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"Datum vormerken": Baselbieter Kantonsingenieur Ruedi Hofer

Einsturz des Sissacher Sorgen-Tunnels: Einigung über Kosten

Am 20. Dezember dieses Jahres soll die teure Umfahrungsstrasse eröffnet werden


Von Peter Knechtli


Einigung über Folgekosten des Tunneleinsturzes beim Bau der Umfahrungsstrasse von Sissach: 12 Millionen Franken müssen Projektverfasser, Bauleitung und das ausführende Bauunternehmen an die Mehrkosten zahlen, die durch die Bau-Panne entstanden. Die gute Nachricht: Am 20. Dezember dieses Jahres soll die Umfahrungsstrasse eröffnet werden.


Die Gesamtkosten des Tunneleinsturzes (Fachsprache: "Tagbruch") belaufen sich auf 24,5 Millionen Franken. Daran zahlen die ausführenden Unternehmen 12 Millionen Franken, 4,2 Millionen bleiben am Kanton Baselland als Bauherr hängen, 8,3 Millionen Franken sind so genannte "Ohnehin-Kosten". Dabei handelt es sich um jene Kosten, die der Bauherrschaft (Kanton) für zusätzliche Sicherheitsmassnahmen entstanden wären, damit der Einsturz nicht hätte eintreten können. Da die insgesamt 16 Millionen Franken, die dem Kanton anzulasten sind, zu 62 Prozent bundessubventioniert sind, zeigte sich Kantonsingenieur Ruedi Hofer heute Donnerstagmorgen an einer Medienkonferenz über den getroffenen Vergleich. Am Kanton blieben nach dieser Rechnung 4,7 Franken hängen.

Nach einem Gutachten hätte der Einsturz verhindert werden können, "da die geologischen Bedingingungen ausreichend bekannt waren".

Endkosten-Prognose: 334 Millionen Franken

Allerdings wird das Bauwerk im Chienberg als sündhaft teuer in die Geschichte eingehen. Letzten November noch wurden Gesamtkosten von 330 Millionen Franken angekündigt, heute war schon von einer "aktuellen Endkostenprognose" von 334 Millionen Franken die Rede. In der Volksabstimmung war ein Kredit von 180 Millionen Franken bewilligt worden. Die Betriebskosten bezifferte Hofer auf rund eine Million Franken pro Jahr, die Auswechslung eines Teils der Knautsch-Elemente inbegriffen. Über die zu erwartenden durchschnittlichen Betriebs- und Unterhaltskosten - inklusive aller Folgekosten durch die Hebungen - in den nächsten 25 Jahren konnten weder der Kantonsingenieur noch Bauleiter Flavio Chiaverio Angaben machen.

Hofer ging auch auf die Indexteuerung von 16 Millionen Franken ein, die dem Kanton verloren gehen, da sich der Bund an der in den Jahren 1989 bis 1996 aufgelaufenen Teuerung nicht beteiligen will. Eine Beschwerde des Kantons hatte das Bundesgericht kürzlich abgelehnt. Der Kanton habe gegenüber dem Bund seine Forderung "mit zu wenig Nachdruck kommuniziert", räumte Hofer ein.

Nach den heutigen Schilderungen handelt es sich beim Sissacher Tunnel um ein eigentliches Luxus-Projekt, da wegen der Hebungen und des gewaltigen Drucks im Berg-Inneren ein modularen Knautsch-System in die Fusszone des Tunnels eingebaut werden musste. Sowohl bei den Knautsch-Körpern wie bei den Gleit-Ankern wurden Prototypen verwendet, deren Langzeit-Haltbarkeit noch ungewiss ist. Immerhin zeigten Messungen, dass nach nachträglichem Einbau der Abfederungs-Elemente keine Hebungen mehr zu verzeichnen waren. Chiaverio zuversichtlich: "Das Ziel, die Hebungen des Tunnelprofils zu stoppen, wurde erreicht."

20. Dezember inoffizielle Eröffnung

Bekannt wurde auch das Datum des 20. Dezember dieses Jahres (Hofer: "Bitte vormerken!") - ein Termin, den sich viele Sissacher Staufahrer sehnlichst herbeigewünscht haben: Dann wird der Chienbergtunnel inoffiziell dem Verkehr übergeben werden können. Nach Abschluss der technischen Installationen und der Tests soll die Umfahrung Anfang 2007 offiziell in Betrieb genommen werden. Allerdings soll es in den ersten acht Wochen zu 10 bis 15 nächtlichen Totalsperrungen kommen.

4. Mai 2006

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