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Ex-ASE-Geschäftsführer: Weitere drei Monate U-Haft

Frick/Aarau, 23. Januar 2013

Der ehemalige Geschäftsführer der unter dringendem Betrugsverdacht stehenden "ASE Investment AG", Martin Schlegel, soll weitere drei Monate bis 20. April in Untersuchungshaft bleiben. Diesen Antrag stellte der ermittelnde Aargauer Staatsanwalt dem Zwangsmassnahmengericht. Der Entscheid steht noch aus, soll aber unmittelbar bevorstehen. Vergangenen Sommer war die U-Haft bis 20. Oktober verlängert worden, worauf eine weitere Verlängerung bis 20. Januar erfolgte.

Eveline Strebel, die Sprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, bestätigte die beantragte Haftverlängerung gegenüber OnlineReports. Der Angeschuldigte ex-Geschäftsführer sei "kooperativ", aber die Ermittlungen der Finanzflüsse teils über Offshore-Finanzplätze seien "enorm aufwändig". In Haft behalten wird Schlegel weiterhin wegen Flucht- und Kollusionsgefahr. Derzeit seien rund 60 Anzeigen von Geschädigten oder Geschädigtengruppen hängig. In den letzten Monaten seien keine neuen Verfahren eröffnet worden.

Laut Schätzungen von OnlineReports dürfte ein vermuteter Schadensbetrag zwischen 150 und 300 Millionen Franken entstanden sein. Die bisher genannte Zahl von 600 Geschädigten dürfte noch deutlich höher zu liegen kommen.

Die von Frick aus operierende "ASE Investment AG" hatte ahnungslosen Anlegern mit Devisengeschäften Traumrenditen von mehr als 15 Prozent versprochen. Gutgläubige Investoren vertrauten der ASE teilweise ihr ganzes Barvermögen an, teilweise gar noch ihre Pensionskassengelder. Ob und allenfalls wieviel Anlagevermögen je wieder verfügbar gemacht werden kann, steht in den Sternen. Um betroffene Kunden teilweise und nach individueller Bemessung zu entschädigen, beschloss die Basler Kantonalbank (BKB) kürzlich Rückstellungen in Höhe von 50 Millionen Franken. Die Verstrickung der Bank – insbesondere des Zürcher Private Banking – führte dazu, dass CEO Hans Rudolf Matter zurücktreten musste.

Nachtrag vom 24. Januar 2013. Das Zwangsmassnahmengericht hat heute Donnerstag dem Antrag des Staatsanwalts auf Haftverlängerung zugestimmt.


pkn.


Weiterführende Links:
- ASE: U-Haft für ex-Geschäftsführer wird verlängert
- BKB-Chef Hans Rudolf Matter stolpert über ASE-Skandal
- ASE-Anlage-Affäre: Die wundersame Halbierung der "Berest"-Spitze
- Basler Gastro-Konzern war Partner von betrugsverdächtiger ASE
- ASE Investment: "Kunden dürfen noch hoffen"
- Viele ASE-Anleger bangen um ihr Geld: Millionen-Schaden vermutet
- BKB: 50 Milllionen Franken für Opfer des ASE-Skandals
- Michael Herrmann: Wechsel von "Ficon" zu "Tretor"
- BKB lässt ASE-Filzvorwürfe durch Bär & Karrer prüfen
- ASE-Affäre: BKB suspendiert Zürcher Private Banking-Vize
- "ASE Investment": Auch Ficon AG kündigt Sammelklage an
- ASE-Anlage-Skandal: Anklage gegen drei Akteure
- Die Härte des Gesetzes für zwei ungetreue ASE-Manager
- ASE-Anlage-Skandal: Zwei Haupttäter fechten Urteil an


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