© Foto by Jan Amsler, OnlineReports.ch
Kurier Jérôme Thiriet will für die Grünen in der Regierung abliefernDer Unternehmer und Grossrat strebt den "nächsten Karriereschritt" an und will den Sitz von Beat Jans erben. Die SP ist sauer. Von Alessandra Paone und Jan Amsler Jérôme Thiriet soll die Grünen zurück in die Basler Kantonsregierung bringen. Ganz kurzfristig hat die Partei am Mittwochmorgen zu einer Medienkonferenz geladen.
"Express-Übung"
Thiriet wird von den beiden Parteichefs, Raffaela Hanauer und Benjamin van Vulpen, flankiert. Geht es während der Medienkonferenz um strategisch heikle Fragen, übernehmen sie das Wort. Es gilt, taktische Fehler möglichst zu vermeiden. Die Zukunft der Grünen in Basel steht auf dem Spiel. Man will den 2020 verlorenen Sitz von Elisabeth Ackermann zurückerobern.
Raffaela Hanauer, Jérôme Thiriet, Benjamin van Vulpen. © Foto by jam., OR
Thiriet sei nun der Kandidat für die Wahl im März, wenn es um den Ersatz von Regierungspräsident Beat Jans geht, der in den Bundesrat gewählt wurde. Danach schaue man weiter. Aus Sicht von Hanauer sind aktuell sowohl die GLP als auch die LDP in der Regierung übervertreten, wie sie auf Anfrage sagt. "Wir haben Anspruch auf diesen Sitz."
Grüne gegen SP
Mit der Kandidatur der Grünen wird nun das Szenario wahrscheinlich, dass es am 7. April zu einem zweiten Wahlgang kommt. Nun geht es für Thiriet darum, im ersten Wahlgang vom 3. März die Kandidatur der SP zu schlagen. Wen die Sozialdemokraten ins Rennen schicken, Mustafa Atici oder Edibe Gölgeli, entscheiden die Delegierten am Mittwochabend.
Arslan hätte gewollt
Auch bei der Regierungskandidatur hat man offenbar wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Basta genommen: Die Partei habe schon früh gesagt, keine Kandidatur aufzustellen, erklärt der Co-Präsident der Grünen, Benjamin van Vulpen, und ergänzt: "Sibel Arslan gehört der Basta an." Mathys: "Offenbar überwiegen die eigenen Interessen." Bei der SP kommt die Kandidatur der Grünen nicht gut an. "Ich mache sicher keine Luftsprünge und bedaure diesen Alleingang sehr", sagt Parteipräsidentin Lisa Mathys. Sie versteht Thiriets Kandidatur als klaren Angriff auf den SP-Sitz. Eine andere Interpretation gebe es nicht, da ja nur dieser Sitz zur Verfügung stehe.
Not amused: Lisa Mathys. © Foto ZVG
Die SP-Präsidentin hätte es lieber gesehen, wenn die Grünen erst bei den Gesamt-Erneuerungswahlen angetreten wären. Sie gibt sich dennoch selbstbewusst: "Wir haben mit Mustafa Atici und Edibe Gölgeli zwei hervorragende Kandidaten. Beide haben einen eindrücklichen politischen Erfahrungsrucksack", sagt sie.
Bürgerliche beweisen Geduld
Es fragt sich nun, wie die Bürgerlichen auf die neue Ausgangslage reagieren. Im Moment deutet vieles darauf hin, dass die FDP mit dem früheren Parteipräsidenten und Grossrat Luca Urgese zur Wahl antritt. Die Freisinnigen werden voraussichtlich am Freitag kommunizieren.
Und was macht die SVP? Unterstützt sie die freisinnige Kandidatur oder bringt sie sich gar selbst ins Spiel, ganz nach dem Motto: Möge der Bessere gewinnen? Jedenfalls scheint sich die Partei noch nicht endgültig entschieden zu haben. SVP-Chef Pascal Messerli sagt: "Sobald unser Entscheid definitiv ist, werden wir das kommunizieren. Mehr kann ich momentan nicht sagen." Das soll noch vor Weihnachten geschehen. 20. Dezember 2023
"Ein mächtiges Problem" Wie ich hier vor Kurzem schon auf tragische Weise feststellen musste: Der Begriff "Kommunikation" scheint bei den Basler sogenannten Elite-Politikern ein mächtiges Problem zu haben. Das zeigt wieder mal dieses Vorpreschen. Das geht so lange gut, bis der Bürger einfach mal den Hals voll hat. Bruno Heuberger, Oberwil "Was machen ausser lachen?" Wahlen im Machtschach-Kampfmodus à gogo: für einen Teil der Medien und der Bevölkerung ebenso mega-giga-geil und spannend wie sachpolitisch ein Nonsens. Was soll ich da noch machen ausser lachen? Ueli Keller, Allschwil |
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