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© Fotos by OnlineReports.ch / Willi Büttiker


So filmte Parasitenjäger Büttiker 1950 seine Expedition

Die Afrika-Expedition des Rheinfelder Parasitenforschers Willi Büttiker im Jahre 1950 ist jetzt in Schrift und Film festgehalten. Die Basler Afrika Bibliographien wollen damit das Wissen eines weiteren Schweizer Afrikakenners für die Nachwelt retten.
Basel, 15. Januar 2009

Parasiten sind seine grosse Leidenschaft. Hunderttausende hat er in aller Welt gesammelt, ebenso viele hat das damit reich beschenkte Naturhistorische Museum Basel erhalten. Und auch heute noch, mit bald 88 Jahren, hat der aus Rheinfelden stammende, vielfach ausgezeichnete Parasitologe und Biologe William Büttiker-Otto (Bild, links) nichts von seinem Wissensdurst und seiner Begeisterungsfähigkeit verloren. Das zeigte sich kürzlich an der Vernissage seines Büchleins "Erinnerungen eines Wissenschafters" in Basel über seine erste Expedition (1950) entlang dem Save Fluss in Simbabwe und Mosambik. Dem kleinen Werk mit Fotografien ist als überraschende Ergänzung eine beachtenswerte DVD beigelegt, auf der Filmsequenzen der fünfwöchigen Forschungsreise zu sehen sind.

Von einem Kunstmaler begleitet

Gedreht wurden sie von Büttiker selbst, ohne Stativ. Obwohl oder gerade weil kein Ton zu hören ist, vermag der Achtmillimeter-Amateurfilm über die Forschungsreise durch das koloniale Afrika durch einen ganz besonderen Reiz zu fesseln. Flimmernd zeigt er auf, was die Teilnehmer der nach seinem Sponsor Bernard Carp benannten und sogar von einem Kunstmaler begleiteten "Carp-Expedition" erleben: Was sie auf ihrer Fahrt mit drei Fahrzeugen (Bild, unten) durch den Busch alles antreffen, wie sie ihre Lager errichten, die Umgebung mit ihrer Fauna und Flora erkunden, Insekten und Nagetiere sammeln, ihre Entdeckungen untersuchen, fotografieren, notieren, malen und von der Bevölkerung empfangen werden.

Die Maschona, die weder Pflug noch Zugtiere kannten, führen ihre wilden, von der Minenarbeit in Südafrika inspirierten Tänze vor und erlauben etliche Einblicke in ihren Alltag – Willi Büttiker filmte alles. Dann verschwanden die für die Familie gedrehten, unterdessen historisch wertvollen Aufnahmen in der Schublade. Der Parasitenjäger lebte in verschiedenen Ländern, vor allem in Saudi Arabien, wurde Professor und baute sein weltweit beachtetes wissenschaftliches Werk mit der tatkräftigen Hilfe seiner Frau Sonya (Bild oben, rechts) auf. Erst über ein halbes Jahrhundert später holte Willi Büttiker die Filmrollen aus der Schublade und seine Erinnerungen aus dem Gedächtnis hervor, um alles für das auf Englisch verfasste Büchlein vorzubereiten.

Wissen für die Nachwelt erhalten

Dies auf Anregung der Familie Schlettwein, die mit den Basler Afrika Bibliographien (BAB) und verschiedenen Engagements in Basel die wissenschaftlichen Verbindungen zwischen Afrika und der Schweiz unterstützt. Überdies veröffentlicht die BAB auch Publikationen über Schweizer Persönlichkeiten und ihr Arbeitsleben im kolonialen und nachkolonialen Afrika. Willi Büttikers Forschungen, erklärte BAB-Verlagsleiter Luccio Schlettwein an der Vernissage, sei auch ein Fingerzeig für die Dringlichkeit, das umfangreiche Wissen und die Erfahrungen von Afrika-Schweizern für die globale Nachwelt zu erhalten. Die Redaktion der Texte und Digitalisierung der Filme oblagen Dag Henrichsen. Willi Büttiker zeigte sich überglücklich mit dem Resultat. Und selbstverständlich wusste er an der gut besuchten Premiere in den Räumen der BAB seinen Stummfilm wortreich zu kommentieren.




Weiterführende Links:
- Willi Büttiker: Vom Parasitologen zum Wüstenforscher


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"Hohes Vertrauen in den beiden Forschenden"

Da kommen Erinnerungen auf - Höhepunkte unserer Zeit in Jeddah, Saudi Arabien 1982 -1984 waren die Wüstenexpeditionen mit Will und Sonja, Will war auf Zeckenjagd und wir mit ihm. Unsere Kinder haben gelernt, dass stehende Gewässer in der Wüste nicht zum Baden da sind, sondern zum Entdecken allerhand unbekannter Lebewesen, aber bitte mit Vorsicht! Die Begegnungen mit den Beduinen, die Sonja in erster Linie als medizinische Beraterin schätzten, haben mir gezeigt, wie hoch das Vertrauen dieser Menschen den beiden Forschenden gegenüber war. Will und Sonja haben uns gelernt, die Schönheit einer kargen Natur schätzen zu lernen und dem Umgang mit unbekannten Kulturen offen gegenüber zu stehen. Danke Euch beiden und herzliche Grüsse von Basel nach Magden.


Annemarie und Reto von Bidder, Kathrin, Florian und Lukas, Basel



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"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
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Überraschung!

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persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

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