelung sollen offenbar die längeren Fahrten verhindert werden, was wiederum eine Einschränkung darstellt.

OnlineReports: Ist bei der Erstellung und der Ankündigung der neuen Tarifregelung etwas schief gelaufen?

Fankhauser: Die Kommunikation scheint mir unglücklich. Es wäre wichtig gewesen, die betroffenen Menschen mittels Beispielen ("die Fahrt im Dezember kostete so viel, ab Januar aber so viel") auf die Verteuerung aufmerksam zu machen. Wer weiss schon im Voraus, wie viel der Taxameter anzeigen wird? Und eine derartige Erhöhung von 11 auf 40 Franken wie im Fall Hürlimann muss man schon sehr gut begründen und Alternativen aufzeigen.

 

"Diese massiven Preiserhöhungen
waren uns nicht bewusst."

 

OnlineReports: Warum haben sich die Behindertenorganisationen denn nicht schon vor der Einführung des neuen Tarifregimes gegen derart massive Preiserhöhungen gewehrt?

Fankhauser: Weil sie uns nicht bewusst waren. Das grössere Angebot schien mit der Kontingentierung ausgeglichen. Zudem wurden mit dem Wettbewerb tiefere Preise erwartet.

OnlineReports: Wie wird nun "Procap" auf die Auswirkungen der Tarifbestimmungen reagieren?

Fankhauser: Ich akzeptiere diese neue Regelung nicht einfach so. Wir suchen jetzt als nächstes das Gespräch mit anderen Organisationen – zum Beispiel mit der Behindertenselbsthilfe beider Basel IVB – und hoffen, gemeinsam Lösungen zu finden und konkrete Schritte zu planen. Uns ist die Autonomie der Menschen mit Behinderung wichtig. Wir leben in einer mobilen Gesellschaft, Teilhabe findet auch über die Mobilität statt.

OnlineReports: Welchen Rat würden Sie Karl Hürlimann in seiner Situation geben?

Fankhauser: Zum einen würde ich ihm empfehlen, sich ein billigeres Taxiunternehmen zu suchen. Es gibt eine Liste der Transportunternehmen, daraus kann er die Angebote anfragen. Zum anderen besteht die Möglichkeit, eine Fahrgemeinschaft zu bilden, was aber für ihn bestimmt keine befriedigende Lösung ist.

19. Januar 2012

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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