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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
"Ergebnis eines Kuhhandels": Basler Kunstmuseum-Parking vor Eröffnung

Kunstmuseum-Parking unmittelbar vor der Eröffnung

Das Parkhaus bietet 350 zentrumsnahe Plätze für die Öffentlichkeit und die Banken UBS und Credit Suisse


Von Peter Knechtli


Vor der Basler Einkaufsmeile geht am 17. Dezember das unterirdische Kunstmuseum-Parking mit 350 Plätzen in Betrieb. Heute Mittwochnachmittag konnten Medienvertreter einen Augenschein nehmen.


Auf einer Länge von 170 Metern – vom St. Alban-Graben bis zum Kunstmuseum – wird auf vier Geschossen Parkraum für 350 Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Eigentlich handelt es sich um drei kleine Parkhäuser: eines für die Öffentlichkeit und je eines für die Banken UBS und Credit Suisse.
 

Im ersten Untergeschoss befinden sich acht Parkplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie 18 Frauen-Parkplätze. Im vierten Untergeschoss warten neun E-Tankstellen auf Energiekunden.


Credit Suisse investiert, Implenia baut

Investorin ist die Credit Suisse Funds AG. Die Kosten belaufen sich auf 68 Millionen Franken, die vom Kanton Basel-Stadt finanzierten Kosten für die Oberflächen Infrastruktur-Arbeiten liegen bei 13 Millionen Franken. Totalunternehmerin seit 2019 ist "Implenia".


Aufgrund der durch die beidseitigen Häuserreihen vorgegebenen beschränkten Raumverhältnisse entstand ein Parkhaus mit relativ schmaler Fahrbahn. Dafür haben Parkfelder eine Breite von 2.90 Metern, was als überdurchschnittlich gilt. Der Stundentarif soll bei vier Franken liegen.


Die Einfahrt befindet sich im Luftgässlein (wo früher die Ausfahrt des Credit Suisse Parking war). Dort um die Ecke am St. Alban-Graben führt ein Lift in die Tiefe. Die Ausfahrt führt über das UBS-Parking in Richtung Wettsteinbrücke, wobei der noch zu bauende und im Sommer 2022 in Betrieb gehende Kreisel beim Kunstmuseum die Fahrt in verschiedene Richtungen ermöglicht.

Sicherheit: Auffallende Helligkeit
 

Auffallend am Parkhaus ist die Helligkeit, die unter der Kundschaft ein "Sicherheitsgefühl" auslösen soll. Zur Ausstattung gehören auch Notruf und Videoüberwachung.


Laut Architekt Stefan Meyer ist das Parking ideal gelegen, um Benützenden aus dem Raum Badischer Bahnhof via Grenzacherstrasse und vom Bahnhof SBB / Aeschenplatz via Dufourstrasse einen Abstellplatz in der kultur- und einkaufsnahen City zu bieten.
 

Das Parkhaus entstand aus einem politischen Kuhhandel. Rot-Grün stimmte im Jahr 2013 dem von den Bürgerlichen favorisierten Parking-Bebauungsplan nur zum Preis zu, dass die Mittlere Brücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt wird – was auch geschah.

Ingenieure gefordert
 

Das Bauwerk mit einer Bauzeit von 38 Monaten stellte immense Anforderungen an die Ingenieure. Erstens musste die BVB-Tramlinie durch den St. Alban-Graben immer eingleisig befahrbar sein; zweitens wurde der immense Aushub unteririsch abgetragen und weggeführt – ein Teil davon auf die Liestaler Inertstoff-Deponie "Höli", die in letzter Zeit von sich reden machte.


Während die Regierung Tram- und Bushaltestellen zusammenlegen oder aufheben will, fällt auf, wie nahe die BVB-Stationen "Bankverein" und "Kunstmuseum" beisammen liegen. Dies sei, so hiess es heute, 2016 "aufgrund ihrer Wichtigkeit" so beschlossen worden.

Langwieriges politisches Seilziehen
 

Erste Planungs-Ideen gehen zurück auf das Jahr 1999. Nach einem langwierigen politischen Seilziehen um das Standortkonzept verschiedener Anbieter bis vor Bundesgericht und revidierten Regierungs-Entscheiden erteilte der Kanton 2016 die Baubewilligung. Als nicht ganz einfach entpuppte sich die Investorensuche: erst zwei Jahre später entschied sich Credit Suisse als Investor. Ende 2018 war Baubeginn. Später kam es zu Verzögerungen.
 

Die Eröffnung erfolgt am 17. Dezember punkt 0.00 Uhr. Am kommenden Samstag besteht für die Öffentlichkeit von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit einer Besichtigung. Bis dann dürfte die schon abgeblätterte Wandfarbe wieder aufgetragen sein.

Dann können auch die während der Bauarbeiten im früheren Stadtgraben gefundenen archäologischen Fundstücke bestaunt werden – darunter keltische und römische Münzen sowie Überreste eines Affen aus der Zeit zwischen 1350 und 1450.

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8. Dezember 2021

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"Kritische Ein- und Ausfahrt"

Einen vergleichbaren Aufwand für den Bau eines Parking hat die Stadt wohl noch nie erlebt und mit Sicherheit ist mit ähnlicher Penetranz kaum je Veloinfrastruktur umsetzbar. Das Konzept, die Strassen mit Garagen zu unterkellern überzeugt trotzdem. Oberirdische Parkfelder sind wieder zum Flanieren oder Baumpflanzungen nutzbar. Auch die Ingenieurbaukunst der Spiralrampen überzeugt.

Weniger gut scheint hingegen die Lage der Ein- und Ausfahrt gewählt: Trottoirs an Toplage mit hoher Fussgängerkadenz und Velopendlerrouten queren, um zu einer Tiefgarage einer Einkaufsstrasse zu gelangen, das hätte unbedingt vermieden werden müssen. Im Vergleich dazu mutet die frühere Einfahrt ins CS-Parking an der Freie Strasse als geradezu unproblematisch an. Pauschal betrachtet sind etwas abseits der Verkehrsachsen gelegene Einfahrten ins UG die bessere Lösung. Das sieht man bei den grossen Kaufhäusern im Gundeli und anderswo in der Stadt.

 

Nicht weit entfernt ist sehr geschickt eine Ein- und Ausfahrt zur Bedienung zahlreicher Wohnblocks beidseitig des Goldigen Löwen sehr diskret und praktisch an der Malzgasse platziert, was zeigt: Auch wenn ein Parkhaus autonom bewirtschaftet sein soll, ein Zusammenschluss mit benachbarten Tiefgaragen zum Einsparen von Zufahrtsrampen ist möglich. Anderswo gibt es die Extraspur, was beim Storchenparking zu bewundern ist. Die Autos in der Wartposition stören damit den Verkehrsfluss der zahlreichen Velos, ÖV und Fussgänger kaum. Auch eine kleine Lücke kann markiert werden. Daran ist beim Parkhaus Kunstmuseum kaum zu denken.

 

Ob beim Parking St. Alban-Graben noch eine Lichtsignalanlage aufgestellt werden muss? Beim einem vergleichsweise schwach frequentierten Parking Elsässertor zum Beispiel ist das so. Noch innovativer wäre es, das Parkhaus für Auto/Velo gemischt zu nutzen. Es wäre dann für ausreichend Vorsicht geboten und verinnerlicht, dass auf städtischem Strassenraum immer mit Fussgängern und Velos zu rechnen ist. Die Tiefgarage für Auto/Velo gemischt zu nutzen zu lassen, wäre mögliche Lösung und willkommene Geste der Investoren.




Tilmann Schor, Basel




"Nicht sehr weitsichtig geplant"

Mit oder ohne Kreisel am Kunstmuseum fliesst der Verkehr aus dem Parkhaus Richtung Kleinbasel. Was passiert auf der Brücke, was am 
Wettsteinplatz, was im Quartier? Nicht sehr weitsichtig geplant!


Peter Bächle, Basel




"Wie steht es um die Kompensation?"

Wie steht es um die Kompensation der 60 Prozent Parkplätze, also 210 Parkplätze, die gemäss Grossratbeschluss im Umkreis von 500 Meter kompensiert werden müssen? Das wäre korrekt, wenn dies kommuniziert würde, denn das Parking darf nur in Betrieb genommen werden, wenn die Aufhebung der kompensatorischen Parkplätze rechtskräftig ist.


Jörg Vitelli, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).