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Bachgraben-Zubringer: Landrat sagt Ja zur Projektierung

Der Baselbieter Landrat sagt zwar deutlich Ja zum Projektierungskredit von 16 Millionen Franken zum Strassen-Zubringer Bachgraben in Allschwil. Doch über dem Projekt hängen dunkle klimapolitische Wolken – weil der Ausbau des Tram-, Velo- und Fussgängerverkehrs nicht gesichert ist.
Liestal/Allschwil, 10. Februar 2022

In der fast dreistündigen, teils emotional geführten Debatte über den Projektierungskredit von 16 Millionen Franken für den Bau des Autobahn-Zubringers zum Allschwiler Bachgraben-Quartier waren sich die Fraktionen im wesentlichen Punkt einig:

•   Das Hightech-Zentrum an der Landesgrenze zu Frankreich mit seinen 4'000 Mitarbeitenden ist eine schweizweite wirtschaftliche Perle, die ausstrahlt auf den Wohlstand der ganzen Region. Weitere 4'000 bis 6'000 Arbeitsplätze sollen noch geschaffen werden.

•   Seine schlechte verkehrstechnische Erschliessung steht in krassem Gegensatz zur wirtschaftlichen Potenz dieses Baselbieter Forschungs-Clusters.

Doch dann war es mit der Einigkeit vorbei über ein "hochkomplexes Geschäft mit vier Partnern" (so FDP-Landrat Marc Schinzel): Baselland, Basel-Stadt, Frankreich und dem Bund, der 40 Prozent an die Baukosten beisteuern würde.

"Verzögerungen à-gogo"

Ausdruck der Nervosität waren taktische Aktivitäten der Pol-Lager nur wenige Tage vor der entscheidenden Landratssitzung: Ein bürgerliches Komitee "Bachgraben plus" warf unerwartet eine vierspurige Tunnelvariante mit zwei Röhren in die Debatte, der VSC drohte schon mit dem Referendum. Auch aus Basel-Stadt kamen schon drohende Töne, was die Tram-Erweiterung in den Bachgraben betrifft. Die städtischen Grünen fordern gar einen Projekt-Abbruch (siehe Box unten).

In der Debatte drängten die bürgerlichen Kräfte darauf, "jetzt vorwärts zu machen" und das Projekt nicht mir einer versteckten Agenda zu torpedieren. Ein Nein zum "wichtigsten Verkehrsprojekt des Kantons" bedeutete "Verzögerungen à-gogo". Die Folge wäre dann ein "Zubringer Bachab", und dies sei dann "das Letzte, was wir in der Region wollen".

SVP-Fraktionschef und Komitee-Mitglied Peter Riebli sprach von einem "Tunneli" mit einer Kapazität von 15'000 Fahrzeugen. Längerfristig seien aber bis 40'000 Fahrzeuge zu erwarten, weshalb eine Vierspur-Variante in die Projektierung einbezogen werden müsse. Die Grünen wiesen den Vorwurf der Verzögerung zurück.

Urs Kaufmann (SP) warf dem Komitee "Bachgraben plus" postwendend vor, falsche Zahlen zu verwenden und die "Giftspritze gezogen" zu haben. Gift war immer wieder Thema der Debatte. So gab Martin Dätwyler (FDP) dem Landrat zu bedenken, Uneinigkeit sei mit Blick auf das Agglo-Programm "Gift" in die Bemühungen, "Bundesmittel beantragen zu können".

Grün glaubt nicht an die Strasse

Links-Grün kritisierte die einseitige Strassenlastigkeit der Industriequartier-Erschliessung. Karl-Heinz Zeller (Grüne) forderte in drei Anträgen Verbindlichkeiten und Garantien, dass insbesondere die Tram-Erschliessung und eine Velovorzugs-Route vor dem Entscheid rechtlich verbindlich zugesichert werden. Laut dem Grünen Klaus Kirchmayr sei aufgrund möglicher Volksabstimmungen die "Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir am Schluss mit gar nichts da stehen – weder mit Strasse, noch Tram noch Veloweg.

Baudirektor Isaac Reber plädierte für eine rasche Realisierung des "notwendigen und leistungsfähigen, realistischen und alternativlosen Projekts". Damit sei immerhin "ein erster Schritt gemacht". Das Baselbiet sei "auf Gedeih und Verderb auf die Nachbarn angewiesen", zumal der Tunnel auf baselstädtischem Boden gebaut werde. Reber sprach von "Unternehmen mit globaler Strahlkraft", die es verdienten, mit einem "Projekt für den ganzen Kanton" erschlossen zu werden.

Reber gegen grüne Anträge

Reber verstand zwar die grünen Anträge, wies aber auf die komplexen Folgen hin, versprach – auserhalb der Vorlage – den Einbezug von Tram und Velo und beantragte Zustimmung zum Kredit. Alle drei Anträge Zellers wurden deutlich abgelehnt.

Schliesslich stimmte der Landrat dem Projektierungskredit mit 74 Ja und 10 Nein bei einer Enthaltung zu. Der Beschluss unterliegt dem fakultativen Referendum.


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Weiterführende Links:
- Landrats-Komitee will Vierspur-Zubringer Bachgraben
- Bachgraben: BL-Regierung sauer auf Landrats-Komitee


Basler Grüne fordern Zuba-Stopp


Wie umstritten der Zubringer Bachgraben (Zuba) kantonsüberschreitend ist, zeigt die erste Reaktion aus Basel-Stadt, auf dessen Gebiet der Strassentunnel nach Allschwil gebaut werden soll.

Unmittelbar nach Abschluss der Landratsdebatte heute Nachmittag forderten die Basler Grünen in einer Mitteilung, die städtische Regierung müsse das "Monsterbauprojekt Zuba stoppen". Sie müsse ihre "Klimaversprechen halten und den Bau verhindern".

Die Basler Grünen "erwarten, dass eine referendumsfähige Beschlussvorlage vorgelegt wird und lancieren eine Petition gegen das Monsterbauprojekt".

Die Grünen lehnen die Kapazitäts-Erweiterung durch eine neue zweispurige unterirdischen Strasse ins Bachgraben-Gebiet "vehement" ab, wie sie schreiben.
 


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"Wenn Ideologien den Denkapparat überlasten"

Unglaublich – was für ein "Kindergarten" doch Politiker betreiben, wenn Ideologien den Denkapparat überlasten und die Vernunft den Bach runtergeht.


Peter Waldner, Basel



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"SP setzt Beat Hans und Jon Pult auf das Bundesratsticket."

Schaffhauser Nachrichten
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vom 27. November 2023
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Das ist doch Jans was Heiri ...

RückSpiegel


Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

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Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

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Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

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Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.

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