© Foto by Kanton BS
Wahlen in Basel-Stadt: Hier wird es spannendWer muss in den zweiten Wahlgang? Wie schliesst die SVP mit ihrem moderaten Auftritt ab? Und was bedeutet der Alleingang der Grünen? Die Übersicht. Von Alessandra Paone und Jan Amsler Basel-Stadt wählt am Sonntag die Regierung und das Parlament neu. Nach den nationalen Wahlen im vergangenen Herbst und den Ersatzwahlen im Frühling mit zwei Wahlgängen werden die Stimmberechtigten zum vierten Mal innerhalb nur eines Jahres zum Wählen aufgefordert.
Was macht Esther Keller?
Esther Keller war die grosse Überraschung der Gesamterneuerungswahlen 2020. Nach gerade einmal anderthalb Jahren im Grossen Rat wurde die Grünliberale in die Regierung gewählt. Sie bekam das Bau- und Verkehrsdepartement, das ihrem Vorgänger Hans-Peter Wessels viele Negativschlagzeilen beschert hatte.
Es geht auch ohne Bündnis: Esther Keller. © Foto by ale.
Auch deshalb sieht man Kellers Sitz am ehesten gefährdet. Und weil die 39-Jährige die einzige Kandidatin ist, die nicht in einem Bündnis antritt. Sie steht mit ihrer GLP allein in der Mitte. Links haben sich traditionsgemäss SP, Grüne und Basta zusammengeschlossen. Rechts bilden alle bürgerlichen Parteien eine Allianz; vor vier Jahren war die SVP noch nicht willkommen und musste allein antreten.
Lesetipps:
Geht die Strategie der SVP auf?
Die SVP ist immer noch die SVP, ihre Kernanliegen sind immer noch dieselben: mehr Sicherheit, weniger Migration. Und doch wirkt die Partei anders als noch bei den eidgenössischen Wahlen vor einem Jahr. Während damals laute Kampfansagen und grenzwertige Parolen dominierten, gibt sich die Partei nun moderat.
Geben sich moderat: Hablützel, Messerli, Amiet. © Foto by ale.
Tatsächlich haben die Gewaltexzesse (vor allem im Kleinbasel) die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert. Die Stadtbevölkerung wünscht sich unabhängig von der politischen Gesinnung mehr Sicherheit. Die SVP hat aufs richtige Thema gesetzt. Und mit ihrem gemässigten Ton könnte es ihr sogar gelingen, auch Stimmberechtigte ausserhalb der klassischen SVP-Wählerschaft anzusprechen.
"Kommunikation verbessern": von Falkenstein, Hug, Kuster. © Foto by ale.
Die Liberalen haben hingegen bei den nationalen Wahlen 2023 massiv verloren. Ihr Stimmenanteil sank gegenüber 2019 samt Unterlisten von 15,3 auf 10,3 Prozent. Davon profitierte am meisten die SVP, die mit neu 14,1 Prozent zur stärksten bürgerlichen Kraft in Basel-Stadt aufstieg.
Lesetipps:
Wie verhalten sich Basta und Grüne nach ihrer Trennung?
Erstmals seit 20 Jahren treten Basta und Grüne separat an und nicht mehr als Grün-Alternatives Bündnis. Wie sich das auswirkt, ist offen und sorgt in der ganzen Linken für Spannung. SP-Präsidentin Lisa Mathys sprach gegenüber OnlineReports von einer "Blackbox".
Basta mit Zürcher, Goepfert, Bolliger, Deiss und Bernasconi (v.l.). © Foto ZVG
Die Grünen haben im Grossen Rat aktuell 13 Sitze, Basta 5. Während die Grünen ähnliche Positionen wie die Sozialdemokraten vertreten, kann sich Basta als dezidiert linke Stimme klarer positionieren. Das kann gerade in Zeiten von hoher Prämienlast und Inflation helfen.
Lesetipps: Was passiert im zweiten Wahlgang?
Basel-Stadt hat bei Regierungswahlen ein strenges absolutes Mehr. Deshalb kommt es in aller Regel zu einem zweiten Wahlgang. 2020 haben es mit Conradin Cramer (LDP), Lukas Engelberger (Mitte), Tanja Soland und Beat Jans (beide SP) vier Kandidierende auf Anhieb geschafft, die anderen mussten in die Zusatzrunde.
Im zweiten Wahlgang noch dabei? Anina Ineichen. © Foto: Michael Fritschi
Wenn zum Beispiel nur Sozialdemokraten (Kaspar Sutter und Mustafa Atici) und Esther Keller in den zweiten Wahlgang müssen, dürften sich die Grünen und Basta mit ihren Kandidierenden Anina Ineichen und Oliver Bolliger einen taktischen Rückzug überlegen. Denn sie werden kaum riskieren wollen, dass das heutige Mehrheitsverhältnis auf die bürgerliche Seite kippt. Nach dem Motto: Lieber mit Esther Keller eine halbe Linke statt ein SVPler im Regierungsrat.
Lesetipp: Wir berichten am Sonntag direkt aus dem Wahlforum im Congress Center. Alles Wichtige zu den Wahlen lesen Sie auf OnlineReports.ch.
18. Oktober 2024
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