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"Schutzkonzept produziert Aufträge": Transparenter Virenschutz im Video-Studio

Wer noch einen Spuck-Schutz braucht, muss sich sputen

Die Plexiglas-Branche erlebt als Folge der Corona-Schutzkonzepte einen noch nie dagewesene Aufschwung


Von Fabian Schwarzenbach


Seit der Bundesrat die Corona-Restriktionen ausgerufen hat, geht nichts mehr über den Spuck-Schutz: Keine Besprechung, kein Studio-Auftritt und kein Zahlvorgang im Detailhandel ohne die präventiven Schutz-Scheiben. Die Plexiglas-Branche erlebt einen echten Boom. Das Material wird langsam knapp.


 "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!", sang "Geier Sturzflug" zu Beginn der Neuen Deutschen Welle. Damit nur in diese und nicht (unabsichtlich) ans Verkaufspersonal trübt eine Plexiglasscheibe den Blick an der Kasse oder der Information leicht.

Etwas unschöner, aber treffender wird die Kunststoff-Wand deshalb "Spuck-Schutz" genannt. Als "Aufsteller" auf dem Verkaufstresen montiert oder gleich als ganze "Kabine" kann die Virus-Absicherung bestellt werden. Aber auch im Fernsehen schützt sich die Moderatorin vor dem Gast und an einer Medienkonferenz können sich die Protagonisten näher kommen.

Auch Herr Regierungsrat musste lernen

Selbst der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger musste "immer wieder lernen", nachdem er an der ersten Online-Medienkonferenz zu "Corona" Seite an Seite neben Kantonsarzt Thomas Steffen gesessen war. Prompt kam es sofort zu mahnenden Reaktionen: Seit dann gehört die Kunststoff-Trennscheibe zum festen Inventar.

Schon bald mit der Beschaffung des transparenten Sicherheit-Behelfs konfrontiert war Andy Klossner, Inhaber der Basler Videoproduktions-Firma "Instinkt Pictures". Ein Bekannter seines Geschäftspartners Patrick Kunz, der auf Laserschnitt spezialisierte Guido Haas, fertigte innert Tagesfrist spontan eine stabile Trennscheibe, die jetzt an Video-Übertraugungen zum Einsatz kommt.

Haas, Inhaber der Reinacher Einzelfirma "Take Shape", war in diesen Wochen auch schon für Kosmetikerinnen tätig. Die Scheibe musste so beschaffen sein, dass eine Aussparung die Arbeit an den Händen der Kundinnen und Kunden möglich macht. Die Anfragen haben zugenommen, seit die vom Verbot betroffenen KMUs ihren Betrieb wieder aufnehmen durften, aber über eine Schutzkonzept verfügen müssen.

Fünf- bis zehnfach höhere Nachfrage

"Das Plexiglas kann geschnitten, gebohrt und unter Wärme geformt werden", zählt Verena Jucker Vorteile des Acrylglases auf. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Branchenverbandes "Kunstoff.swiss" bedauert, dass "die Ware auf dem europäischen Markt langsam knapp wird".

Die Schweiz importiere den Kunststoff in erster Linie aus Deutschland und zurzeit gelte es eine "fünf- bis zehnfache Nachfrage" zu befriedigen. Eine Grössenangabe, die für den einheimischen, aber auch den internationalen Markt gelte.

Wartezeiten bis zehn Wochen

"Es gibt bereits einen Lieferengpass", stellt Jucker fest. Sie rechnet mit Wartezeiten von bis zehn Wochen. "Wir haben noch Plexiglas an Lager", beruhigt Sarah Haerden von der Firma ISBA in Zwingen. Sie bestätigt aber auch, dass das Grundmaterial langsam knapp werde.

Die ISBA stellt normalerweise Lichtkuppeln her. Daher habe die Firma sehr viele Möglichkeiten, auch Trennwände zu produzieren. "Wir haben alle nötigen Maschinen und können Plexiglas verformen", erklärt Haerden. Innerhalb von 24 Stunden sei eine Trennwand auf Mass bereit. Die ISBA macht das nebenbei, aber: "Die Nachfrage ist da!"

Nachfrage stieg mit Lockerungen

Anders bei der Firma Hauser Messebau in Binningen: "Die meisten haben jetzt Trennwände", sagt Geschäftsführer Markus Hauser zu OnlineReports. Die Grossverteiler hätten sich gleich nach Ausbruch der Krise eingedeckt, die anderen Geschäfte mit Kundenkontakt zeitgleich mit den jeweiligen Lockerungen des Bundesrates. "Da es im Messebau nichts zu tun gibt, passen wir Trennwände an", begründet Hauser den kurzfristigen Wechsel seines Geschäftsmodelles.

Neben Standardgrössen bietet Hauser auch individuelle Platten an. Solche, die von der Decke heruntergehängt werden können oder mit verschieden grossen Durchreichen. Alle Befragten räumen ein, dass mit den Trennwänden zwar Geld verdient werde, aber keine Firma damit grosse Verdienste erwirtschafte. "Es ist jetzt einfach sehr sichtbar", erklärt Jucker und meint mit "es", dass die Plexigläser ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt sind.

Korrektes Recycling erbeten

Polymethylmethacrylat, so der chemische Name von Acrylglas, ist lange haltbar. Wer also einen Spuckfänger hat, der hat ihn. Da bleibt dann nur noch das regelmässige Reinigen, damit keine Mattscheibe droht. Sollten die durchsichtigen Virusstopper irgendwann nicht mehr benötigt werden, wäre die Bitte des Branchenverbandes, das Plexiglas korrekt zu rezyklieren.

18. Mai 2020


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