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ASE-Anlage-Skandal: Anklage gegen drei Akteure

Im Skandal um die ASE Investment AG, in den auch die Basler Kantonalbank (BKB) verwickelt ist, hat die Aargauer Staatsanwaltschaft gegen drei Exponenten der verdächtigten Betrugsfirma am Bezirksgericht Laufenburg Anklage erhoben. Der Umfang der Verluste ist deutlich grösser als bisher angenommen.
Aarau/Basel, 18. Juli 2016

Wie die Aargauer Staatsanwaltschaft heute Montagmorgen bekanntgab, betrifft die Anklage Martin Schlegel, den früheren ASE-Geschäftsführer (gewerbsmässiger Betrug, qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung) und mehrfache Urkundenfälschung), sodann den damaligen ASE-Präsidenten Simon Müller (qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung und Misswirtschaft) sowie den ehemaligen ASE-Kundenbetreuer der Basler Kantonalbank in der – inzwischen geschlossenen – Zürcher Private Banking-Filiale wegen Gehilfenschaft zu gewerbsmässigem Betrug.

2'500 Geschädigte, 170 Millionen Deliktsumme

Wie sich jetzt zeigt, hat die Affäre um die schräge Firma mit damaligem operativem Sitz in Frick AG und Steuersitz in Engelberg OW einen weit grösseren Umfang als bisher angenommen. Die Staatsanwaltschaft geht nach über vierjährigen Ermittlungen von rund 2'500 Geschädigten aus, von denen sich 639 als Privatkläger am Strafverfahren konstituiert haben. Ursprünglich war die Rede von 500 Geschädigten. Die Staatsanwaltschaft geht von einer Deliktsumme von rund 170 Millionen Franken aus. Die Akten haben einen Umfang von 448 Bundesordnern. Die Anklageschrift hat einen Umfang vom 192 Seiten.

Wie es in einer Medienmitteilung heisst, ist ex-Geschäftsführer Schlegel "weigehend geständig" und gegen den Ermittlern "grössenteils kooperativ". Er ist seit seiner Verhaftung ununterbrochen in Haft und hat im
Februar 2015 den vorzeitigen Strafvollzug angetreten. Sowohl ex-Präsident Müller wie der BKB-Kundenbetreuer wiesen jedoch "jegliche Schuld von sich, wie es in einem Communiqué heisst.

Für die rechtliche Beurteilung des Skandals ist in erster Instanz das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Dabei dürfte es vor allem auch um die Frage gehen, wie weit den früheren ASE-Präsidenten und den BKB-Kundenbetreuer eine Schuld trifft. Der Prozess wird vermutlich im November stattfinden.

Fiktive Gewinne mit Anlagegeldern gestopft

Die ASE – pikanterweise ein Kürzel für "Anlage, Sicherheit, Ertrag" – war eine externe Vermögensverwalterin, die ihren Kunden Devisenhandel in unterschiedlichen Produkten mit Traumrediten von gegen 20 Prozent angeboten hatte. Bei ihrer speziellen Art der Vermögensverwaltung muss sich die ASE "massive Unregelmässigkeiten" vorwerfen lassen.

Dem Hauptbeschuldigten Schlegel wird insbesondere vorgeworfen, dass er die seit mindestens Januar 2006 erlittenen Verluste verheimlicht und stattdessen den Anlegern fiktive Gewinne ihrer Investitionen vorgetäuscht hat. Dabei habe er "nach Bedarf Löcher in den unterschiedlichen Anlageprodukten gestopft, wobei er auf sämtliche Mittel zurückgriff, denen er im Namen der ASE habhaft werden konnte" (so die Staatsanwaltschaft). Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, durch die Vermischung von Kunden- und Anlagegeldern ein einziges riesiges Schneeballsystem betrieben zu haben.

Juni 2012: Konkurseröffnung

Im April 2012 wurde aufgrund einer Strafanzeige der Basler Kantonalbank und mehreren Privatpersonen gegen die damaligen Organe der ASE ein Strafverfahren eröffnet. Hintergrund des damals entstandenen Tatverdachts waren Bankauszüge, die gegenüber den Kunden falsche Guthaben auswiesen. Im Juni 2012 wurde über die ASE der Konkurs eröffnet und im Januar 2014 die Tätigkeit mangels Aktiven eingestellt.

OnlineReports hat im April 2012 als erstes Medium über den Fall berichtet.




Weiterführende Links:
- Viele ASE-Anleger bangen um ihr Geld: Millionen-Schaden vermutet
- ASE Investment: "Kunden dürfen noch hoffen"
- Basler Gastro-Konzern war Partner von betrugsverdächtiger ASE
- ASE-Anlage-Affäre: Die wundersame Halbierung der "Berest"-Spitze
- BKB-Chef Hans Rudolf Matter stolpert über ASE-Skandal
- Der ASE-Präsident vs. OnlineReports
- Zum Prozess von ASE-Präsident Simon Müller gegen OnlineReports
- Unzufriedene BKB: Affären-Jahr drückt auf die Ergebnisse
- ASE-Affäre: BKB suspendiert Zürcher Private Banking-Vize
- BKB lässt ASE-Filzvorwürfe durch Bär & Karrer prüfen
- ASE: U-Haft für ex-Geschäftsführer wird verlängert
- Michael Herrmann: Wechsel von "Ficon" zu "Tretor"
- Ex-ASE-Geschäftsführer: Weitere drei Monate U-Haft
- ASE-Präsident Simon Müller: Klage gegen OnlineReports
- ASE-Skandal: Vergleich mit Geschädigten-Anwälten steht
- ASE-Skandal: BKB-Vergleich gilt nicht ganz für alle Kunden
- Professionalisierung: BKB-Bankrat künftig ohne Grossräte
- ASE-Anlageskandal: Schwere Finma-Kritik an BKB
- ASE-Investment: Klage gegen OnlineReports abgewiesen
- ASE-Skandal: Strafverfahren gegen ex-BKB-Mitarbeiter
- US-Steuer-Streit und ASE: Sorgenkinder im BKB-Keller
- ASE-Geschäftsführer drei weitere Monate in U-Haft
- ASE: Schlegel soll sechs weitere Monate in U-Haft bleiben
- ASE: Kommt Schlegel aus der Untersuchungs-Haft?


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RückSpiegel


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Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

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Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

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In einem Satz


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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

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ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

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Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

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