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Notruf Nr. 117 bei Erdbeben: Was Anrufende beschäftigt

Basel, 7. Dezember 2004

Wenn, wie am vergangenen Sonntagmorgen, die Erde bebt, herrscht auf den Notrufzentralen Hochbetrieb - meist unerwünschterweise. Was wollen die Anrufenden von der Polizei eigentlich wissen und was treibt Sie dazu, zum Hörer zu greifen?

Gabor Szüle (39), Einsatzleiter auf der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Basel-Stadt, hat die Erfahrung des letzten Wochenendes, als innerhalb von 16 Minuten 100 Erdbeben-Anrufe auf die Notruf-Nummer 117 eingingen, schon mehrfach gemacht. "Nach einem Erdbeben geht es 20 bis 30 Sekunden und dann hagelt es Notrufe", schildert der Polizei-Wachtmeister, was sich im dritten Stockwerk des "Spiegelhof", Sitz des Basler Polizeizentrale, abspielt.

Doch Notrufe sind es nach Erdbeben meist nicht. Vielmehr sind die vier Mitarbeitenden Einsatzzentrale in solchen Fällen häufig so etwas wie Auskunftspersonen zu einem Thema, zu dem sie meist nichts Bereicherndes beitragen können ausser der Frage, ob Schäden zu verzeichnen seien. "Die einen wollen einfach wissen, was passiert ist. Andere fragen, ob mit einem Nachbeben zu rechnen sei, welche Verhaltensregel im Moment sinnvoll sei, ob Versorgungsflüge durchgeführt würden oder ob es sinnvoll sei, mit der Familie zu flüchten", schildert Gabor Szüle, der sich auch an die Aufforderung eines Bürgers erinnert, dieses Beben "sofort abzustellen". Wo die Erderschütterung mit einem lauten Grollen verbunden ist, fürchten sich Leute der Chemiestadt, die sich noch an den Brand einer Sandoz-Lagerhalle in Schweizerhalle erinnern, auch vor einer Explosion.

Viel beitragen kann die die Polizei-Einsatzzentrale im Fall eines Erdbebens häufig nicht: "Wir sind für die Leute so etwas wie ein Sicherheits-Anker." Doch für reine Auskunfts-Anrufe ist die Nummer 117 nicht gedacht. "Vielmehr wird die Linie komplett überlastet und blockiert." Folge: Wirklich in Not sich befindende Opfer, die beispielsweise eben überfallen worden sind, geraten in die Warteschlange. Schon darum liegt "Pläuderle" nicht drin. Die Notruftelefonate werden zweckdienlich kurz geführt. Gelegentlich komme es auch vor, dass "freundlich abgeklemmt" werde, wer sich nicht wirklich in Not befindet. Generell könnten solche Telefonate aber für die Anrufenden nicht befriedigend verlaufen. Denn, so Gabor Szüle: "Wir wissen meist nicht mehr als sie."



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"Wohin soll ich mich wenden?"

Ich finde es reichlich komisch, wenn die Polizei staunt, wenn die aus dem Schlaf gerissenen Bürgerinnen und Bürger die Nummer 117 wählen, weil sie wissen wollen, ob ein Kraftwerk explodiert ist oder die Erde gebebt hat. Wohin sollen sie sich denn weden? Acht Minunten nach dem Erdgeben (um 3 Uhr) wusste Radio DRS noch nichts. Das wäre eine Meisterleistung gewesen. Von da weg geht es dann aber stur eine volle Stunde. Immerhin aber das. Von den Privatradios nämlich gar nicht zu reden, die schlafen selbstverständlich weiter. Liegt aber ein Lastauto quer auf der Strasse, dann schaltet das Radio auch in der Nacht und sofort.

 

Bei Erdbeben hingegen, wenn alle Leute quer im Bett liegen, ist das offensichtlich nicht möglich. Wenigstens könnte ja die Polizei, wenn sie noch eine freie Leitung findet, Radio DRS eine Meldung durchgeben, dass in den nächsten Minuten neue Informationen zu hören sind. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn Erdbeben nicht bis nach Bern reichen oder der Nachrichtenverantwortliche im entschiedenden Moment gerade einen Luftsprung gemacht hat.


Klaus Kocher, Aesch



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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