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Diese Nomination riecht nach Wurstsalat spezialBerufs-Joker Erich Straumann: Triumphiert er als Ständerat oder verschwindet er auf der Alp? Von Peter Knechtli Vielleicht wird er ja gewählt. Und die Sensation wäre ein weiteres Mal perfekt. Die Rede ist von Erich Straumann, der uns letzten Juni mit der Nachricht beglückte, es sei "nach 40 Jahren in der aktiven Politik" und zwei Legislaturperioden als Baselbieter Regierungsrat nun die Zeit gekommen, "einen Gang zurück zu schalten" und einer neuen Kraft Platz zu machen. Obwohl der Bauer mit Leib und Seele von einem Rückzug in die Einsamkeit einer Alp flunkerte, wissen wir heute: Er will nur vom fünften in den vierten Gang schalten. Er will Baselbieter Ständerat werden.
"Die Wahl gegen Straumann Diesen Herbst nun sucht der abtretendende Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektor neuen Kitzel: Er will es nochmals wissen. Doch nun bekommt er es mit einem richtigen Kaliber von Gegenspieler zu tun: Mit dem SP-Nationalrat und letztjährigen Nationalratspräsidenten Claude Janiak. Er war im Jahr, als Straumann in den Regierungsrat gewählt wurde, schon gegen den freisinnigen Hans Fünfschilling als Ständerat angetreten und hätte beinahe gewonnen*. Schon damals zeigte sich, dass Janiak bis weit ins bürgerliche Lager wahlfähig war. Daran hat sich nichts geändert - im Gegenteil: Inzwischen hat er an Akzeptanz und Profil nochmals markant zugelegt, so dass seiner Wahl theoretisch kaum Ernsthaftes entgegen stehen dürfte.
"Die Lager-Etiektte muss stimmen, Mit dieser extremen Betonung der Lager-Zugehörigkeit stellen SVP, FDP und CVP nichts weniger als ihre Glaubwürdigkeit in Frage. Die wirkliche - wenn auch fatale - Antwort auf die Verständigung auf Kandidat Erich Straumann wäre gewesen: Wir brauchen unter den etwas verk(r)achelten Bedingungen und bei dieser Konkurrenz einen Namen, der sich gegen Claude Janiak notfalls auch verheizen lassen will.
"Soll der liebe Erich schaffen, Diese Nomination ist nun in keiner Weise kompatibel mit dem Endlos-Gejammer der Daheimgebliebenen: Die beiden Basel würden in Bern ungenügend wahrgenommen, ihre Volksvertreter träten in Bern zu wenig offensiv in Erscheinung, im Grunde seien sie ihres Amtes nicht gewachsen. Wenn die Parteien diese Meinung wirklich vertreten, ist umso unverständlicher, dass sie nicht mit einem ihrer Flaggschiffe antraten, denen das regionale Lobbying in Bern ohnehin vertraut oder immerhin am ehesten zuzutrauen wäre. Aufgrund des Vorschlagsrechts der SVP im Vordergrund steht hier Caspar Baader, der nicht nur zu Bundesrat Christoph Blocher ausgezeichnete Verbindungen hat, sondern darüber hinaus auch im gesamten Berner Parteien- und Verwaltungsbetrieb seine Fäden spannte.
"Die BüZa brachte nicht die beste Kandidatur, Die bürgerlichen Parteien scheinen in ihren eigenen Zwängen gefangen. Die Nomination des "lieben Erich" riecht so richtig nach Wurstsalat spezial: Wie sie den Widerspruch zwischen der bisher gepflegten Einschätzung Straumanns und dem deklarierten hohen Anspruch an die "Baselbieter Stimme in Bern" auflösen, steht in den Sternen. Sie portierten nicht ihre beste Kandidatur, sondern ihre pässlichste. Sie wählten nach den Gesetzmässigkeiten des "Vorschlagsrechts" und nicht nach Kriterien der optimalen Wirkung. Sie belächelten gelegentlich den Sanitätsdirektor und machen ihn nun Ständeratskandidaten. Nichts an den bisherigen Verlautbarungen von Parteiexponenten und Medien lässt plausibel erscheinen, weshalb Straumann der richtige Mann ist, um im knallharten Verteilungskampf auf Bundesebene die Interessen des Baselbiets am besten wahrzunehmen.
* Fünfschilling errang am 28. November 1999 im zweiten Wahlgang 29'486, Janiak 28'816 Stimmen. 24. März 2007
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