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Erneuerbar statt atomar: Die Ausstiegs-Strategie der EBLBis 2029 will die Elektra Baselland 400 Millionen Franken für den Ausstieg aus der Atomenergie aufzuwenden Von Marc Gusewski Die Elektra Baselland (EBL) plant den ökologischen Umbau in der Energiepolitik: Sie will bis ins Jahr 2029 aus der Atomenergie aussteigen und eine ökologische Vollversorgung fürs Baselbiet anbieten. Heute Dienstag stellte sie in Liestal ihre Strategie vor. "Wir haben den unbequemen Weg in die Zukunft gewählt. Aber die Signale unserer Genossenschafter und Delegierten bestärkten uns, diesen Weg zu beschreiten", sagte EBL-Direktor Urs Steiner an der Medienkonferenz. Damit steht die EBL vor dem wohl gewaltigsten Umbau in ihrer langjährigen Enegieversorgungs-Geschichte. 23. August 2011
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Die Grünen Baselland: "Die drei Pfeiler der neuen EBL-Geschäftsstrategie "Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Standardstrom aus erneuerbaren Quellen" sind wichtige Beiträge zum Umstieg auf eine sicherere und umweltfreundlichere, zukünftige Stromproduktion ohne AKW und andere Grosskraftwerke im Baselbiet. Damit zeigt sich: Grüne Politik ist Wirtschaftspolitik. "Mit Merlot, Bordeaux und Rioja aufgefüllt" Mit diesem Mainstream Titel werben die EBL für den sogenannten "Green-Strom" (Hydro, Solar, Windgreen). Für den elektrotechnisch wenig versierten Bürger mag diese Mainstream Schlagzeile toll und verständlich klingen. Elektrofachleute beurteilen diese technisch anspruchsvolle und komplexe Stromerzeugung - und Verteilung des Elektrizitätsnetzes der EBL differenzierter.
Wenn die EBL 100% tige erneuerbare Elektrizität verkaufen will muss sie konsequenterweise sämtliche Elektroleitung zu den Kernkraftwerken kappen, d. h. für immer stilllegen. Ebenso restriktiv dürften unsere Pumpen die unsere Pumpspeicherseen während der Nacht auffüllen nur noch mit "Green-Strom" betrieben werden.
Zur Verständigung sind doch einige technische Anmerkungen notwendig. In der Schweiz wurden 2010 rund 2.5 TWh (1Terawattstunde TWh = 10¹² = 1 Billion-Wattstunden) Elektrizität für Speicherpumpen aufgewendet (davon 1.6 TWh im Sommerhalbjahr). Die Herkunft dieses Stroms lässt sich nicht genau ermitteln. Da die Pumpen zur Auffüllung der Pumpspeicherseen vor allem nachts und am Wochenende laufen, ist davon auszugehen, dass dieser benötigte Strom für die Pumpenantriebe vorwiegend aus Grundlastkraftwerken erzeugt wird. In der Schweiz sind dies Laufwasser- und Kernkraftwerke. In Deutschland und Frankreich, woher die meisten Stromimporte stammen, sind dies vor allem Kohle- resp. Kernkraftwerke.
Um diese komplexe Mixed-Energieerzeugung für weniger technisch versierte Personen einigermassen klar darzustellen soll folgender, allerdings gewagter, Vergleich dienen.
Ein grosser Bottich (Pumpspeichersee) wird mit Merlot (CH / KKW+Wasserstrom), Bordeaux (F / KKW), Rioja (ESP / Solarstrom), und Mosel (D / KKW+Kohlestrom+Windgreen) gefüllt. Vom Bottichinhalt (Mischung=Mixed) abgezapft wird jedoch immer der gleiche Saft! Je nach Kundenwunsch (Endverbraucher) und zu unterschiedlichen Preisen, werden aus den einzelnen Zapfstellen, die mit Merlot, Bordeaux, Rioja oder Mosel gekennzeichnet sind, immer der gleiche Saft verkauft. Nachgefüllt wird je nach Verfügbarkeit, mit einer weiteren Weinsorte, was auch immer...!
Mit dieser Mixed - Stromerzeugung wird auch nach 2029 der als „atomstromfrei“ deklarierte EBL- Strom einer Grünwaschung, durch die Pumpspeicherung mit KKW‘s und Kohlenstrom unterzogen. Auch durch eine Zertifizierung durch "naturmade basic!" oder "star!" wird der Atom-Kohlestrom auch nicht grüner! Zu erwarten wäre von den verantwortlichen Stellen, dass diese technischen Informationen korrekt an die Bevölkerung (Kunden resp. Endverbraucher) vermittelt wird.
Daraus die Quintessenz abzuleiten, dass es im "EBL-Strom-Netz" nach 2029 tatsächlich keinen Atom- oder Kohlestrom gibt, ist somit nicht nachvollziehbar. Egidio Cattola, Riehen |
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